Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

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dejost
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Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

In diesem Topic geht es um den Postsektor. Der Titel rührt daher, dass die österreichische Post AG, der (derzeit noch teilstaatliche) de-facto Brief-Monopolist in Österreich, längere Zeit mit diesem Spruch Werbung gemacht hat.

Es geht hier um Erlebnisse mit Zustelldiensten und ZustellerInnen, aber auch um Ereignisse, die den gesamten Postsektor - und damit natürlich auch die KundInnen - betreffen können. Ab und zu kommen auch Themen, die nicht-österreichische Post-Unternehmen betreffen.


Die Post bringt allen was - und zwar Büroartikel, CDs etc

Vor längerer Zeit war ich mal Briefzusteller bei der österreichischen Post AG.
Ich hatte große Rayone, viel Arbeit und werde an dieser Stelle darüber nicht weiter berichten, als dass ich gehört habe, dass die Rayone später noch größer geworden sind.

Neulich wollte ich wieder zur Post gehen. Ging aber nicht, denn die Postfilliale war zu. Scheint so, als ob es im ganzen 16. Bezirk mit rund 86.100 Einwohner/innen auf 8,65 Quadratkilometer nur mehr ein Postamt gibt. (Korrigiert mich, wenn ich mich irre).
edit: Ich korrigiere mich selber, es gab damals mindestens 2. Ich habe das ursprünglich gepostet, als sie ein Postamt zugesperrt haben. Mittlerweile haben sie das Nachfolgepostamt auch schon zugesperrt, und wieder ein anderes aufgesperrt usw. Mitte 2015 ist die Versorgung mit Postfilialen im 16. Bezirk jedenfalls (wieder) ausreichend.

Dies grämte mich, insbesondere da ich auch keine Briefmarken mehr in der Trafik kaufen kann.

Zufällig kam ich des Sonntags am Westbahnhof vorbei und da ich den Brief bei mir hatte, so dachte ich, wieso gebe ich ihn nicht auf, wenn ich schon da bin und wer weiß ob's mich morgen freut.
Herber Weise musste ich mich ca. 20 Minuten anstellen und konnte so manche erheiternde Diskussion zwischen den anderen Parteien mithören.

Aber hier geht es um die Post AG.

Ich verstehe, dass die Post Briefumschläge verkauft. Und wenn sie Briefumschläge verkauft, lasse ich mir schwer, aber wenn es wirklich sein muss doch auch einreden, dass sie auch Klebstoff, Kugelschreiber und dergleichen verkauft. Und es führt halt dann dazu, dass sie halt auch alle anderen Büromaterialien, von Ordnern, Klammermaschinen und Druckerpapier verkauft.
Aber Musik- CDs, Computerspiele und DVDs???
Die wollen vielleicht dem Libro Konkurrenz machen, aber was soll denn das?
Ist da die Kohle zu holen? Sonst verstehe ich die Beweggründe dafür nicht ganz.

Als ich nach langem Warten an der Kasse war, fragte ich, ob derartiger Andrang vor Weihnachten Usus sei.
Die Dame teilte mir mit, sie wisse es nicht, sie sei zum ersten Mal da und sie lasse sich sowieso versetzen.
Mitarbeitermotivationsproblem???
Last edited by dejost on 14 Nov 2008, 08:04, edited 3 times in total.

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Post by dejost »

und zwar VfGH Urteile.

Verpflichtung zur Errichtung der Breifkästen verfassungswidrig:
hier zum Urteil

Wenn man drüber nachdenkt, eigentlich eh klar.

Heute hatte ich auch einen Flash, wie die Post besser werden könnte:
Werbung per Post, adressiert oder unadressiert, muss teurer werden.
Weniger Werbung bedeutet effektivere Zustellung der richtigen Post.

Geht aber wahrscheinlich nicht, weil Redmail + Feibra schon in den Startlöchern scharren.

harald
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Post by harald »

Ich frag mich jetzt, wer die Briefkästen zahlen soll. Der Hauseigentümer ist es ja mal nicht. Soll da gar der einzelne Mieter dran glauben -> funktioniert wohl auch nicht (wohl gleiche Argumentationsgründe wie Hauseigentümer). Bleiben nur noch Post und Privatzusteller. Und hier stellt sich die Frage, wer von beiden.

Nun, ich wage mich auf keine Seite zu schlagen. Einerseits hat die Post noch ein Monopol, die Betonung lieg hier aber auf dem "noch". Wer zahlt die Briefkästen dann, wenn es kein Monopol mehr gibt? Außerdem hat die Post auf der anderen Seite ihre eigenen Briefkästen wohl auch selbst zahlen müssen, warum also nicht Kostentragung durch die Privatzusteller?

Schwierige Frage, ich beneide denjenige, der die Entscheidung treffen muss ganz und gar nicht.
--Harald
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Post by dejost »

Momentan zahlt sie mal niemand, wer sie schon eingebaut hat, wird ev die Republik klagen (weiß jetzt leider nicht mehr, aus welchem Artikel ich das entnommen habe).

Die Pflicht, neue "eukonforme" Briefkästen zu bauen ist weggefallen, dh niemand muss sie zahlen, wer sie schon gezahlt hat entweder siehe soeben oder Pech.

Voraussichtlich wird es eine neue Regelung geben, ratsam ist ev eine staatliche Beihilfe zur Errichtung der Briefkästen, die auch denen ausgezahlt wird, die vor dem Fallen der Bestimmung welche gebaut haben. Und für die Beihilfe werden dann Redmail, Swissmail, Post AG usw zur Kasse gebeten.

Ich vermute, der Denkfehler der das verfassungwidrige Gesetz herbeigeführt, liegt darin, dass seit langem amtliche Zustellungen (RSa, RSb also Gerichtsvorladungen, Urteile, Bescheide usw) von der Post zugestellt werden, und dass deswegen quasi geglaubt wird, jeder muss damit das möglich ist, einen Postkasten haben.
Dass das anders geht, liegt auf der Hand. In den USA gibt es eigene Dienstleister, die solche Schriftstücke persönlich in die Hand drücken, und sogar das Zustellgesetz sieht vor, dass auch die Gemeinde selber oder irgendwelche Dienstleister die Zustellung vornehmen können (§ 3 Abs 1 ZustellG). Auch Mitteilungen können an der Abgabestelle oder an der Eingangstür befestigt werden, müssen nicht im Briefkasten landen (§ 17 Abs 2).
Schlussendlich muss es jedem freistehen, (auf eigene Kosten) einen Briefkasten zu haben, so wie es allen freisteht, eine Emailadresse, ein Telephon oder ein Funkgerät zu haben.

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dejost wrote:Momentan zahlt sie mal niemand, wer sie schon eingebaut hat, wird ev die Republik klagen (weiß jetzt leider nicht mehr, aus welchem Artikel ich das entnommen habe).
Das würd mich aber interessieren, hast du den Link zum Urteil, hat der VfGH die Wirkung des Urteils auf alle ausgedehnt? Normalerweise hätte ja nurd er Ergreifer die Möglichkeit hinsichtlich Schadenersatz, die anderen würden normalerweise durch die Finger schauen.
--Harald
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Post by dejost »

Soweit ich mich erinnern kann, war der Gedanke, dass durch das verfassungswidrige Verhalten der Republik den Leuten Schaden (nämlich unbegründete Kosten für neue Briefkästen) entstanden ist.
Die Verfassungswidrigkeit ist ja hier im Vgl zu anderen Fällen wirklich sehr offensichtlich.

