Kortz Faculty Of History

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Der Alchemist
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Last edited by Der Alchemist on 08 Jul 2008, 14:28, edited 1 time in total.
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http://news.orf.at/ticker/295247.html
Zum Entsetzen von Historikern führt der Sowjetdiktator Josef Stalin (1878-1953) bei einer Medienabstimmung zur Wahl des größten russischen Helden aller Zeiten die Kandidatenliste an. Die bis September laufende Aktion drohe zu einer Blamage zu werden, kommentierten russische Medien heute die Ergebnisse.

"Die Menschen kennen die Wahrheit einfach nicht", sagte der Leiter des Instituts für russische Geschichte, Wladimir Lawrow, der Online-Zeitung Gazeta.ru in Moskau. Menschenrechtler beklagen immer wieder eine mangelnde Aufarbeitung der Massenmorde unter dem gebürtigen Georgier Stalin. Lawrow kritisierte, dass etwa in den Geschichtslehrbüchern Stalins Politik als Heldentat für Russland dargestellt werde.

In der Aktion "Historische Wahl 2008" des staatlichen Fernsehsenders Rossija, des Historischen Instituts und des Fonds Gesellschaftliche Meinung sind von ursprünglich 500 Kandidaten noch 50 im Rennen. 1,3 Millionen Menschen haben bisher abgestimmt. Auf Rang zwei steht derzeit Liedermacherlegende Wladimir Wyssozki, an dritter Stelle der Revolutionsführer Lenin.
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Nachtrag zum Vorpost:
ORF.at wrote:Bei der TV-Wahl des größten russischen Helden aller Zeiten hat der zunächst führende Diktator Josef Stalin unter mysteriösen Umständen seinen Vorsprung eingebüßt. Hörer des Moskauer Radiosenders Echo Moskwy beschwerten sich heute über eine angebliche Manipulation bei der Auszählung der Stimmen.

Angeblich ist das Staatsfernsehen bemüht, ein solches für Russland peinliches Resultat zu verhindern. So soll der mittlerweile knapp in Führung liegende letzte russische Zar Nikolaus II. pro Stunde Zehntausende Stimmen erhalten haben, während für Stalin nur noch vereinzelt votiert wurde. Die Aktion läuft noch bis zum September.

Bei der TV-Wahl sind von ursprünglich 500 Kandidaten noch 50 im Rennen. Knapp 2,4 Millionen Menschen haben bisher abgestimmt. Hinter Zar Nikolaus und Stalin liegt derzeit der Revolutionsführer Lenin auf dem dritten Platz. Bei einer ähnlichen Abstimmung in Deutschland fand sich 2003 unter den größten Deutschen unter anderen Salzburgs Wolfgang Amadeus Mozart.
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DerStandard wrote:Troja - Die antike Stadt Troja war deutlich größer als die Fachwelt bisher angenommen hatte. Der Leiter der dortigen Ausgrabungen, Ernst Pernicka, erklärte am Dienstag, der Verlauf eines spätbronzezeitlichen Verteidigungsgrabens belege eindeutig die weitläufige Ausdehnung der Anlage.

Die Archäologen fanden vor wenigen Tagen bei einem Geländeschnitt im Nordosten die lange gesuchte Fortsetzung des Grabens. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass Troja maximal 27 Hektar groß war. Nun könnte die Fläche bis zu 35 Hektar betragen.
Außerdem entdeckten die Archäologen eine kleine Sensation: Jenseits des Grabens wurde ein von Steinen überdeckter sogenannter Pitos - ein gebranntes Tongefäß - sowie spätbronzezeitliches Straßenpflaster gefunden. Was in dem Gefäß ist, muss noch untersucht werden. Es soll noch in diesem Jahr geöffnet werden. Die Trojaner könnten es nach Pernickas Worten für Vorräte, aber auch für eine Bestattung genutzt haben.

