Corona 2020 vulgo Covid 19

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harald
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Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Nachdem es keinen eigenen Covid19 Thread gibt, poste ich es thematisch mal hier:
edit by Admin: Es wurde hiermit einer angelegt.
Mjam: Bestellungen reichen nicht aus, damit Restaurants überleben
"Lage ist sehr ernst" – Bestellungen trotz Ausgangsbeschränkungen nicht stark angestiegen
https://www.derstandard.at/story/200011 ... ueberleben

Überrascht mich nicht wirklich. Den Trend hat man ja schon aufgrund des absoluten Rauchverbots in Cocktaillokalen gesehen und sicher auch in der Gastronomie, halt nicht in den Ausmaß.

Die Schließung der Räumlichkeiten zum Sitzen im Rahmen der Covid19 Maßnahmen wirkte nun natürlich als Brandbeschleuniger.
--Harald
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Vielleicht sollte ich zuerst noch die Basis anführen:

Die Pandemie, die derzeit weltweit abläuft, wurde ausgelöst durch einen Virus. Sein Name: SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2), früherer Name 2019-nCoV.

Dieser Virus ist die Erkrankung COVID-19 (coronavirus disease 2019, „Coronavirus-Krankheit 2019“) aus.

Bisher bekannte Symptome:
akute Symptome einer respiratorischen Infektion (plötzliches Auftreten von mindestens einer der folgenden Beschwerden: Husten, Fieber, Kurzatmigkeit). Weiters könnten Durchfall, Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten.

Wie weit und stark ist es verbreitet? Das kann man auf einer Seite der John Hopkins Universität sehen: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps ... 62e5c06e61

Die Daten zu Österreich sind hier zu finden:
https://info.gesundheitsministerium.at/

Dann vielleicht noch zur Frage: wieso wird die Erkrankung Covid19 im Jahr 2020 nicht Covid20 genannt? Sie heißt deshalb so, weil es sich um das Jahr des erstmaligen Auftretens/Erkennens handelt.

Die Erkrankung wurde ursprünglich von der WHO als Epidemie gehandelt, nach weiter Verbreitung in Europa zur Pandemie hochgestuft.

Als Ausgangsort gilt die Stadt Wuhan, in der Provinz Hubei, China.
--Harald
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Österreich ist doch mal wieder Vorreiter bei Digitalisierung und noch dazu während einer Krise.
Österreichs Coronavirus-App sorgt für Verblüffung in Europa
Der positiv verlaufene Datenschutzaudit der App des Roten Kreuzes platzt mitten in einen erbittert geführten europäischen Richtungsstreit um eine zukünftige Corona-App. Nur Österreich verfügt bereits über eine solche Applikation.
Quelle:
https://fm4.orf.at/m/stories/3001705/

Und es wurde auch mit dem spannenden Teil nicht hinter dem Berg gehalten:
Zur generellen Sinnhaftigkeit von Apps bei der Bekämpfung einer Pandemie

Hier ist ein ein großes „Caveat“ unerlässlich. Für keinen dieser beiden Ansätze zur Verarbeitung so heikler Datensätze wie diese Kombination aus Gesundheits- und Bewegungsdaten mit Personenbezug, gibt es bisher einen Nachweis, dass eine App tatsächlich einen Mehrwert bei der Bekämpfung einer Pandemie erbringt.
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dejost
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

Die Futurezone hat einen ausführlichen Artikel zu den Infektionswegen in Österreich.

https://futurezone.at/science/wo-sich-d ... /400829822

Ein paar mir interessant erscheinende Teile kopiere ich heraus:

3800 Infektionswege wurden von der AGES erhoben.
[Die Ages stellte fest, dass] mehr als die Hälfte der frühen Fälle sich nach Ischgl nachverfolgen ließen, und den Tiroler Skigebieten mit Paznaun und Arlberg generell eine besondere Rolle bei der Covid-19-Verbreitung in Österreich zukommt
.

Die meisten Ansteckungen erfolgen via Freizeitaktivitäten (insbesondere Skifahren, Fitnesscenter und Chorsingen werden genannt), Haushalt (es werden die restlichen Familienmitglieder infiziert) und in Alten/Pflegeheimen. Arbeitsplatz und der Gesundheitssektor spielen nur eine verschwindend geringe Rolle und im Zuge dieser Untersuchung wurde kein einziger Fall gefunden, wo sich jemand in den Öffis oder beim Einkaufen angesteckt hat.


Österreich hat derzeit knapp unter 16 000 bestätigte Infizierte, dh etwa 1/4 aller Infektionswege wurde erforscht (und da wohl primär jene, die sich früh infiziert haben).

Weltweit sprechen die publizierten Zahlen von knapp unter 4 Mio infizierten, etwas 1/3 davon aus den USA.

Kurz zurück zu Österreich, die rezenten Öffnungen haben (bis jetzt) noch keinen feststellbaren relevanten Neuanstieng an Infektionen mit sich gebracht.

harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Die Clusteranalyse der AGES sollte unbedingt öfter gelesen werden, daher sorry für den Doppelpost zu dejost, aber die Details sind spannend:
Aus dieser Abklärung lassen sich mehrere Schlussfolgerungen ableiten, die durch die Abklärung anderer Cluster bestätigt werden:

Infizierte sind oft bereits kontagiös (d. h. sie können das Virus übertragen), bevor sie selbst merken, dass sie Symptome haben
Die Übertragung von einem Infizierten auf einen empfänglichen Menschen erfolgt meist binnen weniger Tage (3 bis 5 Tage, serielles Intervall). Dieses kurze Zeitintervall macht die Kontaktpersonen-Erhebung zu einem Wettlauf mit der Zeit
Eine Übertragung erfolgt, wenn mehrere Menschen für längere Zeit (kumulativ 15 Minuten, z. B. 1 x 15 Minuten oder 3 x 5 Minuten) in einem engen Kontakt am selben Ort sind
Bisher abgeklärte Fallhäufungen konnten auf Verbreitungen in Settings wie Gruppensport, gemeinsames Singen, Seminare, Tanzkurse, Begräbnisse, Apres-Ski zurückgeführt werden
Ziel ist es, Cluster in Form von Transmissionketten (Primär-, Sekundär-, Tertiärgenertation ...) aufzulösen
Quarantänemaßnahmen und Barrieren zeigen Wirkung: Rechtzeitig erkannt, endet die Übertragung
Unter den abgeklärten Clustern lassen sich keine Fallhäufungen zurückführen auf den Besuch von Geschäftslokalen oder die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit fortschreitender Epidemie werden Transmissionsketten kürzer: Das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung über Symptome und Risikogebiete wächst, dadurch nehmen die Menschen bei Verdacht schneller Kontakt mit Ärzten und Gesundheitsbehörden auf. In der Folge können Containment-Maßnahmen wie z. B. Quarantäne, Abstandsregeln, mechanische Barrieren schneller umgesetzt werden - die Transmissionskette wird unterbrochen.
Quelle: https://www.ages.at/service/service-pre ... -covid-19/
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Was haben Deutschland und Österreich in der Krise gemeinsam?

Infektionscluster durch Leiharbeiter:
Infktionscluster in Wien: Konnex zu Leiharbeitsfirmen

Neuinfektionen bei Post, in Flüchtlingsheim Erdberg und Kindergarten. 280 Soldaten ersetzen Postler im Logistikzentrum Hagenbrunn.

In Wien hat zuletzt immer wieder die relativ hohe Anzahl an täglichen Coronavirus-Neuinfektionen für Aufsehen gesorgt. Wie sich nun herausstellt, dürfte das Gros der neuen Fälle zu einem großen Cluster gehören, der Verbindungen zwischen den Post-Verteilungszentren, dem Flüchtlingsheim Erdberg und einem derzeit geschlossenen Kindergarten aufweist. Dabei gibt es stets einen Konnex zu Leiharbeitsfirmen.

Am Samstag meldeten "Krone" und "oe24.at", dass die zuletzt entdeckten vielen Fälle von Corona-Infektionen im Post-Logistikzentrum Hagenbrunn sowie im Verteilerzentrum Inzersdorf in Wien-Liesing auf Arbeitskräfte von Leiharbeitsfirmen zurückgehen. Die Leiharbeitsfirma soll Asylberechtigte aus einem Flüchtlingswohnheim in Wien-Erdberg vermittelt und in Bussen zur Arbeit gebracht haben, so die beiden Blätter.

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigte am Samstagnachmittag den Konnex. Erdberg sei aber höchstwahrscheinlich nicht der Ursprung der Infektionskette. "Dass wir dort als erstes fündig geworden sind, ist reiner Zufall. Wo der rote Faden beginnt, wissen wir nicht. Aber fast alle neuen Fälle in Wien hängen an diesem roten Faden und wir wollen ihn in seiner gesamten Länge erkennen und analysieren."

Ein Sprecher Hackers erklärte die Chronologie der entdeckten Infektionen so: Nach positiven Testungen in Erdberg und der Evakuierung aller Bewohner in die Messe Wien Anfang Mai habe die Kontaktrückverfolgung (Contact Tracing) ergeben, dass fünf Bewohner in Post-Verteilerzentren arbeiten und in Kontakt mit ehemaligen Bewohnern sind, die ebenfalls dort beschäftigt sind. Also habe man gezielt bei den Post-Standorten durchgetestet und Fälle entdeckt. Ihre Gemeinsamkeit: Sie sind bei Leiharbeitsfirmen beschäftigt.

Neue Teststrategie
Hacker erklärte, die Stadt habe ihre Teststrategie so geändert, dass man sich gezielt größere Einrichtungen anschaue, anstatt zu warten, bis Betroffene selbst bei 1450 anrufen: "Die Konsequenz ist, dass man mehr sieht als wenn man nur wartet." Das Thema Leiharbeit sieht er in dem Zusammenhang als gröberes Problem: "Die Leute gehen nicht in den Krankenstand, weil sie dann kein Geld mehr bekommen. Sie melden sich nicht, wenn sie krank sind. Da ist es dann natürlich fatal, wenn sie gemeinsam im Firmenbus sitzen oder im Sozialraum." Man wolle sich das Thema Leiharbeit und prekäre Beschäftigung nun in Wien genauer anschauen bzw. durchtesten.

Im diesem Cluster liegt übrigens auch der derzeit wegen eines Corona-Falls geschlossene Kindergarten in Wien-Liesing. Die dort positiv getestete Mitarbeiterin ist mit einem der infizierten Leiharbeiter verheiratet, hieß es aus Hackers Büro.

Was die zwei größten Logistik- und Verteilzentren der Post in Ostösterreich betrifft, so seien diese "seit Freitag völlig lahmgelegt", hieß es auf "oe24.at". Es türmten sich "bereits 250.000 Pakete, die nicht mehr ausgeliefert werden können".

