United States presidential election 2016

Alte Threads aus allen Bereichen die nicht mehr aktuell sind, zum Nachlesen, in Melancholie schwelgen und zum Reminiszieren. Frei nach dem Motto, die Vergangenheit wird länger, die Zukunft kürzer.

:usuk old topics end up here, if they become obsolete
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dejost
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United States presidential election 2016

Post by dejost »

Ist es zu früh? Nein, ist es nicht.
Wir werden hier nämlich auch die Vorwahlen beleuchten.

Derzeit sind auf Demokraten-Seite jedenfalls noch im Rennen:
Lincoln Chafee
Hillary Clinton
Martin O'Malley
Bernie Sanders
Jim Webb

Beim aktuellen Vizepräsidenten Joe Biden ist mir nach Recherche noch unklar, ob er kandidieren wird.

Bei den Republikanern ist das Feld beinahe unüberschaubar:
Jeb Bush
Ben Carson
Chris Christie
Ted Cruz
Carly Fiorina
Lindsey Graham
Mike Huckabee
Bobby Jindal
George Pataki
Rand Paul
Rick Perry
Marco Rubio
Rick Santorum
Donald Trump
Scott Walker

Es gibt außerdem noch 3 weitere, wo derzeit erwartet wird, dass sie sich auch noch um eine Kandidatur bemühen werden.


Roseanne Barr will auch wieder antreten.


Der ORF widmet heute Donald Trump einen längeren Artikel:
http://orf.at/stories/2289590/
Dass Trump in Umfragen wie jener der Suffolk University und der Tageszeitung „USA Today“ den bisherigen Favoriten, Floridas Gouverneur Jeb Bush, überholt, ist trotzdem ein kleines Wunder, immerhin wurde er bis dato als Außenseiter gehandelt. Ein Grund für den plötzlichen Beliebtheitssprung könnte laut Beobachtern seine durch immer neue Eskapaden befeuerte Medienpräsenz sein. Denn Quoten bringt Trump ohne Frage.
Ein besonders erheblicher Dorn in Trumps Auge und sein Hauptwahlkampfthema ist die illegale Immigration aus Lateinamerika. Der 69-Jährige fordert den Bau einer Mauer zwischen Mexiko und den USA („Keiner baut bessere Mauern als ich“), denn die mexikanische Regierung würde absichtlich Kriminelle in die Staaten schicken, um ihnen zu schaden. Den Vogel schoss der 69-Jährige ab, als er konstatierte, „Mexikaner haben viele Probleme. Sie bringen Drogen mit. Sie bringen Verbrechen mit. Da gibt es Vergewaltiger und einige, glaube ich, sind auch nette Leute.“

Mit seinen fremdenfeindlichen Parolen sammelte Trump binnen kürzester Zeit zahllose Gegner. Geschäftspartner wie der Fernsehsender NBC oder der Warenhausbetreiber Macy’s kündigten ihre Verträge. Reue ließ er nicht erkennen - ganz im Gegenteil. Sein an Größenwahn grenzendes Selbstbewusstsein gefällt seinen Fans. Sie loben ihn dafür, dass er sich kein Blatt vor den Mund nimmt und ohne Rücksicht auf Verluste seine harte Linie vertritt.
Dass er es sich mit der Latino-Gemeinde verscherzt hat, glaubt der Milliardär übrigens nicht: „Wenn ich die Nominierung bekomme, werde ich die Latino-Wählerschaft gewinnen. Ich werde sie gewinnen, weil ich Jobs schaffe und die Latinos Jobs haben werden, die sie jetzt nicht haben. Ich werde diese Wählerstimmen gewinnen“
Trumps größter Vorteil im teuren US-Wahlkampf ist, dass er es nicht nötig hat, Münzen zu zählen. Er verfüge über ein Vermögen von mehr als zehn Milliarden Dollar (9,1 Mrd. Euro), teilte das Wahlkampfteam des 69-Jährigen jüngst mit. Der Republikaner verdiente demnach allein im vergangenen Jahr 362 Millionen Dollar. Sollte das der Wahrheit entsprechen, wäre Trump der reichste Präsidentschaftskandidat der Geschichte. Das US-Magazin „Forbes“ stuft Trumps Vermögen allerdings als deutlich niedriger ein und gibt es mit 4,1 Milliarden Dollar an.

