Emails an ... und Antworten von ...

Satiren, Essays, Textauszüge, Pamphlete, Wutreden, Tiraden udgl von und mit Karl A. Falschner. Sein letztes Buch ist mittlerweile vergriffen.

Moderator: kaf

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kaf
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Emails an ... und Antworten von ...

Post by kaf »

Ich habe mir eine ganz neue Form der Realsatire überlegt:

Wir schreiben ernst gemeinte Emails zu bestimmten Themen an Leute und posten das hier.
Ziegenficker! Ziegenficker! Ziegenficker. Richtig erkannt, ich bin Satirist... Satyr... jemand, der Satiren schreibt!

Du verstehst die Essays gegen die Wirklichkeit im Märchenland nicht?
Hier gibt es eine Erklärung!

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kaf
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Das erste Email ist an die Website- Leute vom BKA.
Hallo!

Ich habe anlässlich der aktuellen Diskussion mir mal die Infos zur Bundeshymne auf der BKA HP angeschaut.

Und da stieß mir doch gleich sauer auf, dass da als Autorin "Paula von Preradović" steht.
Jetzt mal ganz ungeachtet des Umstands, dass die Dame ja mehr als 30 Jahre vor dem Dichten der Hymne geheiratet hat und den Großteil ihres Lebens nicht so hieß.

VON Preradović?
Das ist die Bundeshymne einer demokratischen Republik. Und in der Demokratie - der sozialdemokratische Bundeskanzler möge mich korrigieren, aber so hab ichs in der Volkschule gelernt - sind alle (also zumindest formell) gleich. Zumindest früher habens das noch geglaubt, deswegen haben sie wohl den Adel abgeschafft.

Wie sieht das die Webredaktion?

Grüße
Karl A. Falschner
Last edited by kaf on 06 Oct 2011, 15:17, edited 1 time in total.
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http://wien.orf.at/stories/526269/
Ein Nudelsieb gilt für das Verkehrsamt der Bundespolizeidirektion Wien als religiöse Kopfbedeckung - zumindest wenn man wie der Wiener Unternehmer und bekennende Atheist Niko Alm dem "Pastafarianismus" angehört.

Konfessionelle Kopfbedeckung als Ausnahme
Die Idee zur ungewöhnlichen Kopfbedeckung sei ihm gekommen, als ihm eine Broschüre des früheren FPÖ-Verkehrsministers Hubert Gorbach in die Hände gefallen sei, so Alm. Darin habe es geheißen, niemand dürfe mit Kopfbedeckung auf ein Ausweisfoto, außer es handle sich um eine konfessionelle Kopfbedeckung.

Alm fotografierte sich als Anhänger des so genannten "Pastafarianismus", der 2005 vom amerikanischen Physiker Bobby Henderson gegründet worden ist, mit einem Nudelsieb auf dem Kopf.


Führerscheinfoto war so zuerst nicht möglich
Er brachte das Foto selbst zur Behörde und übergab es - mit Nudelsieb auf dem Kopf - dem Beamten. "Der hat nichts gesagt", wird Alm zitiert. Schlussendlich fiel der ungewöhnliche Antrag aber doch auf. Er sei telefonisch informiert worden, dass ein Führerscheinfoto so nicht möglich sei, schilderte Alm.

Alm habe dann einen schriftlichen Bescheid dazu verlangt, stattdessen aber eine Vorladung zum Amtsarzt bekommen. Der stellte fest, dass Alm "psychisch befähigt" sei, ein Auto zu lenken. Eine weitere Vorladung zum Verkehrsamt ließ Alm verstreichen. Nun bekam er, nach mittlerweile drei Jahren, den von der Polizei bewilligten Führerschein.

Gesicht muss erkennbar sein
"Kopfbedeckungen sind nicht erlaubt, Ausnahmen sind aus religiösen Gründen zulässig. In diesem Fall gilt: das Gesicht muss von der unteren Kinnkante bis zur Stirn erkennbar sein. Es dürfen keine Schatten auf dem Gesicht entstehen", heißt es auf der Homepage passbildkriterien.at.

"Es dürfen keine anderen Gegenstände als der Kopf auf dem Foto sein", heißt es hingegen auf der Homepage "scheckkartenfuehrerschein.at".