"Punktuell auch Leiharbeiter"
Markus Leitgeb, Sprecher der Post AG, bestätigte, dass die Post zur Deckung von Spitzen im Paketaufkommen "punktuell auch Leiharbeiter" einsetze. Grundsätzlich versuche man aber, den Bedarf möglichst mit eigenem Personal zu decken. Über den Background der eingesetzten Leiharbeiter könne er nichts sagen, weil er ihn nicht kenne. "Es gelten aber für alle die gleichen Sicherheitsregeln", auch in Sachen Corona, betonte er.

In Hagenbrunn traten Samstag um 18.00 Uhr 280 Bedienstete des Österreichischen Bundesheeres ihren Dienst im Rahmen der von der Österreichischen Post AG angeforderten Unterstützungsleistung an. Soldaten sowie Zivilbedienstete vom Kommando Streitkräftebasis aus Salzburg, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien ersetzen für zwei Wochen die komplette Mannschaft der Post in der Logistikhalle, teilte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mit. Unter Einhaltung höchster Sicherheitsmaßnahmen sollen sie u.a. Pakete sortieren und Lkw beladen.

Heer stellt Pakete zu
Das Heer tut jedenfalls alles, um weitere Ansteckungen zuverhindern: Am Freitag hatte ein Erkundungsteam, bestehend aus ABC-Abwehr und Kommando Streitkräftebasis, mit einem Amtsarzt der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg die Lage beurteilt. Am Samstag rückte eine Kompanie des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg zur Unterstützung bei der Desinfektion des rund 20.000 Quadratmeter großen Gebäudes an. Die ABC-Experten werden auch zwischen den Dienstschichten immer wieder alle Oberflächen mit Desinfektionsmittel putzen. Alle Soldaten und Bediensteten sind mit einem Mund-Nasen-Schutz ausgestattet. Pro Schicht sind rund 90 Soldaten und Bedienstete eingeteilt, die immer in den gleichen Diensträdern und Kleingruppen eingesetzt werden.

In Inzersdorf ist das Heer bisher nicht aktiv - was allerdings keineswegs eine Entscheidung der Stadt gewesen sei, betonte Stadtrat Hacker. "Der Generaldirektor der Post hat mir persönlich gesagt, dass er die Unterstützung des Bundesheeres nur in Niederösterreich braucht. Wenn das auch in Wien so sein sollte, werde ich dem mit Vergnügen nachkommen."
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... irmen.html

Zur Fleischverarbeiter Branche in Deutschland exemplarisch:

https://www.aachener-zeitung.de/nrw-reg ... d-50449475
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Das Thema Impfpflicht wird wieder stark diskutiert.

Der Meinungsstand wird hier gut wiedergegeben:
Impfpflicht gegen Corona: Ja oder nein?
Sowohl auf fachlicher als auch auf politischer Ebene gibt es höchst unterschiedliche Meinungen in der Frage, ob eine Impfung gegen Covid-19 künftig verpflichtend sein soll oder nicht

Weltweit forschen zahlreiche Pharmaunternehmen und Institutionen mit Hochdruck an einem sicheren Impfstoff gegen Covid-19. Die London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) listet aktuell fast 160 derartige Projekte auf. Und auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO damit rechnet, dass bis zur Marktreife eines Impfstoffs zwölf bis 18 Monate vergehen werden, wird bereits jetzt in vielen Ländern intensiv über eine etwaige Impfpflicht diskutiert. Und auch in Österreich gehen die Meinungen dazu weit auseinander.

Anschober gegen Zwang
In Österreich gibt es keine generelle Impfpflicht. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat sich zuletzt am Mittwoch auch gegen eine verpflichtende Impfung in Sachen Coronavirus ausgesprochen, diese werde es nicht geben. "Meine Erwartung ist, dass die Krise so manifest da ist, dass das auf freiwilliger Ebene auch erreichbar ist", hofft der Gesundheitsminister.

Auch der Infektiologe Florian Thalhammer von der Med-Uni Wien befürwortet, dass Menschen motiviert werden sollen, sich impfen zu lassen. Er verweist außerdem darauf, dass es teilweise bereits jetzt schon eine Impfpflicht gibt, etwa für Personal in manchen Gesundheitseinrichtungen. "Ich halte das für extrem notwendig", betonte Thalhammer.

Risiko für Mitbürger
Andere, wie Volksanwalt Bernhard Achitz, sind wiederum dafür, zumindest eine Diskussion über eine Corona-Impfpflicht zu führen. Diese Diskussion müsse "evidenzbasiert und mit einer Abwägung des gesellschaftlichen Nutzens diskutiert werden". Auch eine Impfpflicht gegen Influenza wie von der Ärztekammer gefordert, um Spitalskapazitäten in der kommenden Grippesaison frei zu halten, "darf man diskutieren", sagte Achitz. "Wenn es der Sache dient", stehe die Volksanwaltschaft wie im Vorjahr wieder für einen Impfgipfel zur Verfügung.

Aktuell fordert der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus. Wenn künftig ein Serum gegen das Virus zur Verfügung stehe und sich manche Bürger dann der Impfung verweigerten, stellten diese ein hohes Risiko für jene Mitbürger dar, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten, argumentiert Montgomery in Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe.

Stelzer für Pflicht
Manche Politiker wie etwa der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) schließen sich dieser Meinung an: "Wie viel Leid und welch schwerwiegende Folgen diese Krankheit ausgelöst hat, haben wir in den letzten Wochen sehen müssen. Ja, ich bin daher für eine verpflichtende Impfung, sobald ein sicherer und ausreichend getesteter Impfstoff zugelassen wird", wurde Stelzer im Profil zitiert.

Doskozil im Zweifel dafür
Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist dafür – wenn die Bereitschaft zu einer freiwilligen Impfung nicht hoch genug ist. "Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, ist auch eine Impfpflicht sinnvoll und notwendig", so Doskozil.

Die Parteigenossen aus Wien sehen das anders: "Bevor man über Impfpflicht spricht, wäre es viel wichtiger, die Service- und Qualitätsleistungen für das Impfen zu verbessern. Impfen ist nach wie vor Privatsache – es soll endlich eine Leistung der Krankenkasse werden", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Ähnlich die Stellungnahme des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser (SPÖ): "Das sollte in der individuellen Entscheidung jedes und jeder Einzelnen liegen."

Ärzte dafür, Apotheker dagegen
Aber auch die ÖVP zeigt keine einheitliche Parteimeinung: Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) beurteilt eine Impfpflicht "generell eher kritisch". Auch er bevorzugt Maßnahmen zur Aufklärung und zur Sensibilisierung der Eigenverantwortung. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wiederum hält es wie Doskozil: im Zweifelsfall dafür.

Die Gegensätze setzen sich auch auf fachlicher Ebene fort: die Ärztekammer ist pro Corona-Impfpflicht, die Apothekerkammer ist dagegen.
WISSEN: Erfahrungen mit Masern-Impfung
Eine Diskussion um eine Impfpflicht wurde zuletzt im Vorjahr im Zusammenhang mit weltweit wieder zunehmenden Masern-Erkrankungen geführt. In neun europäischen Ländern besteht aktuell eine generelle Impfpflicht gegen Masern für Kinder und Jugendliche. Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten ist sie in Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Frankreich, Ungarn, Italien, Polen, der Slowakei und Slowenien vorgeschrieben. In Deutschland müssen mittlerweile Eltern vor der Aufnahme ihrer Kinder in eine Kindertagesstätte oder Schule nachweisen, dass diese geimpft sind.

In Österreich sind Impfungen gegen Masern/ Mumps/Röteln Bestandteil des Impfplans, eine Verpflichtung besteht nicht. Es ist jederzeit möglich, eine versäumte Impfung nachzuholen. Impflücken gibt es laut Gesundheitsministerium vor allem bei den Geburtsjahrgängen 2008 bis 2010 und bei Erwachsenen, die in den 1990er-Jahren geboren wurden. Außerdem sei ein Drittel der 15- bis 30-Jährigen kein zweites Mal geimpft. Um Masern auszurotten, seien Durchimpfungsraten von 95 Prozent mit zwei Dosen nötig.

Die derzeitige Influenza-Impfquote beträgt in Österreich knapp unter zehn Prozent. Für die kommende Grippesaison, die im Zusammenhang mit Corona eine gefährliche Belastung fürs Gesundheitssystem werden könnte, wird zumindest eine Verdreifachung der Grippeimpfungen angestrebt. (simo)
https://www.derstandard.at/story/200011 ... -oder-nein

Und hier noch ein Artikel, dass 25% von 1.000 Befragten sich nicht impfen lassen würden:

https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... sich-nicht

Wenn es die Regierung mit dem Slogan "schau auf dich, schau auf mich" wirklich ernst meinte, wäre das Ergebnis der Impfpflicht Diskussion aufgrund dieser Umfrage bereits klar. Gesundheitsminister Anschober verfolgtb jedoch einen anderen Ansatz.
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Die Niederlande hat es bei den Fleischverarbeitern auch erwischt:
600 Quarantänefälle in niederländischem Schlachthof

600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niederländischen Schlachthofgruppe Vion müssen für zwei Wochen in Heimquarantäne bleiben. Das ordneten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes unweit der deutschen Grenze heute an. Im Schlachthof in Groenloo waren bei 45 Mitarbeitern Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Nun sollen weitere 250 Mitarbeiter getestet werden.

Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden. Unternehmenschef Ronald Lotgerink sagte, dass das Unternehmen sich an alle Sicherheitsvorschriften gehalten habe. „Dies ist für uns eine neue Situation durch die Verbreitung des Coronavirus in der Grenzregion.“ Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.

Der Gewerkschaftsverband FNV machte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppenunterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.
https://orf.at/stories/3166739/
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Diese Umfrage hat nur 500 Personen behelligt:
Umfrage zeigt: Mehrheit der Österreicher ist für Covid-19-Impfpflicht

Eine Umfrage hat gezeigt, dass die Mehrheit für eine verpflichtende Impfung gegen Covid-19 ist. 28 Prozent lehnen eine Impflicht klar ab.
Laut einer von Unique research für die nächste Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" durchgeführten Umfrage ist eine Mehrheit der Österreicher für eine verpflichtende Impfung gegen Covid-19 - sobald ein Impfstoff zugelassen ist. Bei einer Schwankungsbreite von plus/minus vier Prozent sind 30 Prozent der 500 Befragten "sehr", 25 Prozent "eher" dafür. 28 Prozent lehnen eine Impfpflicht klar ab.

Vor allem FPÖ-Wähler gegen Impfpflicht

Wähler der beiden Regierungsparteien ÖVP und Grünen sprechen sich zu je zwei Dritteln "eher" oder "sehr" für eine Impfpflicht aus. Bei den SPÖ-Anhängern beträgt die Zustimmung 61 Prozent, bei Neos-Wählern sogar 72 Prozent. FPÖ-Wähler scheren deutlich aus dem Meinungsspektrum aus, 62 Prozent dieser Gruppe sind demnach "sehr" gegen eine Impfpflicht.