Der Troja-Forscher sagte: "Wir haben jetzt 500 Meter außerhalb der Burg eine Besiedelung nachgewiesen. Das war schon eine sehr große Residenzstadt." Die Ausdehnung Trojas und seine Bedeutung in der Bronzezeit war in der Wissenschaft lange Zeit heftig umstritten. Pernicka sagte: "Es war ein Zentrum in einem kleinen Fürstentum, das eine Gesamtfläche von 200 bis 300 Quadratkilometern umfasst haben dürfte." (APA/red)
Zwar interessant, aber schätzungsweise werden die Streitereien über Troias Bedeutung trotzdem weitergehen.
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Zu folgendem Artikel bzgl des komplexen altägyptischen Pantheons

http://derstandard.at/?id=1219725160890

hat ein Standardforumsuser recht nett gekontert:
Antimonetarier wrote:also ägypten geht ja noch,
aber die heiligen der katholiken und ihre vielfältigen aufgaben auseinanderzuhalten fällt mir manchmal echt schwer!
Im Übrigen nütz' ich mal die Gelegenheit, ein bischen Werbung für mein diesbezügliches Hobby zu machen. :wink:
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:bob-omb

http://science.orf.at/science/news/153361
Kalter Krieg: 700 Atomwaffen in Westdeutschland
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Aus der DiePresse-Zeitgeschichteredaktion:
Wie der Reporter Helmut Zilk zu einer Bombenstory kam

Innenminister Franz Olah stieß im Keller auf 43.000 Dossiers der Staatspolizei – auch über sämtliche aktiven Politiker.

Es war der 28. Jänner 1964 – der Tag vor Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Innsbruck. Österreich fieberte dem Fest entgegen, immerhin hatte man ordentlich bezahlt für die Infrastruktur in der ziemlich veralteten Landeshauptstadt.

Die österreichischen Medien aber hatten eine bessere Sensation: Beamte des SPÖ-Innenministers Franz Olah waren Ende 1963 im Keller des Ministeriums auf verstaubte Aktenfaszikel gestoßen, die sich als Geheimdossiers der Stapo entpuppten. 43.000 Aktenmappen – auch über alle Politiker, ob links, ob rechts, ob Nazi, ob Kommunist: Die Karriere jedes halbwegs wichtigen Akteurs lag wie ein offenes Buch. Offenbar wussten die Amtsvorgänger Olahs nichts von dem munteren Treiben, denn auch die sexuell anders gearteten Vorlieben des früheren Innenministers „Beppo“ Afritsch waren da penibel verzeichnet. „Ich fand keine Stelle und keine Person, die dafür verantwortlich zeichnete oder die Verantwortung übernahm“, sagte Minister Olah in den Achtzigerjahren der „Presse“ in einem Zeitzeugengespräch.

Zunächst wollte er die Affäre politisch mit den ÖVP-Regierungskollegen bereinigen. „Ich informierte Bundeskanzler Gorbach (ÖVP, Anm.) und Vizekanzler Pittermann (SPÖ, Anm.) mit dem Bemerken, dass diese Art staatspolizeilicher Tätigkeit unzulässig sei und jeder rechtlichen Grundlage entbehre“, so Olah zur „Presse“. „Es erfolgte außer allgemeiner Verlegenheit keine Entscheidung. Ich war nicht bereit, diesen Zustand weiter andauern zu lassen.“ Dies umso weniger, als er gerade in dieser Phase beschuldigt wurde, eine „rote Staatspolizei“ aufbauen zu wollen.

„Daher meine Antwort“: Olah rief den Fernsehmoderator Helmut Zilk zu sich. Und den Chef der Grazer SP-„Neuen Zeit“, Josef Riedler. Er schmiss ihnen einen Aktenpack hin und gab fürs Fernsehen bereitwillig ein Interview über diese Ungeheuerlichkeit. Die Sensation war perfekt. Österreich hatte seine erste „Spitzelaffäre“, undZilk eine „Bombenstory“ im Kasten. Am nächsten Tag prangte die Spitzelstory in riesigen Lettern auf den Titelseiten aller österreichischen Zeitungen. Nur der „Tiroler Tageszeitung“ war das Hemd näher als der Rock: „Olympische Spiele eröffnet“, lautete deren Schlagzeile. Irgendwie verständlich.