Ich muss sagen, ich hab im Moment keine Ahnung, ob der Bund überhaupt sche pflichtig werden kann, durch schlechte Legislatur.
Falls schon, werden wir sicher bald mehr drüber lesen.
Falls nicht war es wohl nur ein Aufschrei eines öffentlichkeitsfreudigen Anwalts.

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Post by harald »

dejost wrote:Ich muss sagen, ich hab im Moment keine Ahnung, ob der Bund überhaupt sche pflichtig werden kann, durch schlechte Legislatur.
Falls schon, werden wir sicher bald mehr drüber lesen.
Falls nicht war es wohl nur ein Aufschrei eines öffentlichkeitsfreudigen Anwalts.
Ich glaube auch eher an letzteres, SchE für legislatives Unrecht gibts doch nur bei Verurteilung durch EuGH in gaaaaaaaaaaaaaaaaaannnnzzzz wenigen fällen (Staatshaftung!).
--Harald
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Habe eine Quelle auf orf.at gefunden:
Die SPÖ-nahe Mietervereinigung hatte daraufhin angekündigt, Schadenersatz und Amtshaftungsklagen gegen Gorbach zu überlegen.

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zurück zur post

neulich war ich auf der post, um was einzuschicken.

ich gehe also hin mit meinem b4- umschlag, zugeklebt, adressiert, lege den hin und sage sinngemäß "bitte versenden".

da fragt mich die dame an der kasse "wollen sie dazu ein rubellos?"

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Die Warteschlangen in den Postämtern werden immer länger. Nach vermehrten Kundenbeschwerden in den vergangenen Monaten hat das jetzt auch die Unternehmensführung eingestanden. Vor allem in Ballungsräumen habe man zunehmend "Beschwerden zum Thema 'Schlange stehen' erhalten", bestätigte Post-Chef Anton Wais
von orf.at

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Post by dejost »

dieser thread ist schon ein ganzes jahr alt.
die zeit vergeht.
ich bin alt :(

so, zurück zur post:

da lese ich doch heute auf orf.at die schlagzeile
Post will erst 2007 über weitere Schließungen nachdenken
Das heutige Datum ist der 20.Dezember 2006.

Und es ist kein Haken dabei, wie zB dass dann im Artikel steht drittes Quartal 2007.
Die Post wird, nachdem sie das Weihnachtsgeschäft evaluiert hat, sofern das (wirtschaftlich, im Interesse der AktionärInnen, vermute ich) geboten ist, Filialen schließen. 2007. Sobald sie's es halt wissen.
Also danke, dass sie erst 2007 das machen werden. Und nicht mehr dieses Jahr. Wäre auch knapp mit den Kündigungsfristen, oder?
Aber die Filiale in der Thaliastraße bitte nicht. Sonst muss ich in Zukunft in den 15. oder 17. (wobei das eh schon fast wurst wäre).

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Post by dejost »

In dem Thread geht's eigentlich um die österreichische Post, und an dieser Meisterleistung hat diese vermutlich keinen Einfluss.

Im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit kam mir heute ein Brief unter.
Dieser wurde am 29.11.2006 in Polen, vermutlich Lodz, aufgegeben. Der Brief ist korrekt adressiert:
Es stehen Adresse Plz, Stadt usw drauf.
Auch "Austria". 2x. Deutlich geschrieben.
Europe steht nicht drauf. Wieso auch? Polen - Österreich. Innerhalb Europas und der EU.
Der Brief wurde "Prioritaire" weggeschickt, damit er sicher noch vor Weihnachten ankommt.
Die Vorgeschichte läßt es erwarten:
Auf dem Brief prangt ein roter Stempel "Missent to Australia Brisbane 4000".

Heute ist der 29.12.2006. Der Brief wurde von Polen nach Österreich über Brisbane zugestellt.

Das wirklich arge dran ist:
In Brisbane ist wohl das Verteilungszentrum für int'l Post in Australien, vermute ich, unüberprüft.
Und die haben einen eigenen Stempel für Briefe, die eigentlich nach Österreich gehen hätten sollen!

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Ich habe es jetzt noch mal nachgesehen. Auf post.at.

Die Suchfunktion ist sehr täuschend und damit benutzer unfreundlich. Es gibt nämlich doch ein weiteres Postamt im 16. Bezirk, der immerhin 86 000 EinwohnerInnen hat und ~ 9,67km² groß ist: Während das eine, wo ich jetzt immer hin muss, auf der Thaliastraße schon fast an 2 Bezirksgrenzen ist, ist das andere in der Thalhaimerstraße wenigstens etwas weiter draußen.

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Post by dejost »

schlicht unpackbares habe ich von orf.at kopiert:
Ein Mitarbeiter der Kärntner Post soll eine Postkarte nicht zugestellt haben, weil als Zustelladresse die slowenische Bezeichnung von Klagenfurt, Celovec, angegeben war. LH Jörg Haider (BZÖ) sprach von "gelebtem Patriotismus".
Die Adresse war von dem Postbeamten mit dem Zusatz "9020 Klagenfurt - noch immer wie vor 1.000 Jahren" und "Unbekannt! Zurück an den Absender" versehen worden.
andeshauptmann Haider gratulierte dem Postbeamten. Er habe "Mut zu gelebtem Patriotismus" gezeigt, hieß es in einer Aussendung Freitagabend.
Der Sprecher der Österreichischen Post, Michael Homola, erklärte Freitagnachmittag auf Anfrage der APA, dass es sich um einen "Einzelfall" gehandelt habe. Wenn die Postleitzahl "9020" korrekt angegeben sei, sollte selbst die Zuordnung von "Celovec" kein Problem sein. Prinzipiell, so Homola, habe "ein Postler" aber keine privaten Anmerkungen auf Poststücken zu machen.
Wenigstens distanziert sich die Post (offiziell!) von solchen Schwachsinn.
Aber lt Posts von Usern und dem derstandard.at Artikel dazu sollen solche Geistesakrobaten mehrere in Koroska beschäftigt sein, es soll öfter vorkommen, dass bei richtiger PLZ, aber anderssprachiger Bezeichnung Post zurückgesendet wird.
Was LH Haider "patriotisch" daran sieht, wenn einer nicht nur seine Arbeit absichtlich nicht macht, sondern auch noch die Kunden vor den Kopf stößt, verstehe ich nicht ganz.

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Koroska
Bitte wo? Brauch ne Übersetzungshilfe! :(
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Koroska = Kärnten

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Am 11. Juli (Mi) bestellte ich was bei Amazon.
Und am 12. Juli (Do) bestellte ich was bei Amazon.

Außerdem bestellte ich am 12. Juli etwas in Luxembourg. Und etwas in Canada.