Christine Druml, Leiterin des UNESCO-Lehrstuhls für Bioethik und Vorsitzende der Bioethik-Kommission im Kanzleramt, sprach sich unterdessen in einem "profil"-Interview bei Vorhandensein eines gut verträglichen und wirksamen Impfstoffes im Zweifel für eine Impfpflicht gegen Covid-19 aus. "Sollten die Menschen nicht freiwillig die Ordination stürmen, dann muss man überlegen, wie man eine Impfung verpflichtend machen kann", sagt Druml.

"Autonomie des Einzelnen endet dort, wo ich anderen schade"
Covid-19 sei kein Schnupfen, sondern eine Erkrankung mit potenziell schweren Verläufen auch für Junge und Gesunde. Druml: "Die Autonomie des Einzelnen endet dort, wo ich anderen schade." Bei der Abwägung einer Impfpflicht müsse im Fall von Corona auch der wirtschaftliche Schaden der Pandemie miteinfließen.

Auch eine Grippe-Impfpflicht sollte breit diskutiert werden, um besser auf weitere Corona-Wellen vorbereitet zu sein, regt Druml an. In der "profil"-Umfrage fand der Gedanke an eine Grippe-Impfpflicht, um für eine zweite Corona-Welle gewappnet zu sein, weniger Zustimmung als jener Corona betreffend. Nur 44 Prozent der Befragten sind dafür.

Diskussionen über Sinnhaftigkeit des Impfens gefordert
Die Bioethik-Kommission trat 2019 für eine Masern-Impfpflicht ein. Die Argumente von damals könnten laut Druml auch für Corona gelten. Zur Politik, die Impfpflichten gegen Masern und Covid-19 mehrheitlich ablehnt, meint Druml: "Das Herumlavieren der Politik ist ein Problem. Das Signal: 'Wir zwingen niemanden, entscheidet selbst', ist falsch verstandene Liberalität. Denn so entsteht der Eindruck, an den Argumenten der Impfgegner könnte etwas dran sein". Sinngemäß sei über die Sinnhaftigkeit des Impfens nicht zu diskutieren.
https://www.vienna.at/umfrage-zeigt-meh ... ht/6626582
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Diese Zusammenfassung einer Metastudie wird gegen Ende hin immer schwammiger, ist aus meiner Sicht trotzdem lesenswert:
Metaanalyse: Was am besten schützt
Eine Kombination aus Abstandhalten, Mund-Nasen-Maske und Augenschutz könnte laut einer neuen Übersichtsarbeit im „Lancet“ eine Infektion mit dem Coronavirus bestmöglich verhindern. Daraus sollen nun neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgeleitet werden.

172 Studien zu Coronaviren wurden von den Forschern der kanadischen McMaster-Universität systematisch ausgewertet. Ziel der Metaanalyse, die auch Arbeiten zu Sars und Mers berücksichtigt har, sei gewesen, den bestmöglichen Einsatz verschiedener Schutzmaßnahmen zu überprüfen, um daraus eine Grundlage für Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO zu schaffen, welche die Studie zum Teil auch finanzierte. Dies sei umso wichtiger, da es weltweit unterschiedliche und teils auch widersprüchliche Empfehlungen gebe.

Bei ihrer Analyse kamen die Wissenschaftler zu folgenden Haupterkenntnissen:

Ein Abstand von einem Meter oder mehr ist mit einem wesentlich geringeren Infektionsrisiko verbunden, als wenn eine kleinere Distanz gewahrt wird (2,6 Prozent versus 12,8 Prozent Infektionsrisiko). Jeder weitere Meter Abstand bis zu drei Meter könnte dieses Risiko weiter halbieren, wobei die Autoren die Beweislage für diese Aussage als „moderat“ beschreiben.
Visiere, Schutzbrillen und Brillen im Allgemeinen scheinen das Risiko ebenfalls zu senken (5,5 Prozent versus 16 Prozent Infektionsrisiko). Hier sei die Beweislage allerdings eher „gering“,
so die Autoren. Es gibt die Annahme, dass das Auge ein möglicher Eintrittsort für das Virus sein kann.
Ein ähnliches Resultat zeigt sich bei den Effekten von Gesichtsmasken (3,1 Prozent versus 17,4 Prozent Infektionsrisiko). Auch hier bewerten die Autoren die Beweissicherheit allerdings insgesamt als eher „niedrig“.
Beruhigend und herausfordernd
Die Autoren betonen, dass sowohl Abstandhalten, Gesichtsmasken als auch Augenschutz – selbst in kombinierter Form und richtig angewendet – keinen hundertprozentigen Schutz garantieren, sondern immer durch andere Maßnahmen wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen ergänzt werden sollten.

Die Mediziner hoffen, dass ihre Ergebnisse von Regierungen und Verantwortlichen der Gesundheitssysteme genutzt werden, um klare Regelungen und Empfehlungen zu formulieren. Allerdings sollte dabei immer auch berücksichtigt werden, wie akzeptabel, machbar, ressourcenintensiv und zugänglich alle diese Maßnahmen seien. So habe ein Teil der analysierten Studien zu allen drei Viren ergeben, dass Menschen die Schutzstrategien zwar akzeptierten und als beruhigend empfänden, aber auch Herausforderungen bemerkten. Diese reichten von Hautirritationen durch Gesichtsmasken bis hin zu erschwerter Kommunikation im Pflegekontext.

Mehrschichtige Masken
Ein weiteres Ergebnis der Metaanalyse hebt Epidemiologin Raina MacIntyre von der australischen Universität von New South Wales in einem unabhängigen Kommentar hervor: So habe die Auswertung auch gezeigt, dass Atemschutzmasken und mehrschichtige Masken besser abschirmten als solche aus einer einzigen Stoffschicht.

Das sei insbesondere mit Blick auf die Tatsache wichtig, dass viele selbst geschneiderte Masken nur einlagig seien. „Eine gut gestaltete Stoffmaske sollte aus wasserabweisendem Gewebe bestehen, mehrere Schichten haben und gut an das Gesicht angepasst sein“, empfiehlt MacIntyre.
Quelle: https://science.orf.at/stories/3200863/
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

Corona hat ja mehr für das Klima getan, als so die meisten Klimakonferenzen, da es bei letzteren doch sehr an der Umsetzung haperte, aber Corona hat zB tatsächlich die Flieger am Boden gelassen.

Das hat neben den offensichtlichen (aber vermutlich zu kurzfristigen) Ökofolgen auch für mich unerwartete positive Nebeneffekte:
Wie eine Umfrage der British Lung Foundation unter 14.000 Personen mit Atemwegserkrankungen zeigt, leidet eine von sechs Personen in Großbritannien seit der Ausgangssperre weniger unter Krankheitssymptomen als zuvor. Bei Kindern war es sogar eines von fünf. Insbesondere Menschen, die unter Asthma leiden, berichten über positive Veränderungen. Die Gesellschaft für Lungenkrankheiten appelliert daher an die britische Regierung, dass die Luftverschmutzung auch nach der Coronakrise niedrig bleiben müsse. Es brauche strengere Gesetze zur Luftreinhaltung und eine noch stärkere Förderung des öffentlichen Verkehrs sowie von Rad- und Gehwegen.
(Meine Quelle ist der Mein Wien Newsletter, der sich auf 2 Artikel des Guardians beruft).

Das hängt wohl zusammen mit folgender Nachricht (Quelle: orf.at)
Großbritannien hat – bedingt durch den pandemiebedingten „Lock-down“ – erstmals zwei Monate lange keinerlei Kohlestrom erzeugt und verbraucht. Mit dem „Lock-down“ waren mehrere Kraftwerke vom Netz genommen worden. Die vier noch verbliebenen Kohlekraftwerke waren die ersten, die heruntergefahren wurden.

harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Es gibt erste Hoffnungen schwere Krankheitsverläufe frühzeitig per Bluttest zu erkennen und somit besser behandeln zu können:
Coronavirus: Was Blutwerte über den Verlauf von Covid-19 aussagen können
Wie schwer eine Covid-19-Erkrankung verläuft, lässt sich einer Studie zufolge schon früh an zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen.

Bei einer Covid-19-Erkrankung lässt sich anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen, ob ein Patient einen schweren Verlauf oder nur milde Symptome entwickelt. Dies ergibt eine Studie an 40 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan. Die Befunde seien in Deutschland bei mehreren Patienten bestätigt worden, sagt Ko-Autor Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen und Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie. Die Studie ist im Fachmagazin EBioMedicine veröffentlicht.

Bei einem der beiden Immunzell-Typen handelt es sich laut Dittmer um sogenannte Killer-T-Zellen mit einem bestimmten Oberflächenmarker (CD8). Sie töten virusinfizierte Körperzellen ab und unterbrechen damit die Vermehrung des Coronavirus Sars-CoV-2. „Wenn die Patienten nur wenige von diesen Zellen haben, haben sie ein hohes Risiko, schwere Symptome wie etwa eine Lungenentzündung oder Gerinnungsstörungen zu entwickeln“, erläutert Dittmer.

Der andere Zelltyp sind sogenannte Neutrophile. „Die sind eigentlich dafür da, Bakterien abzuwehren. Sie können aber auch T-Zellen in ihrer Funktion unterdrücken.“ Demnach wurden in Blutproben mit vielen Neutrophilen nur wenige T-Zellen gefunden, was mit einem schwereren Krankheitsverlauf verbunden war.

„Besonders betroffen hat das Patienten mit Vorerkrankungen, die dazu führen, dass die Anzahl der T-Zellen abnimmt, etwa Patienten nach Transplantationen, die Medikamente zur Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen erhalten“, sagt Dittmer. Betroffen seien auch Krebspatienten unter einer Chemotherapie, ältere Menschen, bei denen die Zahl der T-Zellen altersbedingt abnehme, oder fettleibige Patienten. „Man weiß, dass übergewichtige Personen schwächere und weniger T-Zellen haben.“ An der Uniklinik Essen habe es sich bei mehr als 70 Prozent der schweren Covid-19-Verläufe um übergewichtige Männer gehandelt.

Für eine Covid-19-Therapie folge daraus, dass man zu Anfang einer Infektion versuchen könnte, die Killer-T-Zellen zu stimulieren - das könnten etwa bestimmte Impfstoffe. Auch die Vitamine A und C könnten die Funktion der T-Zellen verbessern. Bei Transplantierten könne man die Dosis der Medikamente zur Abwehrunterdrückung senken, bei Krebspatienten müsste man im Fall einer Sars-CoV-2-Infektion die Chemotherapie unterbrechen.

Corona-Hoffnung: Urin-Test könnte schwere Folgen verhindern

Dittmer betonte, dass eine eingehendere Studie dazu in Deutschland mittlerweile schwierig sei, da es zum Glück nicht mehr genügend Patienten gebe. So habe es etwa in der letzten Maiwoche an der Uniklinik Essen keine einzige Covid-19-Neuaufnahme gegeben, in der ersten Juniwoche nur eine.

