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Österreich und Vignetten bzw die ASFINAG

Posted: 03 Aug 2009, 14:23
by dejost
orf.at schreibt:
Die Straßenbaugesellschaft ASFINAG hat die Tageszeitung "Österreich" wegen ausstehender Zahlungen für einen größeren Posten an Autobahnvignetten geklagt. Die ASFINAG bestätigte heute entsprechende Medienberichte gegenüber der APA.

Laut ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl sind von der Vignettenlieferung an die Tageszeitung "Österreich" noch rund 1,5 Millionen Euro offen.
"Österreich" habe für die Abonnentenwerbung bei der ASFINAG in Summe Vignetten im Wert von 7,74 Millionen Euro auf Kommission gekauft, so Fellner. "Der Löwenanteil davon ist bezahlt worden."

Allerdings habe die ASFINAG bis vor kurzem selbst offene Rechnungen für Inserate bei "Österreich" gehabt. Im Gegenzug sei deshalb ein "Minimalbetrag" aus der Vignettenaktion noch nicht beglichen worden. Und ein weiterer Teil der Vignetten sei einfach noch nicht verkauft.
Tja, ob die wohl nicht verkauft sind, weil zu wenige Abos bestellt werden?
Jedenfalls gibt es bald weitere Prozesse:
Die "Krone" (Sonntag-Ausgabe) hatte ohne konkrete Namensnennung berichtet, dass Fellners "Österreich" der ASFINAG Steuergelder in der Höhe von 800.000 Euro schuldig geblieben sei. Ein "umtriebiger Medienunternehmer" habe sich "mangels Liquidität auf unbare Gegengeschäfte spezialisiert", so die "Krone". Die Gratiszeitung "Heute" (Montag-Ausgabe) sah den unternehmerischen Ruf Fellners gefährdet und stellte die Frage nach der Schädigung des Steuerzahlers.

Kritik gab es auch an der ASFINAG, die viel zu lange mit einer Klage zugewartet habe. Fellner dazu: "Wir werden alle rechtlichen Schritte gegen 'Krone' und 'Heute' ergreifen, damit diese Form der Konkurrenzberichterstattung ein Ende hat. Das ist unseriös und strafbar."

Posted: 14 Aug 2009, 18:34
by harald
Sag mal, bin ich total daneben oder könnte Fellner die Vignetten nicht zurückgeben -> Kommissionskauf? Steh ich wo auf der Leitung?

Posted: 21 Aug 2009, 21:59
by dejost
harald wrote:Sag mal, bin ich total daneben oder könnte Fellner die Vignetten nicht zurückgeben -> Kommissionskauf? Steh ich wo auf der Leitung?
keine ahnung, was die vereinbart haben.

aber wenn fellner die vignetten nicht los wird, heißt das, niemand kauft österreich abos?

Posted: 31 Oct 2009, 16:05
by dejost
http://derstandard.at/1256743681026/Vig ... an-Asfinag
Der Streit zwischen der heimischen Straßenbaugesellschaft Asfinag und der Tagezeitung "Österreich" über offene Rechnungen für Autobahnvignetten, die von der Zeitung für die Abonnentenwerbung eingesetzt worden waren, ist offenbar beigelegt. Der Betrag werde samt Zinsen bis Jahresende beglichen, hieß es bei der Asfinag, teilweise sei das Geld schon geflossen. Damit sei auch die Klage, die die Asfinag im Juni beim Handelsgericht Wien gegen "Österreich" eingebracht hat, hinfällig.
"'Österreich' und die Asfinag sind zu einer normalen Geschäftsbeziehung zurückgekehrt und halten gegenseitige Geschäftsvereinbarungen ein", sagte "Österreich"-Geschäftsführer Wolfgang Zekert. "Im weiteren geben wir zu Kunden- und Lieferantenbeziehungen keine Auskunft", so Zekert. Konkret ging es in dem Streit um knapp 1,5 Mio. Euro.

Posted: 28 May 2011, 09:22
by dejost
Das Verhältnis Österreich - ASFINAG bleibt gespannt.

http://derstandard.at/1304553098650/Sch ... t-Versager
Die Wortwahl fiel selbst in Österreich auf: "Wer stoppt die Asfinag-Versager?", titelte das Blatt unter dem Übertitel "Riesenschulden & Millionenablösen".