Alle Bestellungen waren Wii-, Gamecubespiele, DVDs udgl, also alles Sachen was in ein mittleres Polsterkuvert passt.

Am Mo den 16. Juli kam die 2. Amazonbestellung an (vom Do) per Paketzusteller.
Am Dienstag den 17. Juli kam die 1. Amazonbestellung per Paketzusteller und die Sachen aus Canada (per Brief).

Die Sachen aus Canada waren also einen Tag schneller da als die erste Amazonsendung und gleich schnell wie die zweite.
Und um das Ganze abzurunden, war der Stempel vom ö Zoll vom Freitag. Dh der Brief hat von Do auf Fr gebraucht, um beim österreichischen Zoll von der canadischen Post zugestellt zu werden, aber von Freitag auf Dienstag um von der österreichischen Post vom Zoll zu mir zu kommen.

Achja, bei der Bestellung in Luxembourg habe ich was falsch gemacht, drum wurde das erst am Dienstag den 18. Juli weggeschickt.

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Die Post will über 1000 Briefträger abbauen.

Sofern nicht die Menge an Briefpost abnimmt in den Jahren, seit ich dort war, ist das echt der ärgste Schwachsinn. Die Qualität der Zustellung (siehe ua dieser Thread) ist nicht ganz zum Besten, wenn man dann die Leute, die das machen, nicht nachbesetzt (Kündigungen soll es keine geben), wie soll dann diese Qualität besser werden?

Im Übrigen soll der Abbau durch den natürlichen Abgang vollbracht werden. Dazu wird gesagt, dass 80 Mitarbeiter von sich aus monatlich das Unternehmen verlassen.
Naja, bei solchen Perspektiven, wen wundert's?

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Die Post bringt allen was...


und zwar im Moment der Konkurrenz Geschäft.

Quelle läßt jetzt, im Rahmen einer Serviceoffensive (!) mit Hermes zustellen. Der Post bleiben die Quelle Kataloge und tw die Rücksendungen.

Das wirklich Arge daran ist meines Erachtens, dass Hermes 100% Otto, also der direkten Konkurrenz gehört. Offensichtlich ist die Post so unattraktiv für Quelle, dass sie lieber der Konkurrenz Umsatz bringt.

Die Post Aktie stürzt ab (suprise, suprise), das EBIT nächstes Jahr wird voraussichtlich 20 Mio € weniger sein, und Neckermann geht dann wohl auch als Partner verloren, da Neckermann auch irgendwie zu Quelle resp deren Mutter Arcandor oder so gehört.

Ich will ja jetzt nicht sagen "ich hab's ja gewusst", aber Post + Service ist eine schlechte Kombo, wie ich als amazon Käufer weiß. Die Pakete kommen am Vormittag. Da sind wir aber in der Arbeit/Uni. Die Paketpost stellt nicht bei Nachbarn zu, hinterlegt nicht, wirft nicht in den Briefkasten obwohl Bücher, DVDs, Spiele etc tw reinpassen. Im Endeffekt muss ich also fast jedes Mal auf die Post gurken, mich dort anstellen und bekomme mein Zeug mit zeitlichem Mehraufwand auch noch einen Tag später. Serviceoffensive hört sich gut an.

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Die Post bringt allen was...


und zwar sogar den eigenen Leute Pakete. und zwar Sozialpakete.
orf.at wrote:Post-Chef Anton Wais kündigt nun Mitarbeiterabbau und Service-Verbesserungen an. Für die zu kündigenden Paketzusteller wird ein Sozialpaket geschnürt.
Demnach soll ein Teil der derzeit 2.000 Mitarbeiter im Paketbereich abgebaut werden - wie viele Jobs betroffen sind, stehe noch nicht fest, sagte Post-Sprecher Michael Homola auf APA-Anfrage.
Tragisch für den Einzelfall.
Auch wenn jetzt vielleicht die Arbeitsplätze, die bei der Post wegfallen durch (Früh/Zwangs-)Pensionierungen oder durch neue Arbeitsplätze bei der Konkurrenz beschäftigungspolitisch wettgemacht werden, für den einzelnen arbeitslosen Postler ist das kein Trost. Und selbst wenn er zur Konkurrenz kommt, die ist nicht zuletzt wohl deswegen auch billiger, weil sie weniger gut zahlt (oder mehr Arbeit für's gleiche Geld verlangt).

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Die Post bringt allen was ... und zwar mir im Moment eine Prise Neid.

Es schrub der Standard:
Die Einigung bei der Post gilt für sämtliche rund 23.000 Postbediensteten - also für Beamte, Kollektivvertragsangestellte und Sondervertragsbedienstete. Auch Nebengebühren und Zulagen werden um 3 Prozent angehoben.

In der derzeitigen Situation des Unternehmens sei damit ein "hervorragender Abschluss gelungen". Es sei gelungen, damit Inflation und Wirtschaftswachstum abzugelten. Außerdem habe man deutlich über den Beamten abgeschlossen, die mit 1. Jänner 2,7 Prozent mehr Gehalt erhalten,
sagte Fritz.
Weniger grämt mich, dass sie 3 Zehntelprozentpunkte mehr bekommen (wäre bei den Beamten nämlich die Inflation auch schon 3,1% gewesen, hätten sie wohl auch mehr bekommen), sondern dass auch Nebengebühren und Zulagen erhöht werden. Denn die bleiben bei uns anderen öff Bediensteten gleich. Oder habe ich das falsch im Kopf? Dann mich aufklären und schelten.

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Die Gehälter, die Zulagen, die Nebengebühren und die Auslandsverwendungszulage steigen staffelwirksam um 2,7 Prozent.
http://www.goed.at/13891.html
--Harald
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harald wrote:
Die Gehälter, die Zulagen, die Nebengebühren und die Auslandsverwendungszulage steigen staffelwirksam um 2,7 Prozent.
http://www.goed.at/13891.html
Juchu, juchu, ich hab mich geirrt! :mrgreen:

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und zwar im Moment bringt die Post wieder amazon Sachen, wenn sie in den Briefkasten passen. Das ist super.

Dafür bringen lt orf.at manche Postler keine Werbung. Das ist auch super (wenn sie im Altpapier landen, damit man was Sinnvolles aus der Werbung machen kann. ZB Klopapier).
Massensendungen wie Werbefolder und andere Flugblätter wurden von den Briefträgern offenbar auf kurzem Wege entsorgt.
Gefeuert wurden sie trotzdem.

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Die Post bringt allen was - und zwar Anreize für unüberlegte Kredite.

Gestern war ich bei der Post, um ein amazon- Paket abzuholen, das nicht in den Briefkasten gepasst hat. Und der ZustellerIn war natürlich zu einer Uhrzeit da, wo keineR daheim ist.

Wie dem auch sei, als ich mich dem Post"amt" nähere, fallen mir 2 Teenies (oder Werkstudis) auf, die mit den Worten "200€ geschenkt" Flyer verteilen.
Wer will nicht 200€ geschenkt, und so nehme ich halt auch einen Flyer.

Das Arge ist aber:
Die 200€ gibt's nur geschenkt, wenn man noch am selben Tag (!) bei der PSK einen (bestimmten Typus) Kredit über 8000 € (!) abschließt!