Der Immunologe Michael Lohoff, der an der Studie nicht beteiligt war, sieht den Befund positiv. „Ein sicherer Test, der eine prognostische Aussage über die zu erwartende Schwere einer Covid-19-Erkrankung zulässt, wäre sehr hilfreich“, betont der Direktor am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Universität Marburg. Man könne dann Risiko-Patienten frühzeitig stationär aufnehmen und bei Bedarf intensivmedizinisch therapieren. „Der in der Studie erarbeitete Befund ist hier durchaus attraktiv.“

Allerdings sei die untersuchte Patientenzahl sehr gering, sagt Lohoff. „Man sollte diesen Befund unbedingt an weiteren Patienten, bevorzugt in einem anderen Erdteil, bestätigen - auch um so einen etwaigen Beitrag der Genetik der Patienten auszuschließen.“
Quelle: https://kurier.at/wissen/gesundheit/cor ... n-koennen/

Weiters gibt es auch Hinweise, dass Menschen mit Blutgruppe A ein höheres Risiko schwerer Erkrankung haben:
Coronavirus: Bei Blutgruppe A könnte das Risiko höher sein
Eine deutsch-französische Studie hat Genvarianten gefunden, die den Verlauf der Krankheit beeinflussen. Eine betrifft das Gen für die Blutgruppeneigenschaft.

Warum erkranken manche Menschen schwer an Covid-19, während andere kaum Symptome zeigen? Diese Frage ist nicht restlos geklärt, hier werden verschiedene Einflussfaktoren diskutiert, Rauchen etwa als verstärkender Faktor, eine mögliche Teilimmunität durch häufige Infektionen mit harmlosen Schnupfen-Coronaviren als mildernder Faktor etwa, um nur zwei Beispiele zu nennen. Jetzt bringen deutsche und norwegische Forscher die Blutgruppen ins Spiel.

Bereits im März berichteten Forscher aus China, dass das Erkrankungsrisiko für Menschen mit Blutgruppe A höher sei als für Menschen mit Blutgruppe 0. Wissenschafter der Universität Kiel, des Uni-Klinikums Schleswig-Holstein und der Universität Oslo haben Genvarianten gefunden, die den Verlauf der Krankheit deutlich beeinflussen. Und eine dieser Varianten betrifft das Gen für die Blutgruppeneingeschaft.

Zentrales Ergebnis dieser Studie: Menschen mit der Blutgruppe A haben ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 als Menschen mit anderen Blutgruppen. Menschen mit der Blutgruppe 0 waren hingegen um knapp 50 Prozent besser vor einer ernsten Covid-19-Erkrankung geschützt. Ihre Studie soll in Kürze in der Online-Ausgabe des New England Journal of Medicine veröffentlicht werden. Ein "Preprint", eine Vorveröffentlichung der vorläufigen Studienergebnisse, ist auf einem Preprint-Server erschienen.

Die Studie beruht auf der Auswertung der Blutproben von 1980 Intensivpatientinnen und -patienten aus Norditalien und Spanien, die mit Sauerstoff behandelt oder sogar künstlich beatmet werden mussten. Die Kontrollgruppe bestand aus 2205 zufällig ausgewählten Frauen und Männer aus Italien und Spanien. Innerhalb von drei Wochen wurde im Institut für Klinische Molekularbiologie in Kiel die DNA, die Erbsubstanz, aus den Blutproben isoliert und aus jeder Einzelnen 8,5 Millionen Positionen des Erbguts mit sogenannten Biochips (SNP-Arrays) vermessen.

"Mithilfe dieser großen Datenmenge haben wir wirklich interessante Regionen im Genom identifiziert, die das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 erhöhen beziehungsweise verringern", sagt David Ellinghaus, einer der beteiligten Forscher, in einer Aussendung des Uni-Klinikums Schleswig-Holstein. "Wir konnten, vereinfacht gesprochen, auf einer sehr großen Landkarte zeigen, wo die Musik spielt." Unter den besonders schwer Erkrankten fanden sich auch besonders viele Menschen mit Blutgruppe A. Verantwortlich dafür dürfte eine signifikante genetische Auffälligkeit im "AB0-Blutgruppen-Lokus" sein, jenem Genort, durch den die individuelle Blutgruppe bestimmt wird.

Darüberhinaus fanden die Forscher auf dem Chromosom 3 noch eine weitere genetische Variante, deren Träger ein zweifach erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hatten.

"Die Ergebnisse waren für uns sehr spannend und überraschend“, sagt der Molekularbiologe Andre Franke. Gerade die Region auf Chromosom 3 war zuvor noch nicht mit Covid-19 in Zusammenhang gebracht worden. In anderen Regionen im Genom, für die ein Effekt auf die Erkrankung vermutet worden war, zeigten sich hingegen keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den gesunden Probanden und den Patienten.

"Mit dem Chromosom 3 und dem AB0-Blutgruppen-Lokus beschreiben wir echte Ursachen für einen schweren Verlauf von Covid-192", sagt Franke. "Unsere Ergebnisse schaffen daher eine hervorragende Grundlage für die Entwicklung von Wirkstoffen, die an den gefundenen Kandidatengenen ansetzen können." Auch könnten die Resultate zu einer verbesserten Risikoabschätzung für einen schweren Verlauf von Covid-19 bei Patienten beitragen.

Auf Spiegel Online wurde der Wissenschafter Peter Burgert vom Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie an der Uni Heidelberg mit der Aussage zitiert, wonach in allen Studien belegt sei, "dass Blutgruppe A bei Covid-19-Patienten signifikant häufiger vorkommt als bei Gesunden". Ein ursächlicher Zusammenhang sei dadurch allerdings noch nicht bewiesen.

Praktische Konsequenzen
"Für den Hausgebrauch kann man aus dieser Studie noch nichts mitnehmen", sagte der Virologe Alexander Kekulé Dienstag in seinem MDR-Podcast. "Außer, dass ich vielleicht tatsächlich, wenn ich Blutgruppe A hätte oder in dem Fall auch AB, dass ich da etwas vorsichtiger wäre. Aber vorsichtig sein kann man ja bei dieser Erkrankung sowieso allen nur empfehlen." Möglicherweise brauchen aber Patienten mit Blutgruppe A eine intensivere Überwachung und eine intensivere Therapie, haben bereits die Autoren der ersten chinesischen Studie gefolgert.

Über mögliche Gründe, wieso die Blutgruppe das Risiko der Schwere der Erkrankung beeinflusst, wird noch spekuliert. Eine Theorie: Antikörper, die bei Menschen mit der Blutgruppe 0 vorhanden sind, binden speziell an jene Eintrittspforte von Zellen, über die auch das Virus in die Zellen eindringt - und blockieren damit diese Pforte, diesen Rezeptor, für das Virus, sagt Kekulé. Dadurch können weniger Viren in die Zellen eindringen, die Krankheit verläuft milder.
Quelle: https://kurier.at/wissen/gesundheit/cor ... -schweren/
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

Die Agenda Austria, soweit ich das beurteilen kann ein unabhängiger Think-Tank mit Business-Background (Chef ist Ex-IV-Chef und Ex-Privatstiftungsverinigung-Chef), beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise:

https://www.agenda-austria.at/publikati ... as-budget/

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Dabei auch eine interessante Graphik, wieviel schon ausgezahlt wurde (Daten von voriger Woche), besonders kurzweilig ist, dass fast nichts von der Soforthilfe ausgezahlt wurde.

harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Eine der Mutationen ist ansteckender als das Original. Details siehe Quelle: https://science.orf.at/stories/3201017/

Auf den Verlauf der Krankheit selbst konnten vorerst keine Auswirkungen festgestellt werden.
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Dexamethason verspricht eine reduzierte Sterblichkeit bei schweren Verläufen von Covid19. Das ist mal eine gute Nachricht:
WHO nennt Ergebnisse zu Covid-19-Medikament "Durchbruch"
Das Steroid senkt laut britischen Forschern Todesrate schwerkranker Patienten signifikant.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die ermutigenden Ergebnisse einer britischen Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff Dexamethason begrüßt. Es handle sich um einen "lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in der Nacht zum Mittwoch in Genf.

Dexamethason sei die erste Behandlungsform, welche die Todesrate bei an Beatmungsmaschinen angeschlossenen Covid-19-Patienten nachgewiesenermaßen senke. Tedros sprach von "großartigen Neuigkeiten" und gratulierte der britischen Regierung.

Keine Wirkung bei mildem Verlauf
Forscher unter Leitung eines Teams der Universität Oxford hatten für die von der Regierung mitfinanzierte Studie das weithin verfügbare Medikament zehn Tage lang mehr als 2.000 mit dem Coronavirus infizierten Patienten verabreicht. Demnach reduzierte Dexamethason die Sterblichkeit der von Beatmungsgeräten abhängigen Patienten um 35 Prozent. Bei Kranken, die lediglich Sauerstoff verabreicht bekamen, wurde die Sterblichkeit um ein Fünftel gesenkt.

Bei Patienten mit milderem Krankheitsverlauf zeigte Dexamethason hingegen keinerlei Wirkung. Zur Kontrolle untersuchten die Forscher 4.000 weitere Patienten, die nicht mit Dexamethason behandelt wurden. Detaillierte Überprüfungen des klinischen Versuchs wurden bisher allerdings noch nicht veröffentlicht.

Jeder achte Tod verhinderbar
Dexamethason ist in einer Vielzahl von entzündungshemmenden Medikamenten enthalten. Es wird zur Behandlung von allergischen Reaktionen, rheumatoider Arthritis und Asthma angewendet. Nach Angaben der britischen Forscher könnten tägliche Dosen jeden achten Tod bei schwerstkranken Covid-Patienten verhindern.

Die Wissenschafter feierten die Entdeckung als "großen Durchbruch" im Kampf gegen die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Krankheit. Sie hoben hervor, dass Dexamethason leicht verfügbar und preiswert sei. Die britische Regierung setzte das Mittel sofort auf die Liste der Standardverfahren des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS gegen Covid-19.
Quelle: https://kurier.at/amp/wissen/gesundheit ... /400942523
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Es könnte sein, dass sich nicht bei allen Infizierten eine Immunität bildet.
Keine Immunität nach Corona-Infektion
Studien zeigen, dass bei Infizierten, die wenige Symptome hatten, schon bald keine Antikörper mehr nachweisbar sind.

In der Corona-Pandemie hoffen viele Menschen auf Immunität - nach überstandener Infektion oder durch eine bald verfügbare Impfung. Beides könnte das Immunsystem gegen den Erreger wappnen und Menschen vor der Krankheit COVID-19 schützen. Nun aber deuten viele Studien darauf hin, dass gerade bei Menschen, die nur wenige oder gar keine Symptome hatten, schon bald nach einer Infektion keine Antikörper im Blut mehr nachweisbar sind.