Kopfbedeckungen aus konfessionellen Gründen sind erlaubt, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen. Allerdings stellt sich wohl die Frage, was unter konfessionell zu verstehen ist. Vom Verkehrsamt war am Dienstag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Stimmen Sie mit:
Ein Nudelsieb als konfessionelle Kopfbedeckung ist
eine Beleidigung für anerkannte Konfessionen.
eine außergewöhnliche Aktion eines Exzentrikers.
ein nicht ernst zu nehmender Spaß auf Kosten der Behörden.
Der Artikel zu Genosse Alm war ja durchaus kurzweilig, auch wenn sich mir nicht ganz erschlossen hat, wie man Atheist sein kann, wenn man an das Flying Spagetthi Monster glaubt - denn beweisen kann man ja nicht, dass es (nicht) da ist und mit seinen noodly appendages uns glauben macht, es gäbe die Evolution.

Wieso Sie den vollen Namen von Genossen Alm bringen, aber einen Teil des Vornamens ausschwärzen (Niko.... laus? ...dem? Niko...le?) und seinen Geburtstag auch noch - wie sollen wir ihm dann zum Geburtstag gratulieren?

Was mich aber weniger begeistert, ist die Umfrage:
Die ist ja jetzt doch ein bissi sehr manipulativ, alle Antwortmöglichkeiten laufen darauf hinaus, dass der Genosse Alm nicht alle Nudeln im Sieb hat. In Zeiten von Fakebook und Co sollte es schon ein Pendant zum I Like- Button geben.
Der Orf sollte halt schon ab und zu objektiv sein und den Lesern die Bildung der eigenen Meinung überlassen - es sei denn das steht in der Stiftungssatzung nicht drinnen, ich behaupte ja nicht sie gelesen zu haben - oder verstehe ich "Bildungsauftrag" einfach falsch?

Auf Kosten der Behörde ist das ganze nicht, weil deswegen heben Sie ja Gebühren ein. Beruhigt hat mich doch, dass der Genosse Alm den Amtsarzt besuchen musste, aber der wahre Skandal ist - und den sollte der Orf vielleicht mehr betonen - dass das Verkehrsamt 3 (in Worten drei) Jahre für einen simplen Führerschein gebraucht hat. Wobei, wie der Genosse Petzner schon bewiesen hat, braucht's keinen Führerschein um autozufahren - da sind offensichtliche die in der Verwaltungsreform versteckten Milliarden begraben.

Apropos, der Hinweis dass der Pastafarianismus (noch!) keine anerkannte Religion in Österreich ist, wäre auch nicht ganz schlecht. Sonst fragen die Leute morgen am Bezirksamt nach, wie sie austreten können.
PS: Fesch ist er schon, mit seinem Nudelsieb.
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dejost
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Post by dejost »

kaf wrote:http://wien.orf.at/stories/526269/
Ein Nudelsieb gilt für das Verkehrsamt der Bundespolizeidirektion Wien als religiöse Kopfbedeckung - zumindest wenn man wie der Wiener Unternehmer und bekennende Atheist Niko Alm dem "Pastafarianismus" angehört.

Konfessionelle Kopfbedeckung als Ausnahme
Die Idee zur ungewöhnlichen Kopfbedeckung sei ihm gekommen, als ihm eine Broschüre des früheren FPÖ-Verkehrsministers Hubert Gorbach in die Hände gefallen sei, so Alm. Darin habe es geheißen, niemand dürfe mit Kopfbedeckung auf ein Ausweisfoto, außer es handle sich um eine konfessionelle Kopfbedeckung.

Alm fotografierte sich als Anhänger des so genannten "Pastafarianismus", der 2005 vom amerikanischen Physiker Bobby Henderson gegründet worden ist, mit einem Nudelsieb auf dem Kopf.


Führerscheinfoto war so zuerst nicht möglich
Er brachte das Foto selbst zur Behörde und übergab es - mit Nudelsieb auf dem Kopf - dem Beamten. "Der hat nichts gesagt", wird Alm zitiert. Schlussendlich fiel der ungewöhnliche Antrag aber doch auf. Er sei telefonisch informiert worden, dass ein Führerscheinfoto so nicht möglich sei, schilderte Alm.