Ich wollte dann kein Geld mehr "geschenkt" haben.
Übereilungsschutz? Z'was brauch ma des?

(passt natürlich auch in den Keine Chance für schlechte Werbung- Thread)

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Es gibt eine Kolumne in den Salzburger Nachrichten, die heißt Steinkauz.
Der berichtet, dass er einen Brief an die in Wien nicht völlig unbekannte Adresse Opernring 1 adressierte, und die falsche Wiener Postleitzahl dazuschrieb.

Der Brief kam an den Absender zurück.

Daraufhin, so berichtet er weiter, schrieb er einen Brief an die Post mit folgendem Inhalt:
Ich hege keinen Zweifel daran, dass Ihr Mitarbeiter nach Vorschrift
gehandelt hat und die Schuld ausschließlich bei mir liegt. Ich halte
es andererseits für vorstellbar, dass Ihnen an einer Stellungnahme
unter dem Aspekt der von Ihnen propagierten Serviceorientiertheit
(Generaldirektor Wais: „Wir brauchen mehr Service“) liegt.
Der Post lag nichts daran. Sie bestätigte nur, was ich ohnedies einsah, nämlich der Schuldige zu sein: Vor allem die richtige Postleitzahl . . . ist für die punktgenaue Zuordnung per maschineller Sortierung unerlässlich.
Mit der Aussortierung war der Einsatz der Maschine aber zu Ende und die Handarbeit kam wieder zu ihrem Recht.
In weiterer Folge beschreibt er dann, wie viele Sekunden jeweils das händische Ausbessern von 1080 auf 1010 dauern würde im Vergleich zu dem, was der händische Bearbeiter gemacht hat (Adresse übermalen, Absender einringeln, Pickerl picken etc) und kommt zum Schluss, das Korrigieren der Adresse wäre ca 3x schneller gewesen (vorausgesetzt, dass er nicht nachschauen muss, was beim Opernring in Wien bei einem Postler anzunehmen ist). Der Zustellvorgang - zum Empfänger oder Absender - ist dann wohl mit dem selben Aufwand zu bewerten.

Dann beschreibt der Autor die gute alte Zeit, als die Post sich noch die Mühe gemacht hat, solche Fehler zu korrigieren und man ihr dann in der Zeitung in einer Randnotiz dafür gedankt hat. Er schließt mit den Worten
Heute, kommt mir vor, ist Kundendienst für die Großkopferten
das Verplempern von Zeit und Kosten und womöglich wird ein Sortierer wegen solch antirationalistischer Umtriebe von ihnen aussortiert.
Wozu hat man schließlich ein (Brief-)Monopol?

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Die heutige Anekdote hat nur am Rande mit der Post zu tun, aber immerhin.

Eher zufällig bin ich nämlich da vorbeigegangen, wo früher mal die näheste Postfiliale war, die vor Jahren zugesperrt hat (kortz.at berichtete).
Ich mag jetzt nicht schon wieder jammern, in Stockerau zB gab's zu meiner Zeit nur ein einziges Postamt und das war daher wesentlich weiter weg als das noch übrig gebliebene.

Wie dem auch sei, in der ehemaligen Postfiliale ist jetzt der Swi Sauna Club Mayami.

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Die Post bringt allen was - und zwar Pakete von play.com

Ich weiß zwar nicht, an wem es liegt, aber play.com, ein Versandhaus auf Jersey, das oft sehr preiswert ist und gratis auch nach Aut versendet, schickte mir in letzter Zeit mehrere DVDs (Wii und PC spiele). Aus irgendwelchen unökonomischen Gründen schicken die immer alles einzeln, auch wenn es gleichzeitig bestellt wird.

Und obwohl sie die Sachen gleichzeitig abschicken, kommen sie bei mir mit über einer Woche Zeitunterschied an (und brauchen auch jeweils über 10 Tage).
Es kann aber auch am Zoll liegen, das weiß ich leider nicht.

Die Post bringt allen was - und zwar sich selbst den Big Brother Award
http://www.bigbrotherawards.at/2008/Preistraeger
Es gibt Ersttäter, Rückfällige und Gewohnheitsstäter - und es gibt die österreichische Post AG, die unbeirrt ein und dasselbe Ziel verfolgt. Die persönlichen Daten ihrer Kunden weiterzuverkaufen. 2001 wurden die Postler für ihre Kollaboration mit dem Datenhändler Schober bereits mit einem Award ausgezeichnet. Schober bot die persönlichen Daten "von allen 5,5 Millionen erwachsenen Privatpersonen in Österreich mit bis zu 100 marketing-relevanten Merkmalen pro Person" an. 2003 setzte es Award Nummer zwei für die Datenerhebungspraxis über ein Formular, an dem in Österreich niemand vorbeikommt, der die Adresse wechselt. Mit Erteilung eines Nachsendeauftrags stimmte man automatisch der Datenweitergabe zu. Wer das nicht wollte, musste ein zweites Formular zum Widerruf ausfüllen. 2008 ist die Passage zum Widerruf zwar auf dem [Papier]-Formular vorhanden, aber im Kleingedruckten so gut versteckt, dass sie kaum wahrgenommen wird. Wer seinen Antrag im Netz ausfüllt, hat auf direktem Weg keine Chance, die Weitergabe der Daten abzulehnen, denn das Formular enthält kein Feld, das diese Option anbietet. Die einzige Möglichkeit ist, die entsprechende Passage auf dem Ausdruck manuell durchzustreichen.

Seit Anfang 2008 verlangt die Post bei Nachnahmesendungen jetzt auch die Bekanntgabe von Geburtsdatum und -ort. Dabei beruft man sich auf EU-Vorgaben zur Bekämpfung von "Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung".
Zugegeben, sehr arg ist das nicht. Aber der vor ein paar Jahren, der war zu recht.

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Die Post bringt allen was - im Moment mal wieder Filialschließungen und blaue Briefe
Wenn man Pressemeldungen vom Wochenende glauben darf, steht bei der Post die Streichung von 9.000 Stellen bis 2015 ins Haus. Von jetzt 1.300 sollen dann nur noch 300 Postfilialen geöffnet sein.
So schreibt orf.at

25 800 MitarbeiterInnne hat die Post im Moment, schreibt orf.at weiters und
2007 erzielte die Post AG einen Umsatz von 2,32 Mrd. Euro, ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 32 Prozent auf 162,8 Mio. Euro.

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Diesmal bringt Faymann der Post etwas. Nämlich eine neue Universaldienstverordnung.

Der in Begutachtung gegangene Entwurf sieht vor, dass die Post bis 30.Juni 09 das am 1. Jän 09 bestehende Filialnetz nicht verkleinern darf. Ob es die Post schafft, bis dahin ihr Filialnetz zu verkleinern kann ich nicht beurteilen, jedenfalls ist das wohl ein klassischer Fall von "auf die lange Bank schieben", weil eine (dauerhafte oder nachhaltige) Lösung ist das sicher nicht.

Der Standard schreibt übrigens, dass Faymann am Sonntag (also 2 Tage vorher) noch verlautbaren habe lassen, dass eine Änderung der UniversaldienstVO nicht möglich sei.