Zwar ist noch unklar, was das für eine mögliche Immunität bedeutet. Doch die Beobachtungen wecken Zweifel an der Aussagekraft von Antikörper-Tests und an den derzeit diskutierten Immunitätspässen. Auch für die Entwicklung eines Impfstoffs wäre ein möglichst genaues Verständnis der Immunantwort auf Sars-CoV-2 zentral.

Immunantwort uneinheitlich
Die Immunantwort scheint bei Menschen uneinheitlich auszufallen. Grundsätzlich kann das Immunsystem etwa mit sogenannten T-Zellen auf Krankheitserreger reagieren. Manche T-Zellen aktivieren B-Zellen, die dann Antikörper bilden. Antikörper binden an bestimmte Merkmale von Erregern und können diese so inaktivieren.

Auf den ersten Blick scheint das Vorhandensein spezieller Antikörper ein guter Hinweis auf eine frühere Infektion zu sein. Allerdings fand eine Untersuchung des Universitätsspitals Zürich bei Menschen mit milden oder asymptomatischen Verläufen keine sogenannten IgG-Antikörper im Blut. Diese sind wichtig für das Immungedächtnis - damit das Immunsystem bei erneutem Kontakt mit dem Erreger stärker und schneller reagiert. Die Studie ist bislang nur ein Preprint - ist also weder von Experten begutachtet noch in einem Fachjournal publiziert.

Eine weitere als Preprint veröffentlichte Untersuchung des Lübecker Gesundheitsamts fand bei 30 Prozent von 110 Corona-Infizierten mit ebenfalls höchstens mäßigen Covid-19-Symptomen keine Antikörper. Und im Fachblatt „Nature Medicine“ berichten Forscher aus China, dass bei Infizierten ohne Symptome die Antikörper-Konzentration im Blut bereits nach kurzer Zeit deutlich sank.

Aussagekraft von Antikörper-Tests fraglich
Solche Studien lassen die Aussagekraft von Antikörper-Massentests, die das Ausmaß der Corona-Infektionswelle in der Bevölkerung klären sollen, fraglich erscheinen. Zudem könnte eine durch Antikörper gegebene Immunität bei vielen Sars-CoV-2-Infizierten schon nach kurzer Zeit wegfallen.

Entsprechend skeptisch sieht Thomas Jacobs vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) die Einführung von Immunitätspässen für Menschen, die eine Infektion mit Sars-CoV-2 hinter sich haben. Wissenschaftlich ist ohnehin nicht gesichert, dass die Präsenz von Antikörpern automatisch vor einer erneuten Infektion schützt. „Wir wissen generell noch nicht genau, wie Antikörper schützen“, stellt der Immunologe fest. Studien würden zwar einen solchen Schutz nahelegen, „aber wie hoch beispielsweise der Antikörper-Spiegel dafür sein muss, bleibt unklar“.

Wiener Studie bestätigt: Nicht alle Infizierten sind immun
"Nicht alle Antikörper verhindern Infektion"
Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), betont, man müsse bei Antikörpern differenzieren: „Es gibt bei Antikörpern verschiedene Qualitäten, und nicht alle verhindern eine Infektion.“ Wichtig sei hier, harte Daten zu finden: „Ob ein Immunschutz entsteht, muss an der Realität gemessen werden.“

Ebenso wenig überraschen Jacobs die Studienresultate, dass gerade bei asymptomatischen Erkrankungen schnell wenige oder gar keine Antikörper mehr auffindbar sind: „Wenige Viren im Hals- und Rachenbereich genügen wahrscheinlich nicht, um eine große Antikörper-Antwort oder T-Zellen-Immunität auszulösen.“

Für das Immunsystem habe diese angepasste Reaktion durchaus Sinn, da wir im Alltag ständig Pathogenen ausgesetzt seien: „Wenn wir mit leichten Waffen antworten können, brauchen wir keine schweren Geschütze auffahren.“ Bei Covid-19-Erkrankungen mit schwereren Symptomen werde indes vermutlich schon ein längerfristiger Schutz aufgebaut.

Immunität nur für kurze Zeit
Studien zu anderen Coronaviren weisen darauf hin, dass eine erneute Sars-CoV-2-Infektionen komplett verhindernde Immunität vielleicht nur einige Monate bestehen bleibt, wie der Virologe Shane Crotty vom La Jolla Institute of Immunology in Kalifornien dem Fachmagazin „Nature“ erklärte. Eine Symptome abmildernde Immunität könnte es demnach länger geben.

Ungewiss ist, welcher Teil der Immunabwehr besonders wichtig für diesen Schutz ist. „Neben den Antikörper bildenden B-Zellen kann die T-Zell-Antwort auf den Erreger genauso wichtig sein“, erklärt Jacobs. Welcher Mechanismus hier vor allem wirke, sei eine zentrale Frage für die Entwicklung eines Impfstoffs.

Dazu verweist der Infektionsforscher auf Studien aus den USA und Deutschland: Darin hatten bis zu 30 Prozent der Menschen, die nicht mit Sars-CoV-2 infiziert waren, dennoch bestimmte T-Helferzellen, die auf dieses Coronavirus reagierten: „Wahrscheinlich hatten sie schon einmal Kontakt mit sogenannten Common-Cold-Coronaviren“ - also mit anderen Coronaviren, die herkömmliche Erkältungen auslösen.

Ein solcher Kontakt könnte eine Teil-Immunität gegen Covid-19 bieten. „Das würde erklären, warum bei der Infektion so unterschiedliche Dynamiken und Symptome zu beobachten sind“, vermutet Jacobs. Noch ist allerdings unklar, ob und welchen Schutz diese sogenannte T-Zell-Reaktivität bieten könnte.
Quelle: https://futurezone.at/science/keine-imm ... /400965170
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

harald wrote:
23 May 2020, 14:19
Das Thema Impfpflicht wird wieder stark diskutiert.

Der Meinungsstand wird hier gut wiedergegeben:
Impfpflicht gegen Corona: Ja oder nein?
Sowohl auf fachlicher als auch auf politischer Ebene gibt es höchst unterschiedliche Meinungen in der Frage, ob eine Impfung gegen Covid-19 künftig verpflichtend sein soll oder nicht

Weltweit forschen zahlreiche Pharmaunternehmen und Institutionen mit Hochdruck an einem sicheren Impfstoff gegen Covid-19. Die London School of Hygiene & Tropical Medicine (LSHTM) listet aktuell fast 160 derartige Projekte auf. Und auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO damit rechnet, dass bis zur Marktreife eines Impfstoffs zwölf bis 18 Monate vergehen werden, wird bereits jetzt in vielen Ländern intensiv über eine etwaige Impfpflicht diskutiert. Und auch in Österreich gehen die Meinungen dazu weit auseinander.

Anschober gegen Zwang
In Österreich gibt es keine generelle Impfpflicht. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat sich zuletzt am Mittwoch auch gegen eine verpflichtende Impfung in Sachen Coronavirus ausgesprochen, diese werde es nicht geben. "Meine Erwartung ist, dass die Krise so manifest da ist, dass das auf freiwilliger Ebene auch erreichbar ist", hofft der Gesundheitsminister.

Auch der Infektiologe Florian Thalhammer von der Med-Uni Wien befürwortet, dass Menschen motiviert werden sollen, sich impfen zu lassen. Er verweist außerdem darauf, dass es teilweise bereits jetzt schon eine Impfpflicht gibt, etwa für Personal in manchen Gesundheitseinrichtungen. "Ich halte das für extrem notwendig", betonte Thalhammer.

Risiko für Mitbürger
Andere, wie Volksanwalt Bernhard Achitz, sind wiederum dafür, zumindest eine Diskussion über eine Corona-Impfpflicht zu führen. Diese Diskussion müsse "evidenzbasiert und mit einer Abwägung des gesellschaftlichen Nutzens diskutiert werden". Auch eine Impfpflicht gegen Influenza wie von der Ärztekammer gefordert, um Spitalskapazitäten in der kommenden Grippesaison frei zu halten, "darf man diskutieren", sagte Achitz. "Wenn es der Sache dient", stehe die Volksanwaltschaft wie im Vorjahr wieder für einen Impfgipfel zur Verfügung.

Aktuell fordert der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus. Wenn künftig ein Serum gegen das Virus zur Verfügung stehe und sich manche Bürger dann der Impfung verweigerten, stellten diese ein hohes Risiko für jene Mitbürger dar, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden könnten, argumentiert Montgomery in Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe.

Stelzer für Pflicht
Manche Politiker wie etwa der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) schließen sich dieser Meinung an: "Wie viel Leid und welch schwerwiegende Folgen diese Krankheit ausgelöst hat, haben wir in den letzten Wochen sehen müssen. Ja, ich bin daher für eine verpflichtende Impfung, sobald ein sicherer und ausreichend getesteter Impfstoff zugelassen wird", wurde Stelzer im Profil zitiert.

Doskozil im Zweifel dafür
Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist dafür – wenn die Bereitschaft zu einer freiwilligen Impfung nicht hoch genug ist. "Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, ist auch eine Impfpflicht sinnvoll und notwendig", so Doskozil.

Die Parteigenossen aus Wien sehen das anders: "Bevor man über Impfpflicht spricht, wäre es viel wichtiger, die Service- und Qualitätsleistungen für das Impfen zu verbessern. Impfen ist nach wie vor Privatsache – es soll endlich eine Leistung der Krankenkasse werden", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Ähnlich die Stellungnahme des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser (SPÖ): "Das sollte in der individuellen Entscheidung jedes und jeder Einzelnen liegen."

Ärzte dafür, Apotheker dagegen
Aber auch die ÖVP zeigt keine einheitliche Parteimeinung: Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) beurteilt eine Impfpflicht "generell eher kritisch". Auch er bevorzugt Maßnahmen zur Aufklärung und zur Sensibilisierung der Eigenverantwortung. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wiederum hält es wie Doskozil: im Zweifelsfall dafür.

Die Gegensätze setzen sich auch auf fachlicher Ebene fort: die Ärztekammer ist pro Corona-Impfpflicht, die Apothekerkammer ist dagegen.
WISSEN: Erfahrungen mit Masern-Impfung
Eine Diskussion um eine Impfpflicht wurde zuletzt im Vorjahr im Zusammenhang mit weltweit wieder zunehmenden Masern-Erkrankungen geführt. In neun europäischen Ländern besteht aktuell eine generelle Impfpflicht gegen Masern für Kinder und Jugendliche. Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten ist sie in Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Frankreich, Ungarn, Italien, Polen, der Slowakei und Slowenien vorgeschrieben. In Deutschland müssen mittlerweile Eltern vor der Aufnahme ihrer Kinder in eine Kindertagesstätte oder Schule nachweisen, dass diese geimpft sind.