Es war eine Atombombe, die da eingeschlagen hatte. Die Funktionsträger zitterten, denn keiner wusste, wie viel Wissen sich Olah als Innenminister angeeignet hatte. Er wusste zweifellos alles über die NSDAP-Zugehörigkeiten hoher Würdenträger der Zweiten Republik, über kommunistische Verbiegungen des Rückgrats während der Besatzungszeit – alles.

Auch Helmut Zilk geriet kurz zwischen die Fronten. Denn niemand wusste, ob und was Olah dem Parteifreund offenbart hatte. Ohne es zu ahnen, war der Fernsehreporter Zilk in eine interne Intrige verstrickt, aus der er nur unverletzt herauskam, weil er kein Funktionär war und daher dem Apparat als ungefährlich galt. Olah hingegen wurde von seiner Partei gestürzt und mit einem Gerichtsverfahren schachmatt gesetzt. (Ein Vorwurf betraf den „Krone“-Deal, siehe oben.)

Freilich konnte sich auch Zilk nicht gänzlich sicher fühlen. Er wusste, dass die Stapo wusste, wo er am 10. April 1945 – noch während des Kampfes um Wien – unter dem Einfluss seines Vaters „angedockt“ hatte: bei den Kommunisten. Ein Jugendfreund aus dem 15. Bezirk, Karl Saxinger, hatte ihn dort eingeführt. Am 21. August 1945 schrieb Zilk für die KP-Führung seinen bisherigen Lebenslauf nieder: „Von meinem Vater von jeher im kommunistischen Sinne erzogen, lehnte ich mich gegen jedes nationalsozialistische Gedankengut und unsere dementsprechende Erziehung auf... Vom 10. April bis zum heutigen Tage arbeite ich täglich, ganztägig am Wiederaufbau der KPÖ mit. Hinzufügen muss ich noch, dass ich in der Zeit, in der ich die Lehrerbildungsanstalt besuchte, auch zwangsweise in der Anstalts-HJ war.“ In der KP-Bezirksleitung der Josefstadt war der 18-Jährige „Sportreferent“. Als solcher wurde er am 9. Februar 1946 vom Bezirk wiedergewählt, wie aus dem Bericht an den 13. Parteitag der KPÖ hervorgeht (Manfred Mugrauer, Klahr-Gesellschaft). Noch 1946 – die Kommunisten hatten inzwischen bei den ersten freien Wahlen eine verheerende Abfuhr erlitten – verließ Zilk nach eigenen Angaben die KPÖ.

Das Ende der ersten Spitzelakten-Affäre (es folgten noch weitere) war übrigens ein apartes österreichisches Lehrstück: Olah übergab die brisanten Papiere einer Beamtenkommission, nach seinem Sturz prüfte ein Ministerkomitee die heiße Fracht. Die Akteure: der neue Innenminister Hans Czettel und Justizminister Christian Broda (beide SP) sowie die Staatssekretäre Franz Soronics und Franz Hetzenauer (beide VP). Das Komitee übergab 38.000 bis 39.000 Akten der Vernichtung – gegen wütende Proteste höchster Beamter –, der Rest wurde als „staatspolizeilich anzuerkennendes Material“ aufbewahrt. Und böse Zungen behaupten, dass die Bürokratie auch von den zu vernichtenden Aktenbeständen vorher noch rasch Kopien angefertigt hat. hws

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2009)
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religion.orf.at wrote:Pius XII. scheiterte im November 1943 bei Adolf Hitler mit dem Versuch, zugunsten der verfolgten Juden diplomatisch zu intervenieren. Diese wenig bekannte Tatsache und ihren außergewöhnlichen Verlauf schildert der frühere Vatikandiplomat und heutige Kurienkardinal Giovanni Lajolo in einem bislang unveröffentlichten Grußwort, das er der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA nun zur Veröffentlichung freigab.