Alm habe dann einen schriftlichen Bescheid dazu verlangt, stattdessen aber eine Vorladung zum Amtsarzt bekommen. Der stellte fest, dass Alm "psychisch befähigt" sei, ein Auto zu lenken. Eine weitere Vorladung zum Verkehrsamt ließ Alm verstreichen. Nun bekam er, nach mittlerweile drei Jahren, den von der Polizei bewilligten Führerschein.

Gesicht muss erkennbar sein
"Kopfbedeckungen sind nicht erlaubt, Ausnahmen sind aus religiösen Gründen zulässig. In diesem Fall gilt: das Gesicht muss von der unteren Kinnkante bis zur Stirn erkennbar sein. Es dürfen keine Schatten auf dem Gesicht entstehen", heißt es auf der Homepage passbildkriterien.at.

"Es dürfen keine anderen Gegenstände als der Kopf auf dem Foto sein", heißt es hingegen auf der Homepage "scheckkartenfuehrerschein.at".

Kopfbedeckungen aus konfessionellen Gründen sind erlaubt, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen. Allerdings stellt sich wohl die Frage, was unter konfessionell zu verstehen ist. Vom Verkehrsamt war am Dienstag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Stimmen Sie mit:
Ein Nudelsieb als konfessionelle Kopfbedeckung ist
eine Beleidigung für anerkannte Konfessionen.
eine außergewöhnliche Aktion eines Exzentrikers.
ein nicht ernst zu nehmender Spaß auf Kosten der Behörden

Das gehört eigentlich in den Medienthread, weil was der ORF und andere Medien da ohne Recherche abgeschrieben haben, geht ja auf keinen Piratenhut.

Immerhin hat der orf verspätet sich selbst korrigiert. http://religion.orf.at/projekt03/news/1 ... ieb_fr.htm

3 jahre hat es nicht gedauert, sondern der Alm hat den Führerschein einfach ewig lang nicht abgeholt und hat vorher gesagt, er will ihn sich nicht schicken lassen.

Dann gibt's überhaupt keine Ausnahme aus religiösen Gründen bei Führerscheinen, vorgeschrieben ist nur, dass man das Gesicht erkennen kann, und da schadet das Nudelsieb am (Hinter)Kopf nicht.

Alm hat dann auch gesagt, er hat halt religiöse Gründe angeführt, und die Behörde hat nicht widersprochen - als ob die müsste. Wenn einer zu mir kommt und sagt "Ich hätte gerne die Bewilligung, weil ich so fesch bin" ich sag ich ihm ja auch nicht "Hearns, Sie san ja gar nicht fesch, aber eine Bewilligung kriegen Sie trotzdem, weil darauf haben Sie ein Recht".

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kaf
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Ich habe anlässlich der aktuellen Diskussion mir mal die Infos zur Bundeshymne auf der BKA HP angeschaut.

Und da stieß mir doch gleich sauer auf, dass da als Autorin "Paula von Preradović" steht.
Jetzt mal ganz ungeachtet des Umstands, dass die Dame ja mehr als 30 Jahre vor dem Dichten der Hymne geheiratet hat und den Großteil ihres Lebens nicht so hieß.

VON Preradović?
Das ist die Bundeshymne einer demokratischen Republik. Und in der Demokratie - der sozialdemokratische Bundeskanzler möge mich korrigieren, aber so hab ichs in der Volkschule gelernt - sind alle (also zumindest formell) gleich. Zumindest früher habens das noch geglaubt, deswegen haben sie wohl den Adel abgeschafft.
Nach Wochen erhielt ich ein leeres, unkommentiertes Email. In diesem fand ich ein pdf, in dem stand insbesondere:
Das Bürgerinnen- und Bürgerservice des Herrn Bundeskanzlers hat Ihre Email vom
11. Juli 2011 erhalten.
Ihr Anliegen wurde von uns an die im Hause zuständige Abteilung VII/5 Internet –
Koordination und Redaktion, mit dem Ersuchen um Umsetzung weitergeleitet.
Seitdem hörte ich zwar nichts mehr davon, auf der HP steht jetzt allerdings kein "von" mehr.
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Ist ja geil, 2 Jahre ist das letzte her, und hat sich keiner mehr gerührt. Und es ist ja nicht so, dass man hier nicht mit Künstlername argumentieren könnte. Aber seit wann interessieren das BKA Argumente?