Orf.at schreibt, dass Pröll gegen die Änderung der VO ist, was jetzt nicht so überrascht.

Spectabilis Heinz Mayer ist auch gegen die VO, aber aus dem Grund, dass sie seiner Meinung nach - auf Ö1 kundgetan - keine gesetzliche Grundlage habe und der Eingriff ins Filialnetz ein Eingriff in die Eigentumsrechte der Post AG wäre.

Spannend ist auch das Folgende, Copy- paste vom Standard
Informell beziffert die Post ihren Aufwand für unrentable Dienste wie 1311 Postämter mit hunderten Millionen Euro, belegt dies allerdings nicht. Damit ist klar: Die Annäherung wird schwierig, zumal der Verdacht, dass die Post mit Monopolgewinnen Verluste aus Wettbewerbsdiensten (Kurier, Express, Paket) abdecke, nie ausgeräumt wurde.

So gesehen ist die geltende Kostenrechnungsverordnung der Behörde zahnlos. Es erklärt allerdings, warum die Post seit Jahren keinen Antrag auf Erhöhung des Briefportos gestellt hat. Sie müsste ihre Kalkulationen offen legen und allenfalls einbekennen, dass die Nettokosten mit jedem zugesperrten Postamt sinken.
Woanders schreibt Michael H. Böheim im Standard:
Wenn ein Greißler Postpartner werden kann, kann auch ein Postamt ein Greißler werden [...] damit würde man in ländlichen Gegenden auch der Herausforderung der Nahversorgung innovativ begegnen können. Auf diese Weise könnte mit etwas Fantasie beziehungsweise unternehmerischer Vision aus defizitären Postfilialen lukrative "Points of Sale" werden.
Wenn es nicht schnell gelingt, für die Post ein neues zukunftsorientiertes Geschäftsmodell zu etablieren, wird es bald heißen: Trari, trara, der Konkurs ist da.
Im Standardforum wirft dann NutzerIn Ramirez die Frage auf:
alle marktteilnehmer zahlen eine abgabe an den fonds, der dem universaldiensterbringer die mehrkosten unrentabler porstämter ausgleicht. ist in den EU-richtlinien erlaubt, aber keiner weiß es oder will es wissen.
Meine Vermutung ist, dass das erst mit dem Wegfall des Briefmonopols so gehen wird, und der ist ja bei uns erst 2011.

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Mittlerweile weitet sich das Thema aus, alle Medien (so auch http://blog.kortz.at) berichten. Die Gewerkschaft droht mit Streiks, mit Volksbegehren und die Post AG zahlt dafür dieses Jahr eine höhere Dividende aus (ich frage mich, ob das zum Steigen der Aktie führt).

Im heutigen Standard schreibt L. Ungerboeck:
Fast zehn Jahre nach seiner Bestellung und zwei Jahre nach dem Börsengang, bei dem die Österreichische Post AG als für die Zukunft bestens aufgestellt verkauft wurde, setzt sich Generaldirektor Anton Wais ins Fernsehen und sagt locker dahin, dass die Post "in ihrem heutigen Zustand nicht konkurrenzfähig ist, wenn die Liberalisierung kommt. Also müssen wir das Geschäftsmodell ändern."
Zu Bedenken ist jedoch auch, was die Chefredakteuse Föderl-Schmid im selben Standard schreibt:
Wenn österreichische Politiker jetzt so tun, als ob sie von den Liberalisierungsplänen und dem Arbeitsplatzabbau von Post und Telekom nichts gewusst hätten, dann ist das nicht richtig. Die Liberalisierungspläne wurden unter Mitwirkung von österreichischen Vertretern auf EU-Ebene beschlossen und im Ministerrat in Wien diskutiert. Wie Postchef Anton Wais sagte, waren die zuständigen Minister über die Pläne, Jobs zu reduzieren, seit Februar informiert.
Noch mal der Aufruf an die Post, die Filiale in der Thaliastraße nicht zuzusperren. Da stehe ich eh jedes mal 20 Minuten, wenn ich dann zum Westbahnhof oder sonstwohin pilgern muss, ist da woh gleich eine Stunde - mindestens - weg.

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Die Querelen kamen zu einem (vorläufigen) Ende.

Auch wenn das Ergebnis gut in den Politik- Thread passt, hierher passt es auch. Abgeschrieben ist es vom Standard.
Einen Vorgeschmack, wie nachhaltig die künftige Regierung Probleme löst, gab der Post-Gipfel im Finanzministerium: Der gelbe Riese verzichtet 2009 generös auf „betriebsbedingte" Kündigungen, weil er seine überzähligen Leute auf Kosten der Steuerzahler in Frühpension (Hacklerregelung!) schicken kann, freiwillige Abgänge nicht nachbesetzen wird, Golden Handshakes und Sozialpläne gibt.
Weil diese Maßnahmen des Personalabbaus in Österreich völlig unbekannt, radikal, unglaublich innovativ und vor allem gar nicht teuer sind, kann sich die Post-Personalvertretung beziehungsweise die mit ihr idente Post-Gewerkschaft nun wieder zufrieden zurücklehnen und warten, bis das Post-Management im Herbst 2009 mit dem nächsten Rationalisierungspaket anrückt.
Also für ein Jahr alles wie gehabt. Die Post baut nur durch den sogenannten natürlichen Abgang ab, fördert diesen mit goldigen Händeschüttlern. Die Frage ist, was es dann gebracht hat, zu sagen, man kündigt so und so viele 1000 MitarbeiterInnen. Der Aufschrei war doch vorherzusehen, und im Großen und Ganzen tut diese aufschiebende Lösung auch nicht exzessiv überraschen. Bis 2011 muss sich die Post trotzdem was einfallen lassen.
Dass die Post ihre Zustelldienste weiter an billigere - weil keinen Tarifverträgen unterliegende, in abhängiger Selbstständigkeit herumkurvende - private Zusteller auslagern wird, stört die Arbeitnehmervertreter offensichtlich ebenso wenig wie die Tatsache, dass der Post-Vorstand damit seinen eigenen unkündbaren Beamten die Arbeit wegnimmt. Zahlen, so der Plan, muss am Ende der Steuerzahler.
siehe dazu weiter unten.