Der frühere Vatikandiplomat und heutige Kurienkardinal Giovanni Lajolo zitiert aus einem Dokument des einstigen Nuntius in Berlin, Erzbischof Cesare Orsenigo, der den Heiligen Stuhl von 1930 bis 1946 in der deutschen Hauptstadt vertreten hatte: "Im Auftrag des Papstes bin ich vor einigen Tagen nach Berchtesgaden geflogen. Ich wurde von Hitler empfangen, aber sobald ich das Thema Juden und Judentum, Milde und Menschlichkeit der Behandlung angeschnitten hatte, drehte sich Hitler um, ging ans Fenster und trommelte mit den Fingern gegen die Scheibe. Sie können sich vorstellen, wie peinlich es mir war, im Rücken meines Gesprächspartners mein Vorhaben vorzutragen. Ich tat es trotzdem. Dann drehte sich Hitler plötzlich um, ging zu einem Tisch, wo ein Glas Wasser stand, fasste es und schleuderte es wütend auf den Boden. Mit dieser hochdiplomatischen und staatsmännischen Geste durfte ich meine Mission als beendet und gleichzeitig leider als abgelehnt betrachten".

Die Szene wird auch in dem 1998 erschienenen Buch der italienischen Historikerin Monica Biffi "Mons. Cesare Orsenigo: nunzio apostolico in Germania" geschildert. Orsenigo soll ausdrücklich auch davon gesprochen haben, dass jüdische Menschen durch Gas vernichtet würden.

Bereits im Mai 1939 war laut Lajolo auch ein anderer Vorschlag des Papstes erfolglos geblieben, den er Hitler durch Erzbischof Orsenigo überbringen ließ. Darin hatte Pius XII. eine Fünf-Mächte-Konferenz vorgeschlagen, um die drohende kriegerische Auseinander-setzungen friedlich zu lösen. Orsenigo war demnach am 5. Mai 1939 auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden, um Hitler den päpstlichen Vorschlag zu unterbreiten. Pius XII. plädierte in dem Vorschlag für eine Konferenz von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien und Polen zur Lösung der Fragen, an denen sich kriegerische Auseinandersetzungen zu entzünden drohten.

"Leider stieß der Nuntius auf ein nur sehr oberflächliches Interesse", so Lajolo. Trotz der Zusicherung, Deutschland hege keine kriegerischen Absichten, habe Hitler Wert darauf gelegt, dem Nuntius mitzuteilen, er sei "gegen Frankreich unschlagbar gerüstet", und "auch an seiner Ostgrenze sei Deutschland gegen Polen gut befestigt und werde noch besser befestigt werden". Zudem habe er eine barsche Anklagerede gegen Großbritannien zu hören bekommen, berichtete Orsenigo in den Vatikan.

Lajolo war zwischen 1995 und 2003 Apostolischer Nuntius in Deutschland, in dieser Zeit verfasste er die jetzt veröffentlichten Äußerungen. Anschließend war er bis 2006 "Außenminister" des Heiligen Stuhls. Derzeit ist Lajolo mit der Verwaltung des Vatikanstaats betraut.
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Ihr habt es ja schon gemerkt, wir haben ein neues Online-Spielzeug, nämlich Photobucket.


Vor Jahren war ich in Szoborpark.
Das ist eine Halde bei Budapest, wo sie nach dem Mauerfall die ganzen sowjetischen Monumente hingebracht haben. Es wurde zum Museum, wo es eben die historischen Statuen zu betrachten gibt.

Image
Marx und Engels, recht mutig stilisiert.

Image Image Image Verschiedene Soviet Working Class Heroes.

Image
Merchandising gibt es auch (ist ja schließlich auch eine Touristenfalle).

Noch mehr Photos Statue Park
Last edited by dejost on 17 Aug 2012, 07:43, edited 1 time in total.