In Österreich sind Impfungen gegen Masern/ Mumps/Röteln Bestandteil des Impfplans, eine Verpflichtung besteht nicht. Es ist jederzeit möglich, eine versäumte Impfung nachzuholen. Impflücken gibt es laut Gesundheitsministerium vor allem bei den Geburtsjahrgängen 2008 bis 2010 und bei Erwachsenen, die in den 1990er-Jahren geboren wurden. Außerdem sei ein Drittel der 15- bis 30-Jährigen kein zweites Mal geimpft. Um Masern auszurotten, seien Durchimpfungsraten von 95 Prozent mit zwei Dosen nötig.

Die derzeitige Influenza-Impfquote beträgt in Österreich knapp unter zehn Prozent. Für die kommende Grippesaison, die im Zusammenhang mit Corona eine gefährliche Belastung fürs Gesundheitssystem werden könnte, wird zumindest eine Verdreifachung der Grippeimpfungen angestrebt. (simo)
https://www.derstandard.at/story/200011 ... -oder-nein

Und hier noch ein Artikel, dass 25% von 1.000 Befragten sich nicht impfen lassen würden:

https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... sich-nicht

Wenn es die Regierung mit dem Slogan "schau auf dich, schau auf mich" wirklich ernst meinte, wäre das Ergebnis der Impfpflicht Diskussion aufgrund dieser Umfrage bereits klar. Gesundheitsminister Anschober verfolgtb jedoch einen anderen Ansatz.
Mittlerweile werden die Infos zum Impfprogramm schon in anderen Artikeln versteckt:
[viel unnötiger Text vorher] Verstärkung von Grippeimpfprogramm beschlossen
Im Ministerrat beschlossen wurde am Mittwoch die Verstärkung des Influenza-Impfprogramms. Für Kinder soll die Impfung gratis sein, 200.000 Dosen für bestimmte Jahrgänge soll es geben. Für die über 65-Jährigen sind 100.000 Dosen vorgesehen. In Summe steigere man damit die Impfkapazitäten um 40 Prozent, was angesichts der derzeitigen Impfquote von acht, neun Prozent noch immer wenig sei, so der Gesundheitsminister. Gestartet wird bereits Anfang November, eine Impfpflicht soll nicht kommen.

Dass die Polizei künftig nach Symptomen bei Coronavirus-Verdachtsfällen fragen dürfen soll, verteidigte Anschober. Er hoffe auf einen Beschluss am Donnerstag im Nationalrat. Der Wunsch sei angesichts der Überlastung der Gesundheitsbehörden aus Oberösterreich gekommen, er könne ihn nachvollziehen. Auch Verfassungsrechtler Heinz Mayer habe attestiert, dass es verfassungsrechtlich unbedenklich sei, wenn die Daten an die Gesundheitsbehörden übermittelt und dann gelöscht würden.
Quelle: https://orf.at/stories/3172750/

Ich verstehe da die Politik einfach nicht. 40% ist viel zu wenig, und wo bleibt die ausnahmslose Verpflichtung für alle Gesundheitsberufe? :cuss
--Harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

harald wrote:
03 Jun 2020, 14:35
Diese Zusammenfassung einer Metastudie wird gegen Ende hin immer schwammiger, ist aus meiner Sicht trotzdem lesenswert:
Metaanalyse: Was am besten schützt
Eine Kombination aus Abstandhalten, Mund-Nasen-Maske und Augenschutz könnte laut einer neuen Übersichtsarbeit im „Lancet“ eine Infektion mit dem Coronavirus bestmöglich verhindern. Daraus sollen nun neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgeleitet werden.

172 Studien zu Coronaviren wurden von den Forschern der kanadischen McMaster-Universität systematisch ausgewertet. Ziel der Metaanalyse, die auch Arbeiten zu Sars und Mers berücksichtigt har, sei gewesen, den bestmöglichen Einsatz verschiedener Schutzmaßnahmen zu überprüfen, um daraus eine Grundlage für Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO zu schaffen, welche die Studie zum Teil auch finanzierte. Dies sei umso wichtiger, da es weltweit unterschiedliche und teils auch widersprüchliche Empfehlungen gebe.

Bei ihrer Analyse kamen die Wissenschaftler zu folgenden Haupterkenntnissen:

Ein Abstand von einem Meter oder mehr ist mit einem wesentlich geringeren Infektionsrisiko verbunden, als wenn eine kleinere Distanz gewahrt wird (2,6 Prozent versus 12,8 Prozent Infektionsrisiko). Jeder weitere Meter Abstand bis zu drei Meter könnte dieses Risiko weiter halbieren, wobei die Autoren die Beweislage für diese Aussage als „moderat“ beschreiben.
Visiere, Schutzbrillen und Brillen im Allgemeinen scheinen das Risiko ebenfalls zu senken (5,5 Prozent versus 16 Prozent Infektionsrisiko). Hier sei die Beweislage allerdings eher „gering“,
so die Autoren. Es gibt die Annahme, dass das Auge ein möglicher Eintrittsort für das Virus sein kann.
Ein ähnliches Resultat zeigt sich bei den Effekten von Gesichtsmasken (3,1 Prozent versus 17,4 Prozent Infektionsrisiko). Auch hier bewerten die Autoren die Beweissicherheit allerdings insgesamt als eher „niedrig“.
Beruhigend und herausfordernd
Die Autoren betonen, dass sowohl Abstandhalten, Gesichtsmasken als auch Augenschutz – selbst in kombinierter Form und richtig angewendet – keinen hundertprozentigen Schutz garantieren, sondern immer durch andere Maßnahmen wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen ergänzt werden sollten.

Die Mediziner hoffen, dass ihre Ergebnisse von Regierungen und Verantwortlichen der Gesundheitssysteme genutzt werden, um klare Regelungen und Empfehlungen zu formulieren. Allerdings sollte dabei immer auch berücksichtigt werden, wie akzeptabel, machbar, ressourcenintensiv und zugänglich alle diese Maßnahmen seien. So habe ein Teil der analysierten Studien zu allen drei Viren ergeben, dass Menschen die Schutzstrategien zwar akzeptierten und als beruhigend empfänden, aber auch Herausforderungen bemerkten. Diese reichten von Hautirritationen durch Gesichtsmasken bis hin zu erschwerter Kommunikation im Pflegekontext.

Mehrschichtige Masken
Ein weiteres Ergebnis der Metaanalyse hebt Epidemiologin Raina MacIntyre von der australischen Universität von New South Wales in einem unabhängigen Kommentar hervor: So habe die Auswertung auch gezeigt, dass Atemschutzmasken und mehrschichtige Masken besser abschirmten als solche aus einer einzigen Stoffschicht.

Das sei insbesondere mit Blick auf die Tatsache wichtig, dass viele selbst geschneiderte Masken nur einlagig seien. „Eine gut gestaltete Stoffmaske sollte aus wasserabweisendem Gewebe bestehen, mehrere Schichten haben und gut an das Gesicht angepasst sein“, empfiehlt MacIntyre.
Quelle: https://science.orf.at/stories/3200863/
Ich gewinne irgendwie kein Vertrauen in unsere Experten, wenn sie der WHO widersprechen:
Visier statt Maske? "Keine gleichwertige Lösung"
WIEN. Kunststoff-Klarsichtvisiere sind "besser als nichts, aber längst nicht gut", sagen Experten. Warum Masken besseren Schutz bieten.

Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Zeiten der Covid-19-Pandemie ist für manche Menschen belastend. Kunststoff-Klarsichtvisiere in unterschiedlichster Ausführung gelten als mögliche Alternative. Sie sind besser als nichts, aber längst nicht gut. Laut Experten sind sie jedenfalls keine gleichwertige Lösung. Das erklärt auch die Österreichische Gesellschaft für Hygiene in einer Stellungnahme.

Barriere für größere Tröpfchen
"In letzter Zeit ist die Verwendung von Klarsichtvisieren (KLV) anstelle von Mund-Nasen-Schutz (MNS) zunehmend Thema. Ein KLV bildet eine mechanische Barriere für größere Tröpfchen, da diese, wenn sie direkt auf die Scheibe auftreffen, aufgefangen werden. Schwebefähige Kleinst-Partikel werden hingegen fast ungehindert an die Umgebung abgegeben, weil ein KLV die Ein-und Ausatemluft lediglich umlenkt", schrieben die Experten der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP).

Dem gegenüber würde eine Mund-Nasen-Schutz durch Filtrationswirkung auch einen Teil der mit der Ein-oder Ausatemluft anströmenden Partikel zurückhalten. Die Masken waren zu Beginn von Covid-19 nicht unumstritten. Mittlerweile herrscht unter Experten aber Einigkeit, dass sie ein Mittel zum Schutz sind, vor allem wenn Abstandhalten nicht möglich ist.

Kein Schutz vor Atem-Aerosolen anderer Personen
Klarsichtvisiere wurden beispielsweise von Zahnärzten seit langem verwendet. Das ist aber eine besondere Situation. Die österreichischen Experten stellten zu dem Potenzial von solchen Kunststoffteilen fest: Sie könnten größere Tröpfchen eines Gegenübers vom Mund, der Nase und den Augen des Trägers fernhalten und die Augenbindehaut schützen. Gleichzeitig schlagen sich vom Träger abgegebene Tröpfchen natürlich an der Innenseite des Visiers nieder. Die Mimik bleibt erkennbar, die Visiere sind relativ einfach zu reinigen bzw. zu desinfizieren.

Dafür können die Klarsicht-Visiere die Träger nicht vor Atem-Aerosolen anderer Personen schützen und auch nicht "andere Personen vor den Atem-Aerosolen" des Trägers schützen. Die Mindestanforderungen: Das Visier muss "deutlich unter das Kinn reichen", bis zu den Ohren gehen - und die Verbindung des Kopfteiles mit der Stirn sollte durchgehend sein und dicht sitzen.

Für Kinder keinesfalls zu empfehlen
Das Urteil der österreichischen Experten: "Aufgrund der derzeitigen wissenschaftlichen Evidenz können wir den Einsatz von Klarsichtvisieren nicht als gleichwertige Alternative zum Mund-Nasen-Schutz ansehen. Ein KLV kann eine Alternative für Personen sein, die aus medizinischen Gründen keinen MNS tragen können. Sie erreichen damit einen gewissen Selbstschutz und leisten gleichzeitig einen zumutbaren, wenn auch geringen Beitrag zu den derzeit getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit SARS-CoV-2."