Jedenfalls hat sich meine staatstragende Funktion mal wieder klar bewiesen.


Ungeachtet dessen gibt's was Neues:

Während der ziemlich erbärmlichen Diskussion um die Existenz von ProjektImLaufen (wann kommt das Buch endlich raus?) bin ich jetzt völlig unabhängig drauf gekommen, dass die NIC.at Domaininhaber annführt, die nicht existieren. Ich bin halt bei einem Verein draufgekommen, weil man das mittels ZVR nachprüfen kann, vielleicht gibt's auch richtige Leut nicht.
Also habe ich mal - und mit mal meine ich heute - die NIC angeschrieben, ob und wenn wie sie das überhaupst überprüfen.
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Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by ThePurplePantywaist »

viewtopic.php?f=3&t=404&p=7108#p7108

Ich hab das auch mal gemacht, und um hier nicht doppelt und dreifach zu posten - sonst werde ich hier noch anmoderiert, einfach nur der Link.

Angeschrieben wurden der Gamesstandard und Rainer Sigl betreffend mutmaßliche Knebelverträge für Reviews von Shadows of Mordor.

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Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by ThePurplePantywaist »

Hui, ich hab so schnell eine Antwort bekommen...
viewtopic.php?f=3&t=404&p=7110#p7110

hätte ich nicht erwartet.

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Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by kaf »

Eher zufällig bin ich jetzt auf ein Schreiben des BKA an mich gestoßen.

Ich weiß nicht mehr, was ich dem BKA geschrieben habe (die haben so eine blöde Eingabemaske - deswegen ziehe ich Email vor, da kann die NSA leichter mitlesen).

Die Antwort jedenfalls war wie folgt:
Sehr geehrter Herr Falschner !
Das Bürgerinnen- und Bürgerservice hat Ihr E-Mail von wegen - war gar kein Email!!! vom 14. März 2014 erhalten.
Wie uns unsere zuständige Protokollabteilung im Haus zu Ihrer Frage mitteilte, besagt
§ 5 des Bundes-Ehrenzeichengesetzes vom 12. März 2002: "Werden später
Tatsachen bekannt, die einer Verleihung entgegengestanden wären, oder setzt der
oder die Beliehene nachträglich ein Verhalten, das einer Verleihung entgegenstünde,
so ist das Bundes-Ehrenzeichen abzuerkennen."
Wenn die Republik Österreich von einem konkreten Fall in Kenntnis gesetzt wird,
würde dies einer eingehenden Prüfung gemäß § 5 des Bundes-
Ehrenzeichengesetzes unterzogen werden.
Ein derartiger Fall wurde bisher nicht an die Republik Österreich herangetragen. Es
wurde bisher kein Bundes-Ehrenzeichen aberkannt.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit unserer Antwort weiterhelfen und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
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Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by kaf »

kaf wrote:Eher zufällig bin ich jetzt auf ein Schreiben des BKA an mich gestoßen.

Ich weiß nicht mehr, was ich dem BKA geschrieben habe (die haben so eine blöde Eingabemaske - deswegen ziehe ich Email vor, da kann die NSA leichter mitlesen).

Die Antwort jedenfalls war wie folgt:
Sehr geehrter Herr Falschner !
Das Bürgerinnen- und Bürgerservice hat Ihr E-Mail von wegen - war gar kein Email!!! vom 14. März 2014 erhalten.
Wie uns unsere zuständige Protokollabteilung im Haus zu Ihrer Frage mitteilte, besagt
§ 5 des Bundes-Ehrenzeichengesetzes vom 12. März 2002: "Werden später
Tatsachen bekannt, die einer Verleihung entgegengestanden wären, oder setzt der
oder die Beliehene nachträglich ein Verhalten, das einer Verleihung entgegenstünde,
so ist das Bundes-Ehrenzeichen abzuerkennen."
Wenn die Republik Österreich von einem konkreten Fall in Kenntnis gesetzt wird,
würde dies einer eingehenden Prüfung gemäß § 5 des Bundes-
Ehrenzeichengesetzes unterzogen werden.
Ein derartiger Fall wurde bisher nicht an die Republik Österreich herangetragen. Es
wurde bisher kein Bundes-Ehrenzeichen aberkannt.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit unserer Antwort weiterhelfen und verbleiben
mit freundlichen Grüßen