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http://derstandard.at/fs/1252036794803/ ... Judenstern
Wie eine Restitutionsforderung die Leidensgeschichte der NS-Opfer missbraucht
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Zeitgeschichte des öffentlichen Verkehrs in Wien
orf.at vom 08.05.2011 wrote:Heute vor 35 Jahren hat die erste U-Bahn-Linie in Wien den Probebetrieb aufgenommen. Die erste Fahrt der "Silberpfeile" zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke gilt als Beginn des U-Bahn-Zeitalters in Wien.
Auf einer Länge von 2,5 Kilometern fuhren die U-Bahn-Garnituren ab 8. Mai 1976 zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke auf einem Teil des früheren Stadtbahnnetzes. Rund vier Millionen Fahrgäste nutzten laut Wiener Linien im ersten Jahr den Probebetrieb der U4.

Im Februar 1978 wurde dann die erste neu errichtete U-Bahn-Strecke eröffnet. Zwischen Karlsplatz und Reumannplatz wurde die U1 in Betrieb genommen. Das Grundnetz der U-Bahn war bis 1982 fertig. Dabei handelt es sich um die U1 von Reumannplatz bis Praterstern, die U2 vom Karlsplatz zum Schottenring und die U4 von Hütteldorf nach Heiligenstadt.
Die zweite Ausbauphase der Wiener U-Bahn betraf ab 1989 die Linien U6 und U3. Seitdem wurde das Netz auf allen Linien und in alle Bezirke erweitert.
Seit September 2010 ist die U-Bahn an Wochenenden und vor Feiertagen auch in der Nacht unterwegs, pro Nacht benützen etwa 45.000 Fahrgäste die U-Bahn.

Das U-Bahn-Netz umfasst mittlerweile rund 75 Kilometer mit 101 Stationen. Die längste Linie ist die U6 mit 17,5 Kilometer und 21 Stationen.
Was dabei fehlt ist ein Hinweis zur U5 - aber da gibt es ja mehrere Legenden. Auch der Reichsbrückeneinsturz war zumindest für die U-Bahn vorteilhaft.

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http://science.orf.at/stories/1688808/
Im Osten und im Inneren viel Neues
"Das ist kein historisches Detail, wie man früher vielleicht dachte, sondern ein echtes 'theater of war'", sagt Michael Geyer. "Isonzo hat in der modernen Weltkriegsforschung das gleiche Gewicht wie die Schlachten von Verdun oder Gorlice. Dabei handelt es sich um die gleichen Todesmühlen, die den Ersten Weltkrieg charakterisieren."
Eine weitere Tendenz besteht darin, dass die Zeiträume größer werden, in denen Historiker Entwicklungen untersuchen. So gibt es die These, dass in Europa zwischen 1914 und 1945 eine Art zweiter Dreißigjähriger Krieg stattgefunden hat, der vom Ultimatum an Serbien bis zur Kapitulation Nazi-Deutschlands dauerte.
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http://futurezone.at/digitallife/11761- ... zo#zurueck

Ein kurzer Artikel über das Fliegende Untertassen- Programm der US Air Force in den 1950ern. Es wurde - trotz oder wegen der - Prototypen eingestellt.

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1) Zweites Jahrtausend vor Christus neu datiert
Dabei spielen Synchronismen zwischen der ägyptischen mit der assyrischen oder babylonischen Chronologie eine wichtige Rolle. "Spricht ein Text dafür, dass das erste Jahr der Regentschaft des ägyptischen Königs Haremhab mit dem 8. Jahr des hethitischen Königs Mursilis II. zusammenfällt und kann man diesen Synchronismus mit einer in hethitischen Texten überlieferten Sonnenfinsternis anhängen, so ist es möglich, ein Gebäude der ägyptischen Chronologie des Neuen Reiches zu errichten, das auf ungefähr 15 Jahre plus-minus korrekt ist", so Bietak.
So zeigte sich etwa, dass der Ausbruch des Vulkans von Santorin laut den historisch-archäologischen Daten der Wiener Forscher nicht zwischen 1.600 und 1.650 v. Chr., sondern ca. 1.530 v Chr. stattgefunden haben muss.
2) Weiters ein Seitentipp zur biblischen Geschichtswissenschaft
WiBiLex ist das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet.
Hier ein paar Teaser-Artikel:
Mose
Bibelauslegung
Schwangerschaft
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Image Der Graben vor der Fußgängerzone.