Der Großstau auf der Südosttangente wegen Unfalls und einer Großbaustelle bot den Anlass für Blattaufmacher und fast eineinhalb Seiten "Wut über Tangenten-Chaos". "Asfinag: Das Stau-Chaos hat einen Namen", kam selbst der gemeinhin erregungsresistente Chefredakteur Werner Schima per Kommentar zum Einsatz.

Asfinag? Zählten die öffentlichen Straßenbauer nicht zu den besten Inserenten der Zeitung Wolfgang Fellners, die zudem mit der Autobahnvignette alle Jahre eines der wichtigsten Abogeschenke Österreichs herstellen?
Hat die Asfinag womöglich ihr Inseratenbudget in dieser Zeitung zurückgefahren? "Das haben wir", bestätigt der für Finanzen zuständige Vorstand Klaus Schierhackl, den Österreich wie seinen Technikkollegen Alois Schedl als "Versager" beschimpfte.

Wie das Bauvolumen habe die Asfinag auch das Gesamtwerbevolumen reduziert, erklärt Schierhackl auf STANDARD-Anfrage. Und die Straßenverwalter verteilten das Werbebudget neu. 2008 erschienen in Österreich noch - grob - dreimal mehr Inserate der Asfinag als in der Krone. 2009 noch rund ein Drittel mehr als im marktbeherrschenden Kleinformat der Familie Dichand und der WAZ. 2010 überholte die Krone, und Heute, geführt von Eva Dichand, wurde jedenfalls flächenmäßig stark gebucht.
Warum die Reduktion bei Österreich? "Wir verwalten öffentliche Gelder, die können wir nicht anders verteilen", sagt Schierhackl. Nun buche man "nach der Stärke auf dem Markt". "Wir sind der Republik verpflichtet, unserem Eigentümer. Da können wir keine Sonderprogramme fahren."

Schierhackl will nicht darüber spekulieren, ob zwischen reduzierter Schaltung und der redaktionellen Breitseite gegen das Asfinag-Management ein Zusammenhang besteht.

Wolfgang Fellner weist derlei auf Anfrage des STANDARD zurück: "Da interpretieren Sie falsch. Das hat ausschließlich mit kritischer und unabhängiger Berichterstattung zu tun. Zu einem unbestritten richtigen Anlass. Kampagnen - wie in anderen Medien - gibt es bei uns nicht. Sondern Einzelkritik zu Vorfällen, die zigtausende Autofahrer aufgeregt haben."
Der Standard ging der obigen Geschichte in diesem Zusammenhang auch nach:
Die Asfinag klagte ausständige rund 1,5 Millionen für die Mautkleber ein. "Österreich hat vor der ersten Verhandlung bezahlt", erklärt Schierhackl auf Anfrage.
Und bekommt Österreich nun noch Vignetten? "Nur gegen Bankgarantie", sagt Schierhackl.
Österreich stach zuletzt auch in der generell kritischen Berichterstattung über die abgelöste Justizministerin Claudia Bandion-Ortner hervor. Über Tage und Wochen nahm sich Wolfgang Fellners Zeitung die Richterin vor.

Unter Justizministerin Claudia Bandion-Ortner führte die Staatsanwaltschaft Wien Hausdurchsuchungen an Wohn- und Firmenadressen der Brüder Fellner durch. Die Staatsanwaltschaft untersucht ein Immobiliengeschäft einer von Wolfgangs Fellners Bruder Helmuth geleiteten Firma mit der Immofinanz. Wolfgang Fellner beruft sich da auf das Redaktionsgeheimnis, darüber hat das Oberlandesgericht Wien zu entscheiden.

Poster/in David Crutton stellt die Frage, die sich wohl auch so mancher stellt:
kann mir bitte einer hier...
...auch nur einen einzigen grund nennen, warum die Asfinag überhaupt werben sollte?
Immerhin einen Grund kann ihm wer nennen:
erwin meier wrote:damit man sich - bei der riesen auswahl - für ihre autobahnen entscheidet.