Seinen Republikaner-Kollegen treibt Trump wahlweise Angstschweiß und Zornesröte auf die Stirn. Sie haben Angst, dass Trumps Verhalten ein schlechtes Licht auf die republikanische Partei wirft und mit den Latinos sowie den Wählern der Mitte die wichtigsten Wählergruppen verprellt. Ein weiteres Horrorszenario wäre laut N24 eine unabhängige Präsidentschaftskandidatur Trumps. Würde er ohne Partei um das Oval Office rittern, könnte er den „Reps“ wichtige Wählerstimmen wegschnappen und damit den Demokraten in die Hände spielen. Geld für ein solches Abenteuer hätte er jedenfalls genug.

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dejost
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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Die Vorwahlen in den USA gehen weiter, und das Kandidatenfeld ist massiv geschrumpft.

Bei den Republikanern liegt Trump schon lange klar in Führung, derzeit sind nur noch Senator Ted Cruz (Texas), Senator Marco Rubio (Florida) und Gouverneur John Kasich (Ohio) im Rennen. Deren Chancen sind, soweit ich das überblicke, denkbar schlecht. Zuletzt ist Ben Carson ausgestiegen.

Bei den Demokraten sind noch Hillary Clinton und der für US-Verhältnisse äußerst linke Bernie Sanders im Rennen, aber auch hier scheint Hillarys Vorsprung schon zu reichen.

Zu niveauvoll läuft der Vorwahlkampf der Republikaner nicht ab:
Rubio hatte im vergangenen Monat angedeutet, Trump habe „kleine Hände“. Trump sagte nun: „Schaut euch diese Hände an“, und hob sie in die Höhe. „Wenn sie klein sind, dann muss auch etwas anderes klein sein. Ich garantiere Ihnen, da gibt es kein Problem.“ Offensichtlich bestürzt über das Niveau der Debatte hob Kasich erneut hervor, dass er der Vernünftigste der Kandidaten sei.
http://orf.at/stories/2327890/2327889/
Cruz erinnerte daran, dass Trump in der Vergangenheit zehn Schecks für verschiedene Kampagnen der Demokratin Hillary Clinton ausgestellt habe. „Das war wegen der Geschäfte“, rechtfertigte sich Trump. Schwierigkeiten bekam Trump auch bei seiner als besonders hart bekannten Haltung zur Einwanderung. Angeblich soll Trump der Zeitung „New York Times“ in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass er bei der Frage der illegalen Einwanderung flexibel wäre, obwohl er öffentlich verkündet hatte, illegal Eingewanderte ausweisen zu wollen.
Alles part of the game.
Nachdem der von der Parteiführung lange nicht ernst genommene Milliardär nach Vorwahlen in 15 der 50 Bundesstaaten bei den Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag klar vorne liegt, hatte der einflussreiche Republikaner Mitt Romney am Donnerstag eindringlich vor Trump gewarnt. Der Milliardär habe „weder das Temperament noch das Urteilsvermögen“ für das Präsidentenamt, so Romney.