Image manuell bedientete Verkehrsregelung in der Mariahilfer Straße

edit:
Den Standard-Artikel dazu kann ich sehr empfehlen:

http://derstandard.at/1375626312022/Als ... zone-wurde

Der hat nicht nur noch mehr Bilder, sondern erzählt auch Geschichten dazu, zB dass da der Verkehrsplaner zum ersten Mal Abgase gemessen hat, und dass man ihn damals noch dafür ausgelacht hat.

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Das neue Grundlagenpapier zum Ersten Weltkrieg

http://www.bmeia.gv.at/fileadmin/user_u ... -_2014.pdf
Jene Menschen, die bei Kriegsausbruch nicht älter als 50 Jahre waren, hatten in der Habsburgermonarchie keine persönliche Erinnerung an einen Krieg. Selbst die Großväter konnten keine Geschichten vom Schlachtfeld erzählen. Königgrätz lag 48 Jahre zurück. Und in der kommunikativen Erinnerung waren Kriege ausschließlich „Schlachten“, also Ereignisse, bei denen in wenigen Stunden über Sieg oder Niederlage entschieden wurde. So war die Erwartung an das „Abenteuer Krieg“ oftmals jenes eines Initiationsrituals in die Männlichkeit, ein kurzer, spannender Einsatz, der spätestens zum Beginn der Erntezeit vorbei sein sollte.
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Blue Bomber

Re: Kortz Faculty Of History

Post by Blue Bomber »

Weil ja heute jemand damit gedroht hat, die Millenium City zu sprengen (soweit ich weiß, ist es ihm nicht gelungen) einen Link auf Attentate in Wien
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Attentate

und wegen der unvermeidbaren Überschneidungen dasselbe mit Terroranschlägen: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/T ... %28Wien%29

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Re: Kortz Faculty Of History

Post by dejost »

In der Kolumne Fischer im Recht wird die (deutsche) Angst vor der RAF mit der Angst vor dem NSU verglichen:
Schritt 1: Erinnern Sie sich an die "Rote Armee Fraktion" (RAF). Haben Sie sich damals (sagen wir: 1971 bis 1978) gefürchtet? Hielten Sie es für möglich, dass furchtbare Dinge passieren, die Sie selbst betreffen? Wissen Sie noch, wie Sie sich fühlten, als die Boulevardpresse mitteilte, die "RAF" plane Anschläge auf Kindergärten?

Schritt 2: Erinnern Sie sich an den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU). Letzte Woche lasen wir, 350 per Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Gewalttäter aus der rechtsextremistischen Szene seien untergetaucht und lebten im Untergrund.

Schritt 3: Versuchen Sie, Ihre Angst (oder Nicht-Angst) zu vergleichen. Wenn mich nicht alles täuscht, besteht in der deutschen Bevölkerung derzeit keine kollektive Angst vor dem NSU. Vor der RAF hingegen bestand große Angst. Sie konnte zeitweise bis zur Hysterie angefacht werden. Es hätte sich zu jeder Zeit in jeder deutschen Großstadt problemlos ein Lynchmob finden lassen, der die (mutmaßlichen) Täter der RAF samt ihren Helfern an die nächste Wand stellt.

Schritt 4: Bitte schreiben Sie nun auf einen Zettel drei Gründe, warum Sie – oder die Bevölkerungsmehrheit – sich vor dem NSU nicht fürchten.
http://newsletterversand.zeit.de/go/8/1 ... 2OYOR.html

Eine Antwort gibt er nicht. Aber - was zumindest auch die Anstalt, eine deutsche regelmäßige Satiresendung, mutmaßt - könnte der Grund sein, dass die RAF das "Establishment" abgemurkst hat, der NSU aber Ausländer. Und zur (gehobenen) Mittelklasse fühlen sich doch fast alle gehörig, Ausländer hingegen nicht. (Außerdem hat der Boulevard meines Wissens nie behauptet, der NSU will Kindergärten attackieren.)