Ganz ähnlich äußern sich auch die US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC/Atlanta). "Es ist nicht bekannt, ob Gesichtsvisiere auch nur irgendeinen Nutzen als Mittel zum Schutz anderer vor Partikel in der Atemluft haben. Das CDC empfiehlt nicht die Verwendung von Gesichtsvisieren bei normalen Alltagsaktivitäten oder als Ersatz für Masken." Man müsse sie jedenfalls nach jeder Verwendung reinigen und desinfizieren. Für Kinder und Neugeborene seien sie keinesfalls zu empfehlen.
Quelle: https://www.nachrichten.at/meine-welt/g ... ge-loesung
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Ich möchte mal wieder darauf hinweisen, dass Recherche nicht die Stärke des ORF ist. Hier ein Beispiel:
Fleischindustrie: Ministerium verweist auf Unterschiede

In Deutschland sollen in der Fleischindustrie ab 1. Jänner 2021 großteils Werkverträge und Leiharbeit verboten werden. Ein Gesetzesentwurf, der schärfere Regeln vorsieht, wurde gestern in Berlin vorgestellt. In Österreich ist ein ähnliches Vorhaben offenbar nicht geplant. Das Landwirtschaftsministerium verwies heute auf ORF.at-Anfrage darauf, dass Beschäftigte in österreichischen Betrieben unter besseren sozialrechtlichen Bedingungen angestellt seien als in deutschen.

Hintergrund des deutschen Vorhabens sind die gehäuften Coronavirus-Fälle in Schlachtbetrieben in den vergangenen Monaten. Dadurch waren die schon länger kritisierten Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche mit vielen osteuropäischen Beschäftigten und deren Unterbringung erneut in den Fokus gerückt. Nach dem Kabinettsbeschluss muss das Gesetz noch durch Bundestag und Bundesrat.

„Massives Lohn- und Preisdumping“
Auf die Pläne in Deutschland angesprochen, hieß es aus dem Landwirtschaftsressort, dass in heimischen Betrieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „direkt angestellt“ und „in allen Beschäftigungsformen nach Kollektivvertrag bezahlt“ werden. In Deutschland hingegen, wo große Firmen bis zu 8.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben, seien Werkverträge und ausländische Subunternehmer „sehr weit verbreitet“.

Dadurch seien die Personalkosten in Deutschland deutlich niedriger und würden etwa ein „massives Lohn- und Preisdumping“ ermöglichen. „Demgegenüber steht in Österreich die kollektivvertragliche Bezahlung, die laut Branchenkennern zu einem Wettbewerbsnachteil alleine bei den Lohnkosten von 30 bis 60 Prozent führt“, hieß es.

Nachdem Anfang Juli auch in Österreich Coronavirus-Fälle in der Fleischindustrie festgestellt wurden, wehrten sich die Betriebe gegen Vergleiche mit Deutschland. Ein Facharbeiter in der Fleischzerlegung erhält 2.343 Euro brutto. Die Bezahlung der Leiharbeiter richtet sich nach dem branchenüblichen Kollektivvertrag. Sie kommen insbesondere in der Fleischindustrie zum Einsatz.

Leiharbeiter in Fleischindustrie
Tatsache ist aber auch, dass auch Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen in der Fleischindustrie arbeiten. Diese werden von Leiharbeitsfirmen angestellt und einem anderen Unternehmen gegen Entgelt überlassen. Geregelt ist die Überlassung im Arbeitskräfteüberlassungsgesetz. Je größer der Betrieb ist, desto höher sei die Zahl der Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen, sagte kürzlich Johann Schlederer, Chef der österreichischen Schweinebörse.

Während des Coronavirus-„Lock-down“ gab es kurzfristig sogar Personalengpässe in der Fleischindustrie, weil Osteuropäer und Osteuropäerinnen wegen der Grenzsperren nicht so einfach nach Österreich kommen konnten.

Allen voran dürften Personen aus Osteuropa „verliehen“ werden, die jedoch in Österreich angestellt seien. Erwin Kinslechner von der Produktionsgewerkschaft berichtete Ende Mai im „Standard“ von desolaten Wohneinheiten und einer monatlichen Bezahlung von nur 1.200 Euro. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sprach von schwarzen Schafen. „Wir haben hier null Toleranz“, hieß es.
Quelle: https://orf.at/stories/3175455/

Es sind nicht nur Leiharbeiter, wenn man zum Beispiel die EuGH Entscheidung vom 18.06.2020 ansieht:

C‑586/13

Stichworte zum Wiederfinden: Martin Meat, Entsendung

Quelle: http://curia.europa.eu/juris/document/d ... d=12168424
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Auch bei den Dänen hat es einen Schlachtbetrieb erwischt:
Schon fast 80 Fälle in dänischem Schlachtbetrieb

Nach dem Coronavirus-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb in Dänemark sind mittlerweile 79 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der dänische Fleischverarbeiter Danish Crown heute mitteilte, ist die Gesamtzahl der Infektionen in dem Betrieb in Ringsted damit seit Samstag um 17 nachgewiesene Fälle gestiegen.

Um das Risiko einer weiteren Verbreitung zu begrenzen, fange man nun damit an, die Körpertemperatur aller Mitarbeiter zu messen. 300 weitere Mitarbeiter sollen noch getestet werden.

Danish Crown war vor knapp einer Woche von einem ersten Coronavirus-Fall unter den Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was nun aber deutlich zurückgefahren wurde. Mittlerweile wurde auch ein mobiles Testzentrum errichtet, in dem alle Mitarbeiter in den kommenden sieben Wochen mindestens einmal wöchentlich auf das Coronavirus getestet werden sollen.
Quelle: https://orf.at/stories/3176075/
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harald
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Vielleicht gibt es heuer noch den ersten zugelassenen Impfstoff.

Der russische Impfstoff zählt mangels Phase 3 Erprobung für mich nicht, auch wenn dieser dann vielleicht ein viel breiteres Erprobungsspektrum hat, wenn andere auf den Markt kommen.

https://kurier.at/wissen/gesundheit/cor ... /401011184
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Wieder eine Umfrage zur Impfpflicht, ich spare mir dazu vorläufig Kommentare:

https://kurier.at/wissen/gesundheit/ges ... /401005028
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Weil ich vor zwei Posts den russischen Impfstoff erwähnt habe, hier ein bisschen was zum Nachlesen zur verfrühten Zulassung:

https://www.derstandard.at/story/200011 ... gen-corona
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Laut einer Wiener Studie haben nach einer Infektion nur 60% Antikörper:

https://kurier.at/amp/wissen/gesundheit ... /400991678
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Wer grenzüberschreitende Reisen ins Auge fasst, der sollte sich auf dieser Seite umsehen, da dort versucht wird, die aktuellen Beschränkungen in der EU möglichst zeitnah darzustellen.

https://reopen.europa.eu/de
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Gratis Grippeimpftermin buchen, jetzt!

https://impfservice.wien/ :n67: :old
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Aus einer US Studie, ich habe die Zitate aus dem Artikel etwas gekürzt:
Schwere Corona-Verläufe auch bei jungen Menschen möglich

21 Prozent musste auf einer Intensivstation behandelt werden: Das ist fast jeder Vierte der im Spital behandelten jungen Menschen.

10 Prozent wurden mit einer Maschine beatmet.

2,7 Prozent starben. Damit lag die Sterblichkeitsrate ungefähr doppelt so hoch wie bei einem Herzinfarkt in der Alterskohorte.

Doch auch wenn Jüngere nicht ins Spital müssen: Die Folgen können auch für sie frappierend sein: Viele sind auch Monate nach ihrer Erkrankung noch müde und chronisch erschöpft.
Quelle: https://kurier.at/wissen/gesundheit/cor ... /401030906
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Eine Beschreibung, wie Antigen Schnelltests funktionieren findet sich auf ORF.at. Den spannenden Teil habe ich als Auszug zitiert:
In diesem Fall wird das Nukleokapsidprotein nachgewiesen, das im Coronavirus häufig vorkommt und für das Virus typisch ist. Die Testergebnisse seien sehr zuverlässig, erklärt Anbieter Lachmann. Ganz so genau wie der standardisierte PCR-Test ist der Antigentest allerdings nicht, darauf weist neben Lachmann auch der Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien hin.
https://science.orf.at/stories/3201768
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Hätte auch gut in den Wahlkampf Thread gepasst, hier ist das Thema aber ein bisschen passender:
EU-Vertreter an Blümel: Muss Fixkostenzuschuss nur richtig beantragen
Der Vertreter der EU-Kommission, Martin Selmayr, zerpflückt den Antrag des Finanzministers

Wien/Brüssel – Nach Unstimmigkeiten mit der EU-Kommission bei der Verlängerung und Ausweitung des Fixkostenzuschusses hat Finanzminister und ÖVP-Wien-Spitzenkandidat Gernot Blümel zu einem Gespräch mit dem Vertreter der EU-Kommission in Wien, Martin Selmayr, geladen. Dieser argumentierte dabei am Dienstag mit einem rechtlich nicht richtigen Notifizierungsantrag Blümels. Heute sei der letzte Tag für einen Antrag.

"Wenn heute die Notifizierung so erfolgt, wie von Frau (Wirtschaftskommissarin Margrethe, Anm.) Vestager vergangenen Freitag angeregt, dann ist das morgen erledigt", sagte Selmayr. Ein entsprechender Antrag sei, "wenn sich drei intelligente Leute zusammensetzen, innerhalb einer halben Stunde" gemacht. Es sei Aufgabe von Finanzministerium und Kommission, "das heute Nachmittag noch hinzubekommen". Es gebe drei Lösungsmöglichkeiten, auch "wenn es am letzen Tag recht knapp" sei.

Unzulässiger Katastrophenvergleich
Der Vertreter der EU-Kommission zerpflückte den ursprünglichen Antrag Blümels regelrecht, was Blümel – und auch der ebenso anwesenden Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) – gar nicht passte. Die Notifizierung hätte "differenzierter" sein müssen und hätte nicht auf Vergleichbarkeit mit einer Naturkatastrophe aufbauen dürfen, wie es allerdings beim ersten Antrag in der Zeit des Lockdowns noch möglich war.

"Wir haben jetzt keinen Lockdown mehr", argumentierte Selmayr. Derzeit hätten die allermeisten Branchen wieder Umsätze. Die Grundlage für den Antrag müsse das Argument einer schweren Wirtschaftskrise sein: "Dann kann die Kommission sofort genehmigen. Es geht darum: Können wir rechtlich zuverlässig vorübergehend Beihilfen genehmigen?" Es sei besser, wenn man es vorher so schreibt, dass es richtig ist, sorgte Selmayr für Kopfschütteln bei Köstinger und Blümel.

"Hören Sie auf mit diesen Paragrafen"
"Tut mir leid, dass das jetzt der Kommission nicht mehr passt", wurde Blümel recht patzig. "Absurd" sei es, Hotels mit Miniumsätzen nicht dasselbe zahlen zu können wie etwa Kongressveranstaltern, die derzeit keine Umsätze haben. "Ich bitte Sie, hören Sie auf mit diesen Paragrafen; ich weiß schon, dass man auf Rechtliches achten muss", so Blümel. "Es geht um österreichisches, nicht europäisches Steuergeld, das eingesetzt werden soll." Immer gehe es darum, die geplanten Beihilfen zu verringern, mutmaßte der Finanzminister. "In dieser Situation sollten Sie dankbar sein, dass Länder ihren Unternehmen helfen können und wollen."