Hochrangige Parteivertreter warnten in einem gemeinsamen Brief, dass Trump „grundsätzlich unehrlich“ und eine Bedrohung für die USA und auch die Welt sei. Max Boot, einer der Unterzeichner und außenpolitischer Berater des 2012 gescheiterten Kandidaten Romney, sagte, er würde eher für Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un arbeiten als für Trump. „Ich glaube, Donald Trump ist objektiv gefährlicher als Kim Jong Un und weniger stabil.“
Im Standard übt sich Michael Vosatka derweil in Zweckoptimismus:
http://derstandard.at/2000032123397/Kei ... dent-Trump
Das rüpelhafte Auftreten des republikanischen Enfant terrible, Donald Trump, täuscht dabei oft darüber hinweg, dass ihm seine innerparteiliche Konkurrenz de facto in nichts nachsteht. Trump hat zweifellos eine große Klappe, wenn es um Ankündigungen geht, wie er als Präsident handeln würde. Doch dabei handelt es sich nicht um programmatische Aussagen, der Mann mit der verhaltensauffälligen Frisur versteht das politische Schlachtfeld lediglich als Showbühne und seine Kandidatur als Inszenierung. Trumps öffentlich dargelegte Positionen, vor allem was internationale Themen angeht, sind zweifellos irrlichternd, aber jene seiner republikanischen Konkurrenten Ted Cruz und Marco Rubio sind nicht weniger widersprüchlich. Nichts von dem, was auf Wahlveranstaltungen oder in Interviews großmäulig verkündet wird, stellt eine Skizzierung künftiger Schritte dar, die Kandidaten bedienen damit in erster Linie nur den Chauvinismus ihrer Klientel.
Bei gesellschaftspolitischen Themen hingegen vertritt Donald Trump im Vergleich zu seiner republikanischen Konkurrenz nachgerade liberale Positionen, insbesondere in Fragen der Gleichberechtigung Homosexueller und der Abtreibung und im Bereich der Gesundheitsversorgung. Dass ihm seine Gegner mangelnde Religiosität vorwerfen, ist verglichen mit der von religiösem Sendungsbewusstsein gesteuerten Ideologie der anderen Republikaner fast schon eine Wahlempfehlung
Mit Putin würde sich Trump zB sehr gut verstehen, mutmaßt Vosatka.
. Falls es Trump wird, besteht aber auch kein Grund, sich deswegen mehr vor den kommenden Jahren zu fürchten, als wenn einer seiner Konkurrenten gewinnt.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Bei den Republikanern ist nur noch Trump im Rennen, der sich derweil auf #amazon einschießt, während bei den Demokraten Hillary weiterhin vor Bernie liegt.

http://orf.at/stories/2339301/
„Amazon kommt in Steuersachen mit Mord davon. Er (Bezos, Anm.) verwendet die ‚Washington Post‘ aus Machtgründen, damit die Politiker in Washington Amazon nicht so hoch besteuern, wie sie sollten“, so Trump.
Bezos glaube, „ich werde ihn wegen Kartellrechts belangen. Weil er ein riesiges Kartellrechtsproblem hat, weil er so viel kontrolliert.“ Von Amazon war zu Trumps Äußerungen zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
Dabei hatte der Immobilien-Tycoon erst Anfang Mai für den Fall eines Wahlsiegs einen unternehmerfreundlichen Kurs angekündigt. Er werde Steuern senken und staatliche Regulierungen zurückschrauben, sagte Trump in einem Interview des TV-Senders CNBC. Zudem stellte er Maßnahmen zur Verbesserung der sanierungsbedürftigen Infrastruktur der USA in Aussicht.

Gleichzeitig will Trump Besserverdienende steuerlich stärker belasten. „Ich bin bereit, mehr zu zahlen, und wissen Sie was, die Reichen sind bereit, mehr zu zahlen“, sagte der Milliardär dem Sender ABC. Damit vollzog er eine Kehrtwende: Denn noch im September hatte Trump erklärt, alle Amerikaner sollten weniger Steuern zahlen.
Je länger der Wahlkampf dauert, desto vernünftiger wird Trump. Bis zum Ende des Wahlkampfs entschuldigt er sich vielleicht noch für seine Entgleisungen, nimmt die schwachsinnigen Ideen zurück und macht sinnvolle Politik. (nicht, dass ich das wirklich glauben würde)
Auf die Diskrepanz angesprochen sagte er, die ursprüngliche Variante sei „ein Konzept“ gewesen, das wahrscheinlich vom Kongress geändert würde. Die Priorität sei, die Steuern für die Mittelschicht und Unternehmen zu senken. „Am Ende werden die Reichen vermutlich mehr zahlen.“

Mit seinem Zickzackkurs in Steuerangelegenheiten stößt er potenzielle Sponsoren vor den Kopf. Denn für seinen Wahlkampf benötigt er Geld, viel Geld. Das wird einem republikanischen Präsidentschaftskandidaten von der „Grand Old Party“ für gewöhnlich von wohlgesonnenen Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Oder aber Bezos macht eine sehr große Wahlkampfspende, und dann ist wieder alles anders.
Viele der republikanischen Großsponsoren halten sich allerdings bisher zurück - dazu zählt auch das riesige Netzwerk der Gebrüder Koch, die ankündigten, für die diversen Wahlkampagnen in diesem Jahr allein fast 900 Millionen Dollar ausgeben zu wollen, so die „New York Times“. Der Vorsitzende der Wirtschafts-NGO Freedom Partners, eine der zahlreichen Organisationen des Koch-Netzwerks, Mark Holden, machte klar, dass sich Trump deutlich ändern müsse, wenn er Geld von der NGO haben will.