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Re: Kortz Faculty Of History

Post by dejost »

Manchmal ist es geradezu überraschend, wie schnell etwas historisch wird:
http://orf.at/stories/2354059/2354058/
Am 27. August des Vorjahres gingen schockierende Bilder aus dem Burgenland um die Welt. Ein ASFINAG-Mitarbeiter war an der Ostautobahn (A4) auf einen Klein-Lkw aufmerksam geworden, der in der Pannenbucht abgestellt war. Nach und nach wurde das gesamte Ausmaß der Entdeckung klar: 71 Flüchtlinge waren auf der Ladefläche des kleinen Transporters zusammengepfercht - und dort bereits viele Stunden zuvor qualvoll erstickt.
Politik und Öffentlichkeit wurde auf einen Schlag die eigentliche Nähe des Flüchtlingsproblems vor Augen geführt. Es wurde augenscheinlich, dass die Tragödien, die sich schon zuvor laufend im Mittelmeer ereignet hatten, auch in gleicher Weise in Österreich geschehen. Erst durch die Unmittelbarkeit wurde vielen schlagartig die Tragweite der laufenden Entwicklungen bewusst. Große Teile der Öffentlichkeit waren sensibilisiert.
Dann spätestens anlässlich der Ereignisse in der Silvesternacht in Köln (weiter unten dazu) schlug die öffentliche Meinung noch stärker ins Gegenteil um. Bleiben wir aber zunächst beim ersten Thema:
Zwar rief die damalige ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner einen Kampf gegen Schlepper aus, musste aber - wie praktisch alle Politiker auf die Wortwahl bedacht und um ein gewisses Maß an verbaler Sensibilität bemüht sein. Betroffenheit und Mitgefühl mit den Toten und deren Angehörigen sei „zu wenig“, es gehe darum, Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten einen „legalen Weg nach Europa“ zu ermöglichen, erklärte sie.

Betroffen zeigte sich auch der damalige Kanzler Werner Faymann (SPÖ) über die Entwicklung. „Wer da nicht sagt, wir müssen etwas tun, um Menschenleben zu retten, ist auf der falschen Seite“, betonte er. Und auch der damals noch als Landespolizeidirektor fungierende und später zum Verteidigungsminister avancierte Hans Peter Doskozil wurde bereits politisch, als er von einem „symbolischen Fall“ sprach und sich damit erstmals öffentlich als SPÖ-Personalreserve anbot.
Auch mahnte der damals oberste Polizist des Burgenlands, dass die aktuelle Situation besser nicht in Vergessenheit geraten sollte. Wenn man nun über Flüchtlinge urteile, ihnen kriminelle Dinge unterstelle und wenn man salopp sage, „das sind nur Wirtschaftsflüchtlinge“, dann solle man auch bedenken, „mit welchem Druck diese Menschen in diesen Lkw eingestiegen sind“ und unter welchen Umständen sie geschleppt worden seien, sagte der spätere SPÖ-Minister damals.