So, ich habe beschlossen einen Antrag auf Aberkennung der erwähnten Orden für Strasser und Westenthaler zu stellen. Details folgen.
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Spar vs Billa vs UTZ-zeritifizierte Diskonterschokolade

Post by kaf »

Die selben Kekse sind beim Billa UTZ-zertifiziert, beim Spar aber nicht. Was steckt dahinter?

Meine Großnichte Jenny ist ja bei solchen Sachen immer sehr umtriebig, und hat deswegen unten stehendes Email an "Clever" geschickt:
Ich bin ein großer Fan der clever Schoko Butterkekse, nicht nur weil sie wohlschmeckend und preiswert sind, sondern vor allem auch, weil sie sich von vergleichbaren Produkten dadurch abheben, weil sie ein UTZ-Zertifikat haben. UTZ ist zwar zugegebenermaßen bestenfalls das Einstiegsmodell in Umweltschutz und fairen Handel bei Kakaoanbau, aber es ist immer noch wesentlich mehr, als Mondelez und Lindt zusammen in diese Richtung unternehmen.

Entsprechend überrascht war ich, als ich die selben Kekse auch beim Spar entdeckte. Nur zwei Dinge waren unterschiedlich: Die Packung war wenig überraschend mit einem anderen Design, Name und Spar Budget-Logo bedruckt, vor allem aber - und nur deswegen schreibe ich - fehlte das UTZ-Zertifikat.

Offensichtlich laufen diese aber vom selben Band in Deutschland, daher wollte ich nachfragen, wieso das UTZ-Zertifikat von der Packung abhängt? Oder wie ich mir das als Konsumentin erklären soll, dass das selbe Produkt gleichzeitig unterschiedliche Nachhaltigkeitskategorien haben kann.

Danke für die Antwort im Voraus.
Falls sie eine Antwort erhält, und mir das dann auch sagt, werde ich das dann vielleicht posten.
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Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by kaf »

Rewe hat zur Frage der gleichen Kekse mit unterschiedlichen Zertifizierungen schon geantwortet:
Der Produzent der Spar Sbudget Kekse ist, trotz gleichem Aussehen (natürlich haben andere Preiseinstiegsmarken von anderen Handelsfirmen ähnliche Produkte) eine andere Firma, Namen darf ich Ihnen hier leider keine nennen.

Prinzipiell kann man aber sagen, dass auch im gleichen Herstellerbetrieb unterschiedliche Qualitäten von Produkten den kaufenden Handelsfirmen angeboten werden, daher kann zum Beispiel sowohl Bioqualität als auch konventionelle Herstellung gewählt werden, genauso wie Schokolade mit oder ohne UTZ Zertifizierung für die Kekse gewählt werden kann. In diesem Fall ist vor ca. 2 Jahren die Vorstandsentscheidung in der REWE gefällt worden, dass alle unsere Schokoladenprodukte auf UTZ umgestellt werden sollen, auch gemeinsam mit unserer hausinternen Nachhaltigkeitsabteilung ist dieser Umstieg vollzogen worden. So sind zum Beispiel unsere Schokoladentafeln, die Kekse und unsere Schokominis umgestellt und natürlich auch unser Kakaopulver selbst.
Man werfe mir jetzt - zu Recht vor - von der Rolle zu fallen, aber ich find das gut, sowohl die rasche Antwort als auch die Zertifizierung.
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Maxi

Re: Emails an ... und Antworten von ...

Post by Maxi »

Ich finde den Euphemismus "Preiseinstiegsmarken" statt "Billigmarken" herrlich.

PREISEINSTIEGSMARKEN!

Generell liefern Konzerne und ihre Lakaien in ihrem internen Quacksprech oft wunderbare Stilblüten.

Vor meinem geistigen Auge die angestrengte Sitzung der Marketingabteilung auf der Suche nach einem neuen Wort für "Billigmarken", und täglich grüßt die Euphemismustretmühle...

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