Wenn Trump im Wahlkampf die Öffentlichkeit durch positive Botschaften für sich gewinne und auf persönliche Attacken und Schlammschlachten verzichte, „dann würden wir möglicherweise überlegen, uns zu engagieren“, so Holden. Und er meldete selbst gleich Zweifel an: „Das ist bisher nicht geschehen, und es gibt keinen Hinweis, dass das passieren wird.“ Die Koch-Millionen dürften daher eher in die Kampagnen für die Kongresswahlen fließen.
Fast 900 Millionen Dollar pumpt da irgendsoein Konglomerat in den Wahlkampf - da kommt sicherlich völlig unabhängige Politik, und vor allem überhaupt keine Klientelpolitik heraus.
Bisher gab Trump nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Dollar seines Vermögens für seinen Wahlkampf aus und will diesen nun nicht mehr aus der eigenen Tasche zahlen - obwohl gerade die finanzielle Unabhängigkeit bisher eines seiner wichtigsten Argumente war. Trump sagte selbst, dass er rund eineinhalb Milliarden Dollar (1,3 Mrd. Euro) brauchen wird.

Nach der Versöhnung mit dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, hofft Trump, leichter an Spenden zu kommen. Er will zugleich weiter eigenes Geld in die Hand nehmen - nach eigenen Angaben bis zu eine Milliarde. Zuletzt hatte Trump, der seit Monaten die Wall Street und mit ihr die gesamte Finanzbranche attackiert, ausgerechnet einen Ex-Manager von Goldman Sachs engagiert, um Geld für seine Kampagne aufzustellen.
Trump zog einen bekannten Klimawandel-Skeptiker und Fracking-Befürworter als Energieberater hinzu. Der Kongressabgeordnete Kevin Cramer aus North Dakota sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er werde für seinen Parteifreund ein Weißbuch zu dem Thema erstellen. Darin werde er auf die Gefahren der Überregulierung, zu hoher Steuern und ausländischer Kontrolle über US-Energieanlagen eingehen.

North Dakota mit seinen fast 740.000 Einwohnern - etwa halb so viele wie München - ist dank der Schieferölförderung der Bundesstaat mit der zweitgrößten Ölproduktion. Cramer erklärte, die Erde erwärme sich nicht, sondern kühle sich vielmehr ab. Trump bezeichnete den Klimawandel als eine von China gelenkte Verschwörung mit dem Ziel, der US-Wirtschaft zu schaden.
Einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom Dezember zufolge würden 27 Prozent der republikanischen Wähler nicht für einen Kandidaten stimmen, der den Menschen als Ursache für die globale Erwärmung sieht.

Juli
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Re: United States presidential election 2016

Post by Juli »

Das Trump sich jemals entschuldigt, davon gehe ich absolut nicht aus. Das lässt sein Ego nicht zu. Bei dem Interview mit Megyn Kellys hat er sich ja auch nicht für seine früheren Entgleisungen entschuldigt. Ich bin gespannt, wie es jetzt mit Clinton weitergeht. Dadurch, dass Sanders trotz klarem Rückstand nicht abtreten will, kommt es mittlerweile zu Streitigkeiten untereinander. Das könnte ein Plus für Trump bedeuten.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Dass Trumps Chancen mittlerweile ganz gut zu sein scheinen, zeigt sich auch darauf, dass so manche Konzernchefs, die sich früher noch Geplänkel mit ihm geleistet haben (siehe sehr ausschnittsweise oben und im Link gleich) schon Beißhemmung haben. Im Anschluss an Julis obiges Posting ist das schon recht bedenklich, wenn das Ego eines potentiellen Präsidenten so eine große Rolle spielt.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 17725.html
Aber dass der New Yorker Milliardär im Silicon Valley nicht sonderlich beliebt ist, ist kein Geheimnis. Von wenigen Ausnahmen wie dem bekannten Venture-Capital-Investor Peter Thiel abgesehen, haben sich bislang kaum Unterstützer geoutet. Öffentliche Kritik ist allerdings auch selten. Die Multimilliarden-Dollar-Konzerne und ihre Manager scheuen das Risiko, im Wahlkampf Partei zu ergreifen.
Eine indirekte Trump-Attacke immerhin leistete sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er warnte im April vor "ängstlichen Stimmen", die dazu aufriefen, Mauern zu bauen und Menschen auszugrenzen. Ein Seitenhieb gegen Trump und dessen Wahlversprechen, Einwanderer durch den Bau einer Mauer an der Grenze mit Mexiko fernzuhalten. Wenig später geriet Facebook dann in den Verdacht, konservative Stimmen in den eigenen Nachrichtenkanälen zu unterdrücken.