In den darauffolgenden Tagen blieben die Entwicklungen dramatisch - was auch die Haltung der Öffentlichkeit weiter beeinflusste. So ging am 2. September - also nur wenige Tage nach der Tragödie auf der A4 das Foto des dreijährigen Syrers Ailan um die Welt und sorgte für einen Aufschrei. Die Leiche des kleinen Buben war an einen türkischen Strand angespült worden - er war ertrunken, als er mit seiner Familie in einem Schlauchboot von der Türkei nach Griechenland unterwegs war.
In der Folge rückte insbesondere der Wiener Westbahnhof in den Fokus, wo Züge mit Flüchtlingen aus Ungarn ankamen. Das war gleichzeitig die Geburtsstunde einer (neben jener Doskozils) zweiten Politikerkarriere, als der damalige ÖBB-Chef Christian Kern der ZIB ein Liveinterview gab. Er sprach von einer „Überraschung“, weil Ungarn die Weiterreise der Flüchtlinge nicht mehr verhindere. Zusätzlich plädierte er dafür, die Ankömmlinge „menschenwürdig“ unterzubringen.
Auch die Ticketfrage wurde „pragmatisch“ gelöst - Kern damals: „Die Menschen haben nur das Nötigste, da ist es sinnvoll, bei der Kontrolle ein Auge zuzudrücken.“ Die politische Entwicklung seither ist bekannt - Faymanns Kurswechsel zu einer härteren Asylpolitik ging mit dem Ende seiner Kanzlerschaft und des Parteivorsitzes einher. Zu groß war der Druck aus der eigenen Partei auf ihn geworden. Und der Nachfolger war schnell gefunden.
Nun also wieder zu dem Ereignis, welches maßgeblich an diesem erwähnten Kurswechsel uvm beteiligt war. Dafür zitiere ich diesmal aus der deutschsprachigen Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_ ... nacht_2015
In der Silvesternacht 2015/2016 kam es in Köln im Bereich Hauptbahnhof und Kölner Dom zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen durch Gruppen junger Männer vornehmlich aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum. In vielen Fällen wurden sowohl Sexualdelikte als auch Eigentums- und Körperverletzungsdelikte verübt. Aus weiteren deutschen und europäischen Städten wurden ähnliche Vorfälle berichtet. Die Übergriffe erfuhren große nationale und internationale Beachtung.
Bis zum 10. Februar wurden 1054 Strafanzeigen wegen Vorfällen in der Kölner Innenstadt während der Silvesternacht aufgenommen. In 454 Fällen handelte es sich dabei um Sexualdelikte, darunter waren auch mindestens drei Anzeigen wegen Vergewaltigung.
Von den 183 Beschuldigten galten [Stand Juni 2016] 55 als Marokkaner, 53 als Algerier, 22 als Iraker, 14 als Syrer und 14 als Deutsche. 73 Beschuldigte waren Asylsuchende, 36 zur Tatzeit illegal in Deutschland, 11 hatten eine Aufenthaltserlaubnis. Bei den Übrigen war der Status ungeklärt.
Nach einem vertraulichen Lagebericht des Bundeskriminalamtes, der Anfang Juni 2016 öffentlich bekannt wurde, waren die meisten Täter der Silvesternacht erst kurz zuvor mit der Flüchtlingswelle nach Deutschland gekommen. Beschreibungen von Opfern und Zeugen, nach denen die Täter nordafrikanischer oder arabischer Herkunft gewesen seien, deckten sich größtenteils mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen. Die bis Ende Februar identifizierten 62 Straftäter seien überwiegend Flüchtlinge, Asylbewerber und Personen mit Migrationshintergrund gewesen, die 911 Opfer fast ausschließlich deutsche weibliche Staatsangehörige, mehrheitlich zwischen 18 und 24 Jahre alt. Zwei Drittel der Tatverdächtigen seien trotz ihres meist erst kurzen Aufenthalts in Deutschland bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten.

Es gebe keine belastbaren Hinweise für ein verabredetes Vorgehen.
In Folge nennt Wikipedia einzelne Verurteilungen, wenn ich mich nicht verzählt haben, zitieren sie dort die Verurteilung von 15 Personen (sowie einen Freispruch).

Zumindest in Österreich ist mir eigentlich keine derartige Zusammenfassung der Ereignisse in den Medien aufgefallen. Natürlich unmittelbar danach ist viel berichtet worden, aber da war ja vieles noch ungeklärt, hochgeschaukelt usw. Außerdem habe ich von dem gerade erwähnten Freispruch gelesen (der betroffene Verdächtige wurde vom Opfer nicht erkannt und deswegen freigesprochen).

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