"Wir haben vollstes Verständnis dafür, dass Österreich seinen Unternehmen helfen will", entgegnete Selmayr und verlangte neuerlich einen rechtlich passenden Antrag. "Der Grundgedanke muss sein, dass wir zusammenkommen, wir müssen zusammenarbeiten."

Sacher auf Zuschuss angewiesen
Als einer von mehreren Vertretern der Tourismus- und Freizeitwirtschaftsbranche sprach Matthias Winkler von den Sacher-Hotels davon, dass der Umsatz heuer nur bei 25 Prozent des zuletzt erzielten Werst (100 Millionen Euro) liegen werde. Kommendes Jahr würden es "vielleicht 30 bis 35 Prozent" sein. Heute würden 105 Sacher-Mitarbeiter in Wien und 35 in Salzburg nicht mehr weiterbeschäftigt. Für den Rest bleibe Kurzarbeit. "Wir wissen nicht, ob wir sie überhaupt wie vorgesehen zu 30 Prozent beschäftigen können. Dramatischer kann eine Situation nicht sein", so Winkler. "Die Situation ist dramatisch, bleibt dramatisch, und Fixkostenzuschuss ist für uns notwendig und nicht nur eine Brücke, um über diesen Fluss mit reißendem Gegenwind zu kommen."

Der Busunternehmer Paul Blaguss sprach davon, dass die ganze Branche in Wien in einem Normaljahr 120.000 Busrundfahrten veranstalte. Sein Unternehmen mache normalerweise 50.000 – "heuer werden es nicht einmal 500 sein".

Susanne Baumann-Söllner vom Austria Center Vienna (ACV) erläuterte, bezogen auf alle bei Kongressen involvierten Firmen, dass die Vorlaufzeit für solche Veranstaltungen üblicherweise drei bis fünf Jahre betrage. Derzeit gebe es aber keine Anfragen für neue Kongresse, und man sehe, dass auch Verschiebungen von Kongressen im nächsten Jahr beginnen würden. "Man kann ja nicht einfach zudrehen und sagen, der Caterer kocht nicht mehr. Es ist wichtig, allen involvierten Unternehmen zu helfen, damit die über die schwierige Zeit kommen."

Regierung gegen Zuschussdeckel
"Die gesamte Tourismuswirtschaft ist von der Pandemie zum Teil existenzbedrohend betroffen", argumentierte Köstinger. "Die Prognosen sagen, dass es Monate, wenn nicht Jahre dauern wird, bis sich der Tourismus vollkommen erholt haben wird." Dazu kämen "sehr besorgniserregende" Infektionszahlen. "Wir wollen unserer Verantwortung nachkommen und bitten um ein Entgegenkommen der EU", appellierte Köstinger.

Blümel und einige Unternehmer stört auch eine von Selmayr angesprochene Deckelung des Fixkostenzuschusses bei 800.000 Euro. Selmayr sagte, für Unternehmen, die sich in einer Situation wie in einem Lockdown befänden, sei die Deckelung nicht vorgesehen. Man müsse es nur richtig beantragen. Selmayr gab auch allen Unternehmerargumenten recht, diese seien schlüssig, ihnen stehe Hilfe zu. "Es ist nicht so, dass die Kommission blockiert. Wir sind auf Ihrer Seite. Es muss nur ordentlich gearbeitet werden", sagte der EU-Vertreter.

"Haarsträubend" seien diese Argumente, sagte Köstinger zu "Martin", also Selmayr. "Wir erwarten uns von der EU-Kommission maximales Entgegenkommen auch für kleine Unternehmen, rasche und unbürokratische Hilfe", spielte sie auf Milliardenhilfen für Große an. "Wir haben das Paragrafenreiten satt."

Dicke Luft
Dass die Stimmung zwischen Blümel und Selmayr nicht die beste ist, zeigte sich mehrmals. Selmayr störte sich zwischendurch daran, dass er erst als Letzter an die Reihe kommen sollte. "Da habe ich meine Zweifel", sagte er im Gesprächsverlauf einmal auf Blümels Ausführung, wonach man sich "seit 5. August um eine Lösung bemüht".
https://www.derstandard.at/story/200012 ... -beantragt

Es ist eine schöne Darstellung, woran man erkennt, dass ein Umschwenken mit neuem Antrag nicht funktioniert.

Gleichzeitig zeigt es das fehlende Verständnis von Blümel betreffend die Funktionsweise der EU. An Kreativität fehlt es Blümel (bzw. seinen Untergebenen) auch, denn sonst würde er Unterstützungen von Firmen planen, wie sie die andere Länder der EU auch schon bei der Kommission durchgebracht haben. :doh :tw
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

Covid bringt den größten Wirtschaftseinbruch seit langem:
Österreichs Wirtschaft ist in der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal 2020 um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen. Die Statistik Austria gab heute entsprechende vorläufige Berechnungen bekannt.

Gegenüber dem Vorquartal betrug das Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) real, also saison- und arbeitstagbereinigt, 12,1 Prozent.
https://orf.at/stories/3183082/
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben in den drei Monaten nach dem Lockdown vor allem in weiten Teilen des Dienstleistungssektors deutliche Spuren hinterlassen. Der stärkste reale Rückgang mit 61,1 Prozent zum Vorjahresquartal und 65,2 Prozent zum Vorquartal entfiel auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie, gefolgt vom Unterhaltungs- und Kulturbereich, der gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,3 Prozent und zum Vorquartal um 27,0 Prozent abstürzte.

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Corona-Leugner erfinden Todesfälle durch Masken

Post by dejost »

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ ... r-101.html

Die Überschrift sagt es eh schon, der Artikel schildert es halt ausführlicher.
Die Argumentation der "Corona-Kritiker" ist bei dem Komplex Alltagsmaske besonders widersprüchlich: So führen sie einerseits an, ein Mund-Nasen-Schutz sei vollkommen wirkungslos, weil dieser viel zu durchlässig sei - gleichzeitig wird behauptet, durch das Tragen könne man quasi ersticken.
Den Mund-Nasen-Schutz bezeichnet [ein Artz, der solche Gerüchte lanciert] in dem jüngsten Video als "Sklavenmaske", als "Symbol der Unterdrückung" in einer "faschistischen Diktatur". Dass Schiffmann in dieser vermeintlich "faschistischen Diktatur" regelmäßig bei Demonstrationen auftritt, scheint ihm als Widerspruch nicht aufzufallen.


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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

Ein Lokalpolitiker der impfkritischen Partei MFG aus dem Innviertel (Oberösterreich) wird mit einer CoV-Erkrankung in einem Intensivbett behandelt.
https://orf.at/stories/3237821/
Eine Nachricht, die wie vielleicht noch öfter lesen werden.

Impfverweigerer Kickl (mehr dazu hier) hat auch schon Corona, ich hoffe er wirft brav Entwurmungsmittel ein, nicht dass er auch noch auf der Intensivstation Platz belegt - es sind nämlich schon manche voll belegt und Krebsoperationen (!) müssen deswegen verschoben werden.

Zum Thema Impfverweigerer und Intensivstation ist die dieser Bericht einer Krankenpflegerin lesenswert, laut deren Angaben schon ein paar Anti-Vaxxer auf ihrer Station an Corona verstorben sind.
There’s nothing satisfying about saying “I told you so” to a person who is confronting their own death. It’s like kicking someone when they are down. There is no comfort in telling myself “fuck around and find out” when literal children come in to wave goodbye to their parent through the door or through the phone.

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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by dejost »

https://www.derstandard.at/story/200013 ... und-aerzte

0,4% der ÄrztInnenschaft hat sich in einem offenen Brief "evidenzbasiert" kritisch zurImpfung geäußert.

Der Standard ist den Argumenten auf den Grund gegangen, und hat die angeführten Studien gelesen, was die Verfasser des Briefes scheinbar unterlassen haben. Vielleicht tun sie sich auch mit Statistik schwer.

Der Artikel ist aber eher deswegen lesenswert, weil er die meisten akutellen Halbwahrheiten bespricht, mit Quellen. Bei Ärzten, die zumindest behaupten, evidenzbasiert vorzugehen, ist mit sachlichen Argumenten hoffentlich noch etwas zu erreichen.

Wer an die Ermordung aller geimpften spätestens zum (jeweils aktuelles Datum + 1 Jahr) durch die Impfung, veranlasst von der Reptiloiden-Ostküsten-Hohlerde-Verschwörung glaubt (!), da muss man diese zuerst wieder in die Nähe der Realität holen, bevor man diskutieren kann.

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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

dejost wrote:
25 Nov 2021, 09:16
Ein Lokalpolitiker der impfkritischen Partei MFG aus dem Innviertel (Oberösterreich) wird mit einer CoV-Erkrankung in einem Intensivbett behandelt.
https://orf.at/stories/3237821/
Eine Nachricht, die wie vielleicht noch öfter lesen werden.

Impfverweigerer Kickl (mehr dazu hier) hat auch schon Corona, ich hoffe er wirft brav Entwurmungsmittel ein, nicht dass er auch noch auf der Intensivstation Platz belegt - es sind nämlich schon manche voll belegt und Krebsoperationen (!) müssen deswegen verschoben werden.

Zum Thema Impfverweigerer und Intensivstation ist die dieser Bericht einer Krankenpflegerin lesenswert, laut deren Angaben schon ein paar Anti-Vaxxer auf ihrer Station an Corona verstorben sind.
There’s nothing satisfying about saying “I told you so” to a person who is confronting their own death. It’s like kicking someone when they are down. There is no comfort in telling myself “fuck around and find out” when literal children come in to wave goodbye to their parent through the door or through the phone.

Ein anderer MFG Politiker ist verstorben:

https://ooe.orf.at/stories/3132794/
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Re: Corona 2020 vulgo Covid 19

Post by harald »

Emirates hatte damals, im Oktober 2020 mit Weitsicht geplant :n57: :
Emirates SkyCargo errichtet Luftfracht-Drehkreuz für Impfstoff-Verteilung
https://insideflyer.de/emirates-skycarg ... erteilung/
Emirates SkyCargo befördert als erste Airline 50 Millionen Dosen COVID-19 Impfstoff zu mehr als 50 Zielen
Airline transportierte mehr als 220 Tonnen COVID-19-Impfstoffe auf über 150 Flügen
https://grayling.uncovr.com/news-emirat ... -50-zielen
Emirates SkyCargo transportiert mehr als 1 Milliarde Dosen COVID-19-Impfstoffe in 18 Monaten
https://www.wam.ae/de/details/1395303037042

2/3 gingen übrigens an Entwicklungländer!
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