Das brachte auch Zuckerberg unter Druck. Um die Wogen zu Glätten, lud der 31-Jährige Politiker und Journalisten aus dem rechten Lager letzten Mittwoch ins Facebook-Hauptquartier im kalifornischen Menlo Park ein. Auch ein Wahlkampf-Koordinator von Trump soll dabei gewesen sein. Der Siegeszug des umstrittenen Kandidaten, der seinen Erfolg nicht zuletzt Innovationen wie den sozialen Medien verdankt, bringt die Größen des Silicon Valleys in die Defensive.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Hillary Clinton ist nunmehr die offizielle Kandidatin der Demokraten, deren Parteichefin in diesem Zusammenhang auch gleich zurückgetreten ist, weil sie sich - unter anderem - nicht neutral verhalten hat. Da kommt dann gleich einer der zahlreichen Kritikpunkte an Clinton, nämlich dass sie ihren internen Widersacher Bernie Sanders mehr durch Intrigen als durch Wahlkamp losgeworden ist.

Trump ist schon auch schon der offizielle Kandidat der Republikaner, und tappst - so beurteile zumindest ich das - weiter munter von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, ohne dass dies seine Chancen auch nur im Geringsten schmälert.
Hier ein Beispiel:
Die wirklichen Schauer laufen einem aber über den Rücken, wenn man Trumps Mischung aus Ahnungs- und Verantwortungslosigkeit in seinen außenpolitischen Äußerungen mitbekommt. Nato-Garantien für bedrohte Mitglieder? Nur wenn sie zahlen. Praktisch eine Einladung an Putin, sich die Baltenstaaten zu holen. Und: Er wird schon nicht in die Ukraine einmarschieren ... oh, er hat das doch getan? Trump: "Okay, na gut, er ist auf gewisse Weise dort. Aber ich bin nicht dort." Offenbar hat er nicht vor, als Präsident besonders "dort" zu sein
- derstandard.at/2000042114899/Trump-Be-afraid
Die zitierte Kolumne von Rauscher informiert uns von noch mehr, denn Trump hat auch gesagt "Innen- und Außenpolitik werde eher der Vizepräsident machen". Damit bleibt für Trump wohl nicht mehr viel mehr als große Reden schwingen und Ego pflegen über, da kann er auch verhältnismäßig wenig Schaden anrichten.

Wird Trump gewinnen?

Michael Moore ist überzeugt davon, und würde sich gerne irren.
http://michaelmoore.com/trumpwillwin/
Ich bin jetzt kein Spezialiist des US-Politsystems, aber soweit ich es beurteilen kann, sind Moores Argumente zumindest schlüssig.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Noch wenige Wochen bis zur US-Wahl, das zweite Fernsehduell hat schon stattgefunden.

Jorge Cham von PHDComics fast es gut zusammen:
Image http://www.phdcomics.com/comics.php?f=1898

Dass ein Wahlkampf mit Trump spätestens gegen Ende richtig tief wird, war vorherzusehen.
Kürzlich ist aber noch ein Tonmitschnitt aufgetaucht, wo Trump in 2005 einiges an "Lockerroomtalk" von sich gibt, also ein paar sexistische Bemerkungen über nicht anwesende Frauen, die er im Glauben, unbelauscht in einer Mannerrunde zu sein von sich gibt. Die Details finden sich im Internet.
Richtig problematisch finde ich die Stelle, wo Trump damit prahlt, dass er Frauen einfach so (also ohne Gegenwehr und ohne Konsequenzen) sexuell belästigen und nötigen kann (und das auch tut), weil er prominent ist.