Aus einem anderen Artikel vom heutigen Standard:
Laut Aussagen von Post-Chef Wais ist der kolportierte Abbau von 9000 Postlern bis 2015 "vom Tisch", weil ihm die Politik versichert habe, dass entsprechende Rahmenbedingungen für die Post im liberalisierten Briefmarkt (ab 2011) geschaffen würden.
Entsprechende Rahmenbedingungen? Die würden wir natürlich gerne kennen...
Auf Personalabbau - pro Jahr sollen rein rechnerisch 1200 Arbeitsplätze wegrationalisiert werden - verzichtet die Post trotzdem nicht. 2009 behilft sie sich mit Frühpensionierungen (Hacklerregelung), Golden Handshakes, Sozialplan und natürliche Fluktuation. Von den jährlich rund 1000 freiwillig abgehenden Postlern werden nur rund 500 nachbesetzt. Die von der Gewerkschaft mehrfach kritisierte Arbeitsüberlastung wird damit sicher nicht nachlassen.
Bei 1000 Abgängen pro Jahr (kein Wunder, wäre ich Postler würde ich auch versuchen, den Job zu wechseln. Ich kenne einen Ex- Postler, der ist mittlerweile Richter) gehen sich die 9000 Leute weniger bis 2015 fast ohne Kündigung aus...
Außerdem ist die Post unverändert entschlossen, möglichst viele Zustelldienste an private Konkurrenten oder ihre Werbemittelverteil-Tochter Feibra auszulagern. Das bringt wohl die angeblich überzähligen Postler um ihre Arbeit, ist aber deutlich billiger als der Service der traditionellen Post-Bediensteten.
Das ist das einzige, was mir hier wirklich neu ist bzw mich überrascht. Was für Zustelldienste können das sein? Werbung ist (oder war) immer ein recht gutes Zusatzgeschäft, das werden sie kaum auslagern. Vielleicht geht es um aufwändige Dinge wie zB große Kataloge, die diversen Zeitungen die alle Haushalte erhalten etc. Oder die Zustellung von Bargeld?
Da wüßte ich jedenfalls gerne mehr dazu.

Tja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.


Und aus einem weiteren Standardartikel hier ein paar Daten aus einer großen Post- Liberalisierungsstudie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (Forba).
Zu den Gewinnern der Liberalisierung und - im Falle Österreichs - der Teilprivatisierung gehört zweifelsohne das Postmanagement, das seine Entschädigungen in Form von Zulagen und Prämien in den letzten Jahren kräftig erhöht hat. Zu den Gewinnern gehören trotz Kursschwankungen auch die Eigentümer, darunter internationale Investmentfonds, die von wiederholten Dividendenausschüttungen profitierten. Profitiert haben von der Liberalisierung zweifelsohne auch die Großkunden der Post - Versandhäuser, Banken, Versicherungsfirmen, die ab einem bestimmten Auftragsvolumen individuell über Preise verhandeln können und dabei beträchtliche Nachlässe herausholen.
Zwiespältig ist die Bilanz für den Staat. Einerseits erspart er sich Subventionen für einen defizitären Postbetrieb; andererseits erwachsen durch die Liberalisierung zusätzliche Ausgaben für Arbeitslose und prekär Beschäftigte, die nicht ausreichend in das Sozialversicherungssystem einzahlen. Dazu kommen Unsicherheiten hinsichtlich der Bezahlung der von der Post freigestellten Beamten und der Kosten für den Universaldienst.
Zu den Verlierern gehören die Privatkunden, die nur einen kleinen Teil des Umsatzes ausmachen und deshalb zwar für die Politiker, nicht aber für das Unternehmen wichtig sind. Während die Preise für die Großkunden sinken, wurden die Tarife für Privatkunden seit dem Start der Liberalisierung deutlich erhöht. Privatkunden leiden auch unter der Schließung von Postfilialen (40 Prozent seit Liberalisierungsbeginn) und unter der Ausdünnung des Zweigstellen-personals, wodurch zu Stoßzeiten lange Warteschlangen entstehen.
Ist das irgendwie ein Trost? Ich muss deswegen doppelt so weit zur Post pilgern und dort 3x so lang anstehen (und ich bin noch wirklich gut weggekommen, ich wohne immerhin in Wien), weil ich für das Unternehmen eigentlich völlig wurst bin?
Zu den Verlierern gehören aber vor allem die Postbeschäftigten, deren Zahl in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist (minus 37 Prozent zwischen 1998 und 2007).
Das nenne ich Stellenabbau.

Als Zukunftsperspektive wird die Universaldienstordnung angegeben. Wie schon von mir weiter oben vermutet, wurde deren Tragweite von Faymann bis jetzt verkannt.
Diese kann genau festlegen, in welchem Umkreis und für wie viele Bewohner Postfilialen (oder Postpartnerstellen) betrieben werden müssen. Österreich gehört übrigens zu den wenigen Ländern, in denen es keine klaren Vorgaben hinsichtlich der Dichte der Postämter gibt.
Seltsam. Es gibt keine Vorgaben, aber die Politik jammert über Postamtsschließungen? Passt irgendwie nicht zusammen (aber dafür in den Politikthread)

Angesprochen wurde auch die schlechte Arbeitssituation der Angestellten der "privaten" Zustelldienste. Dazu Forba:
In der letzten EU-Richtlinie zur Postliberalisierung heißt es explizit, dass Genehmigungsverfahren an die Einhaltung bestimmter Arbeitsbedingungen gebunden werden können. Auch in diesem Punkt glänzt Österreich durch besondere Laxheit, da die Lizenzierung neuer Postdienstleister nur sehr wenige Auflagen vorsieht.
Die Frage ist immer, wessen Interessen stehen da dahinter, dass das verpennt wird?

Dann kommen europäische Vergleiche, wie dass Schweden schon in den 90ern den Postmarkt liberalisiert hat und es dafür einen Kollektivvertrag für alle gibt, Deutschland hat auch schon liberalisiert und schreibt einen Mindeslohn vor und im UK gehört die Post einfach weiterhin zu 100% dem Staat. Für meine obige Frage finde ich auch eine Antwort:
Nun heißt es in der aktuellen Debatte zwar stets, dass sich die Post auf die Vollliberalisierung vorbereiten und konkurrenzfähig werden müsse, das Besondere in Österreich ist aber, dass die Post selbst gar kein Interesse an einheitlichen Wettbewerbskonditionen hat, weil sie durch ihre Tochter Feibra, die tschechische und slowakische Pendler als Tagelöhner beschäftigt, davon profitiert, dass sie für die gleiche Arbeit nur den halben Lohn zahlen muss.
Tja, falls das alles stimmt, und es hört sich für mich als gelernten Österreicher zumindest sehr plausibel an, was heißt das?
Langfristig schlechterer Service bei schlechteren Arbeitsbedigungen für die Zusteller?
Wir werden sehen.

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Bis dato habe ich es verabsäumt, mir die UniversaldienstVO näher anzusehen. Dies sei nun nachgeholt.

Zunächst geht es mal um die Post-UniversaldienstVO.

Was ist überhaupt Universaldienst?

§ 2 Der Universaldienst [...] umfasst die Abholung, Annahme, Sortierung, Weiterleitung und Abgabe von Postsendungen bis zu einem Gewicht von zwei Kilogramm und Paketen bis zu 20 Kilogramm sowie die Sonderbehandlungen Einschreiben und Wertversand.

§ 3 besagt, dass der Universaldienstleister eine ausreichende, flächendeckende Versorgung mit Post-Geschäftsstellen sicherstellen muss, in Abs 2 wird ausgeführt dass das derzeitige Filialnetz diese Versorgung sicherstellt.
Abs 3 besagt, wann ein Postamt geschlossen werden darf, und zwar wenn
1. die kostendeckende Führung des Postamtes auf Grund mangelnder Kundennachfrage dauerhaft ausgeschlossen und
2. die Erbringung des Universaldienstes durch eine Post-Geschäftsstelle oder durch Landzusteller (mobiles Postamt) gewährleistet ist.
Das Verfahren wird dann noch etwas komplizierter geregelt, mit 3 Monaten im Vorhinein bekannt geben, Alternativeunterbreitung mit der Gemeinde etc.