Michael Moore, weiter oben zitiert, hat zwischenzeitig seine Meinung geändert:
http://michaelmoore.com/TrumpSabotage/
Er behauptet jetzt, Trump hätte mit dem Wahlkampf nur begonnen, um seine Verhandlungsposition gegenüber dem Fernsehsender für seine Show zu verbessern. Das ging aber noch hinten los - zum einen hat ihn NBC wegen der rassistischen Kommentare gleich ganz gefeuert, zum anderen war er unerwartet so erfolgreich, dass er Gefallen daran gefunden hat. Nur - so Moore - will er ja eigentlich nicht Präsident werden (vgl auch oben das Zitat von ihm, dass der Vize alle Arbeit machen soll) und noch weniger will er die Wahl verlieren. Deswegen vermeint Moore mit Berufung auf nicht genannte Quellen wird er noch zurückziehen.
Auch hier muss man sagen, so manche Aktion und so manches Fettnäpchen werden mit dieser Theorie im Hintergrund wesentlich nachvollziehbarer. Ob Moore diesmal recht hat, wird sich knapp vor der US-Wahl zeigen.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Trump hat die US-Präsidentenwahl doch sehr deutlich gewonnen, zuletzt stand es 289 gegenüber 218, obwohl nach Stimmen die beiden (es ist noch nicht fertig ausgezählt) mehr oder weniger gleich auf sind.
Eigentlich interessant, dass in der Vorzeige-Demokratie USA die Wählerstimmen so unterschiedlich viel wert sind.

In seiner Antrittsred hat er - im Vergleich zu früher - ordentlich Kreide gefressen, keine Rede mehr von Crooked Hillary, die er in den Knast bringen will, sondern er hat sie gelobt für das, was sie für das Land geleistet hat.
Sonst war seine Antrittsrede - wie Ö1 im Mittagsjournal befand - banal, "Präsident aller Amerikaner" sein usw, aber keine konkreten Vorhaben oder Aussagen, zB wann mit dem Bau der Mauer begonnen wird.

Die Republikaner haben die parallel laufende Wahl gewonnen (und Kalifornien hat Hasch legalisiert), dh der Weg ist frei um die Höchstgerichte nach Belieben zu besetzen (wenn Stellen frei werden), Obamacare wieder abzuschaffen und Homoehe und Abtreibung zu verbieten.
Ich vermute jedoch, für viel mehr wird's nicht reichen, denn Trump ist in der republikanischen Partei ein Außenseiter, hat - so die Medien - weder Erfahrung noch Connections in Washington, und natürlich hat er viele Dinge versprochen, die gar nicht gehen, wie zB Apple & Co wieder zu zwingen, in den USA zu produzieren und eine Mauer zu bauen, die Mexiko bezahlt. Was mich gleich zu der Vorhersage bringt, dass er keine zweite Amtszeitmachen wird.

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Re: United States presidential election 2016

Post by dejost »

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Proteste gegen seine Präsidentschaft gelobt - nur Stunden, nachdem er sie als unfair bezeichnet hatte. „Ich liebe die Tatsache, dass kleine Gruppen von Protestlern in der vergangenen Nacht große Leidenschaft für unser großartiges Land gezeigt haben. Wir werden alle zusammenkommen und stolz sein“, twitterte Trump heute.

Nur neun Stunden zuvor hatte sich der neue US-Präsident über die Demonstranten und Medien beschwert. „Ich hatte gerade eine sehr offene und erfolgreiche Präsidentenwahl. Jetzt protestieren professionelle Demonstranten, die von Medien angestiftet werden. Sehr unfair!“
http://orf.at/stories/2366292/

Siehe zum Thema #Trump auch dieses Posting.

Zu den Ergebnissen im Detail: Trump hatte 306 Wahlleute, Clinton nur 232. Clinton hatte aber über 400 000 mehr Wählerstimmen als Trump (0,3%-Punkte mehr), die Wahlbeteilung lag bei nur 56.9%.