Und dann gibt es noch Abs 4a. Der hat zum Inhalt
"Für die Prüfung der Unterlagen gemäß § 4 Abs. 5 Postgesetz 1997 steht dem Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie eine Frist von sechs Monaten ab Einlangen der angeforderten Unterlagen zur Verfügung."

Und worum geht es dort?
Um das Universaldienstkonzept. Dieses muss mindestens jährlich aktualisiert werden und beinhaltet unter anderem Postamtsschließungen. Postamtsschließungen kann die BMVIT mit Bescheid untersagen wenn die Kriterien (s.o.) nicht erfüllt sind (bzw wenn Nachweise fehlen).

Gibt es also jetzt das 6 monatige Moratiorum zum Schließen von Postämtern?

Ich würde mal sagen, eher nicht, denn die BMVIT kann zwar bescheidmäßig die Schließung eines Postamts untersagen, aber nur wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Dass sie sich 6 Monate bei der Überprüfung Zeit lassen kann, bewirkt auch nichts, weil das Gesetz ja eh sagt, unter welchen Umständen Filialen geschlossen werden dürfen und das Universaldienstkonzept - meines Wissens - auch nicht einer Genehmigung odgl bedarf, bevor es umgesetzt wird.

Das allerdings ist dafür verfassungskonform (siehe weiter oben Einwände von Spectabilis), dafür eben nicht was angekündigt wurde.

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Die Post bringt allen was - und zwar Postzustellpartner

http://wien.orf.at/stories/343914/

Ganz gecheckt habe ich noch nicht, was ein Postzustellpartner sein soll. Vermutlich ein billiger Postler auf Werklohnbasis oder so. Jedenfalls jemand, der schlechter bezahlt wird als ein bisheriger Postler. Aber hey, die Qualität der Dienstleistung bleibt sicher gleich gut!

Jedenfalls, für genauere Information wäre ich dankbar.

Ich vermute mal, es ist so wie schon weiter oben geschrieben: Die Zustellpartner unterfallen irgendwelchen Regelungen nicht, die sie einfach wesentlich billiger macht als Postler. Was sicherlich dazu führt, dass Postler und Zustellpartner noch mehr motiviert sind.
Die Post schreitet mit ihren Einsparungsplänen voran. Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, sollen Briefträger künftig von "Postzustellpartnern" ersetzt werden. In einem Wiener Postamt soll es einen Pilotversuch geben.
Wie die "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe) berichten, wurde im Februar ein internes Papier präsentiert, wonach die Briefträger der Post durch billige "Postzustellpartner" abgelöst werden sollen.
Laut der Zeitung sieht das interne Papier eine schrittweise Umstellung in drei Phasen vor. Demnach übernehmen die neuen Mitarbeiter in der ersten Phase unter anderem die Zustellung von Briefsendungen, Katalogen, Telefonbüchern und Hauskundmachungen.

In Phase zwei dürfen sie Behördenbriefe, Pakete und die Samstagausgaben der Tageszeitungen zustellen sowie Briefkästen und Münzfernsprecher entleeren. In der letzten Phase sollen die neuen Arbeitskräfte in der Vorsortierung zum Einsatz kommen.
Der Pilotversuch findet in Postamt 1200 statt.

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Heute bringt die Post mal nix. (Ich meine, ich hoffe schon, dass ich heute das Packerl, was ich am Montag in England bestellt habe, bekomme). Heute bringt der orf einen Status Quo Bericht der Post, das ist auch spannend.
Die Post hat derzeit noch 1.300 Filialen. 603 wurden im Wesentlichen durch Postpartner und Postservicestellen ersetzt. Übernommen wurden die Ämter größtenteils von Nahversorgern und Tankstellen.
Mittlerweile hat die Post 19 Auslandsbeteiligungen in Zentraleuropa.
Die Aktie legte vom Ausgabekurs im Mai 2006 von 19 Euro auf zuletzt rund 26 Euro zu. Auch die Dividendenausschüttung kann sich sehen lassen. Samt Sonderdividenden wurden für 2007 2,40 Euro je Aktie ausgeschüttet, die Dividendenrendite betrug neun Prozent.

Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit rund 1,8 Mrd. Euro.
Gegenüber dem Jahr 2006 stieg der Umsatz 2007 um 579 Mio. Euro auf 2,3 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 40 Mio. Euro auf 163 Mio. Euro zu.
Ca. 25 700 MitarbeiterInnen hat das Unternehmen im Moment.
51 Prozent des Post gehören der Republik, Eigentümervertreter ist Finanzminister Josef Pröll (ÖVP). Elf Prozent befinden sich im österreichischen Streubesitz, 20 Prozent im restlichen Europa, 17 Prozent in Nordamerika.
Im "Missionspapier" der Post AG heißt es trotz umfangreicher Postämterschließungen - in den Jahren der ÖVP/FPÖ/BZÖ-Regierung wurden alleine über 900 Ämter zugesperrt -, das Unternehmen versorge Österreich flächendeckend mit qualitativ hochwertigen Postdienstleistungen.
Und kurz noch etwas zur feibra, von deren offizieller HP:
1963 Unternehmensgründung durch Anton Feistl und Helmut Brauner
2002 Die Österreichische Post AG beteiligt sich an der feibra AG mit 75% minus 1 Aktie
2005 Übernahme der restlichen Unternehmensanteile durch die Österreichische Post AG

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Die Post bringt allen was - und zwar heute sich selbst den Rücktritt des Chefs.

Wais tritt ab, aus gesundheitlichen Gründen.

Interimsnachfolger wird Finanzchef Jettmar.

Momentan ist der Plan 293 Filialen zuzusperren. (Aufgrund der genauen Zahl kann man wohl mutmaßen, dass sie auch schon ganz genau wissen, welche das sein werden).

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derstandard.at:
Mit dem geplanten Postmarktgesetz wird zwar erstmals die Zahl der Postämter und Post-Partner mit insgesamt 1.650 festgeschrieben, allerdings könnte der Weg zum nächsten Postamt ein weiter sein: Bis zu 10 Kilometer darf künftig die nächste Postgeschäftsstelle entfernt sein. In Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern und in allen Bezirkshauptstädten müssen 90 Prozent der Bevölkerung ein Postamt in maximal 2 Kilometer Entfernung vorfinden, geht aus dem Entwurf hervor.
Außerdem ist nicht gesichert, dass alle Geschäftsstellen künftig fünf Tage die Woche offen haben. Fremdbetriebe Poststellen - also Nahversorger, Gemeindeämter oder Tankstellen - die bereits bei Inkrafttreten des neuen Postmarktgesetzes weniger als 20 Wochenstunden oder 5 Werktage geöffnet haben, gelten künftig auch als eine der 1.650 Post-Geschäftsstellen.
Allerdings wird das leidige "Wer zahtl die neuen Briefkästen"-Problem gelöst:
Für die Briefzustellung durch Alternative Anbieter in Wohnhausanlagen müssen bis zum 31. Dezember 2013 auf Kosten der konzessionierten Postdienstleister Hausbrieffachanlagen aufgestellt werden.
ÖVP und WKÖ sind unzufrieden mit dem Gesetz, weil es zu sehr den bisherigen Monopolisten schützt. Außerdem finden sie, das Filialnetz in Wien ist zu dicht. (Die gehen offensichtlich immer ins Postamt im Parlament, weil ich habe diesen Eindruck nicht, wenn ich mich bei jedem Postamt lang anstellen muss.)

http://derstandard.at/?id=1240297857002
Kein sehr christlicher, aber doch teilweise sehr witziger Artikel, über die Kirche als Post-Parnter.