Ich überlege, einen President Trump Thread zu machen, weil er steht doch sehr für die elitenfeindlichen Eliten, Showmanship statt Kompetenz, Postfaktizismus und vor allem schamlosen Populismus. Da wäre es sehr interessant, was und wie (und ob überhaupt) er sich als Präsident tut.

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Russland unterstützte Trump

Post by dejost »

Nach Einschätzung der CIA sei es Ziel Russlands gewesen, „Trump zur Wahl zur verhelfen“, zitierte die Zeitung einen US-Beamten. Das sei „allgemeiner Konsens“ in Geheimdienstkreisen. Dem „Washington Post“-Bericht zufolge informierten CIA-Beamte vor wenigen Tagen ranghohe Mitglieder des Senats über ihre Schlussfolgerungen.
http://orf.at/stories/2370468/2370467/
Trumps Team wies die Schlussfolgerungen der Geheimdienstler zurück. „Dies sind dieselben Leute, die gesagt haben, Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen“, hieß es in einer am Freitagabend verbreiteten Erklärung.
Der Bericht über die Cyberattacken soll dem Präsidenten noch vor dem Ende seiner Amtszeit am 20. Jänner 2017 vorgelegt werden und die Erkenntnisse an Mitglieder des Kongresses weitergegeben werden. Gegenstand der Untersuchung sind auch die Wahlkämpfe 2012 und 2008. Vor acht Jahren hatte es Hackerangriffe auf die Wahlkampfteams von Obama und seines republikanischen Konkurrenten John McCain gegeben, für die die USA China verantwortlich machten.
Achja, Trump wurde vom Time-Magazin zum Mann des Jahres erklärt.
Er habe die USA daran erinnert, dass die Wahrheit nur so mächtig sei wie das Vertrauen in diejenigen, die sie aussprechen.
2016 sei das Jahr von Trumps Aufstieg gewesen, so das Magazin. Wie alle gewählten Regierungschefs habe er im nächsten Jahr die Chance, Versprechen einzulösen und Erwartungen zu trotzen, hieß es weiter. „Seine Unterstützer und seine Kritiker werden gemeinsam herausfinden, ob er an das, was er sagte, tatsächlich glaubt.“ Schon in den Tagen nach seinem Wahlsieg sei alles verhandelbar gewesen. Aus der Mauer sei ein Zaun geworden. Statt den „Sumpf“ Washington auszutrocknen, habe er einigen der größten Alligatoren Jobs verschafft.
http://orf.at/stories/2370468/2370157/

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Re: United States presidential election 2016

Post by harald »

Und wie hast du über deine Idee mit dem eigenen Trump Thread befunden?
--Harald
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Re: United States presidential election 2016

Post by harald »

dejost wrote:
02 Aug 2016, 07:36
...

Trump ist schon auch schon der offizielle Kandidat der Republikaner, und tappst - so beurteile zumindest ich das - weiter munter von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, ohne dass dies seine Chancen auch nur im Geringsten schmälert.
Hier ein Beispiel:
Die wirklichen Schauer laufen einem aber über den Rücken, wenn man Trumps Mischung aus Ahnungs- und Verantwortungslosigkeit in seinen außenpolitischen Äußerungen mitbekommt. Nato-Garantien für bedrohte Mitglieder? Nur wenn sie zahlen. Praktisch eine Einladung an Putin, sich die Baltenstaaten zu holen. Und: Er wird schon nicht in die Ukraine einmarschieren ... oh, er hat das doch getan? Trump: "Okay, na gut, er ist auf gewisse Weise dort. Aber ich bin nicht dort." Offenbar hat er nicht vor, als Präsident besonders "dort" zu sein
- derstandard.at/2000042114899/Trump-Be-afraid
Die zitierte Kolumne von Rauscher informiert uns von noch mehr, denn Trump hat auch gesagt "Innen- und Außenpolitik werde eher der Vizepräsident machen". Damit bleibt für Trump wohl nicht mehr viel mehr als große Reden schwingen und Ego pflegen über, da kann er auch verhältnismäßig wenig Schaden anrichten.

...
Angesichts der Geschehnisse in der Ukraine musste ich diesen Teil als Zitat hervorheben. Putin hat gut zugehört! :doh :evil: :cuss
--Harald
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