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Heute bringt die Arbeiterkammer (bis 18. Mai kann man noch wählen) der Post einen Test.

http://wien.arbeiterkammer.at/online/pa ... ml#E288273

Die AK kommt zum Schluss, dass GLS ganz schrecklich ist. Mit denen habe ich auch nur schlechte Erfahrungen gemacht:
Unfreundliche und unfähige Leute, halbherzige Zustellversuche etc.
Bei DPD war die Zustellung in zwei von vier Fällen in Ordnung. Einmal wurde das Test-paket vor der Wohnungstür abgelegt. Ein Testpaket wurde vom Nachbarn übernommen, ohne dass ein Benachrichtigungszettel hinterlassen wurde. Die schriftliche Verständigung des Empfängers über eine Ersatzzustellung ist bei DPD nicht eindeutig geregelt.

UPS stellte 2 von 4 mal problemlos zu

UPS stellte zwei- von viermal problemlos zu. Ein Testpaket wurde vom Nachbarn übernommen, aber die Testperson erhielt keine Benachrichtigung. Die Geschäftsbedingungen sehen dazu nichts Konkretes vor. Bei einer Sendung warf der Zusteller das Paket durch ein gekipptes Fenster der Testperson ein und das verur-sachte obendrein geringfügige Schäden. Er hinterließ eine Benachrichtigung mit „bitte melden“.

Post, DHL, Hermes - Zustellung funktionierte

Bei der Post, DHL und Hermes hat die Zustellung im Großen und Ganzen gut funktioniert. Bei der Post stand nur auf einem Benachrichtigungszettel über den erfolglosen Zustellversuch ein falsches Postamt. Bei den Privaten wurden die Benachrichti-gungen manchmal am Postkasten oder draußen am Haustor aufgeklebt – der Zettel kann aber sehr leicht verloren gehen.
Gut zu wissen, wen man besser meiden sollte. Natürlich sollte es solche Tests jährlich geben, denn die schlechten könnten sich verbessern (außer GLS, meine schlechten Erfahrungen sind auch schon länger her) und die gute schlechter - oder noch besser - werden.

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Die Post bringt allen was...

und zwar mir ein Packerl am Samstag.


Ok, ich gebe zu, die Post stellt wahrscheinlich schon länger am Samstag Pakete zu, aber ich habe das erst heute erfahren, als mich der stürmisch läutende Postler aus meinem unruhigen Schlaf gerissen hat.

Ich habe ihn dann auch gleich gefragt, seit wann er denn am Samstag zustellt. Das hat er mir zwar auch nicht gesagt, aber dass es ihn einerseits unglücklich macht und dass es wegen der privaten Konkurrenz (genannt wurde ua Hermes) so geschieht.

Nun ja, immerhin ein Fall, wo etwas durch die Marktöffnung wirklich besser für den Konsumenten wurde.

Ich habe mich über das Paket allerdings nicht gefreut. Es war nämlich für meine Gattin, die aber im Moment auf einem Symposium ist.

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Die Post bringt allen was - seit kurzem Pakete von Hermes.

In den letzten beiden Posts ist ja Hermes vorgekommen. In diesem wird das auch so sein, denn es schreibt der orf.at:
Seit 1. Juni liefert die Post die Pakete für ihren deutschen Konkurrenten Hermes aus. Österreichweit war von zehn Millionen Paketen pro Jahr die Rede.
Mehr Geschäft heißt mehr Personal, oder? Tja, das ist richtig, aber wie wir alle wissen setzt die Post seit einiger Zeit ja nur auf prekäre Beschäftigte.
"Das heißt, das Team wurde verstärkt im Verteilzentrum in Kalsdorf und es wurden zusätzliche Leasingkräfte aufgenommen. Aber natürlich lassen sich bei einem Geschäft in dieser Größenordnung in der Anfangsphase bestimmte Anlaufprobleme nicht vermeiden", so der Postsprecher.
Entsprechend kommt auch Kritik von der Gewerkschaft:
"Wenn ich heute solche Leistungen bringe, muss ich halt auch schauen, dass ich so viel Eigenpersonal wie möglich habe. Also man soll hergehen und schauen, dass man eigenes Personal einstellt, anstelle von Subfrächtern und dergleichen und man soll auch das Filialnetz aufrecht erhalten."
Nebenbei erwähnt, in Graz soll ein Sechstel der Postämter geschlossen werden (ich kenne Graz diesbezüglich nicht, aber ein Sechstel hört sich vergleichsweise harmlos an) und ein Herr Georg Pölzl soll der nächste Postchef werden.

Die PIQUE-Studie sei noch erwähnt, da gibt es auch einen ausführlichen Teil zur (österreichischen) Post: http://www.pique.at/

Was ich übrigens nicht weiß, ist wieso Hermes den Paketdienst in Österreich nun durch die Post durchführen lässt, und ob das alle Hermespakete sind (also auch die von Aut nach Aut).

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Die Post bringt allen was - und demnächst vielleicht neue Jobs für ihre (zuvielen) Mitarbeiter

Gabriele Heinisch-Hosek (Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst im Bundeskanzleramt, für alle die das so wenig wussten wie ich) hat vorgeschlagen, die zuvielen Postbeamten sollten doch freiwillig in die Polizeistuben gehen und dort die lästige Schreibarbeit machen, die die Polizisten von der eigentlichen Polizeiarbeit abhält.
Fekter sagte sinngemäß, super Idee, die ist in Wahrheit vom Pröll. Und Josef Pröll meinte zu seiner angeblich eigenen Idee, sie sei spannend, "aber eine Idee ist noch kein Konzept"

Es ist so, dass die Schreibarbeit einen größeren Teil der Tätigkeit der Polizisten einnimmt als früher, obwohl sie nicht mehr Melde- und Fundsachen machen. Diese Notwendigkeit der Dokumentation ist eine gute Sache, die Polizei hat sehr viel Macht und arbeitet in einem sehr grundrechtssensitiven Bereich. Wieso aber Sachen, wie eben zB Anzeigen niederschreiben, Protokolle ausformulieren etc jemand machen muss, der 2 Jahre die Polizeischule besucht hat und eine Glock mit sich herumschleppt, verstehe ich auch nicht.
Ich kenne mich mit Polizeiorganisation nicht aus, aber meinem Eindruck nach beschäftigt zB die dt Polizei mehr "Zivilisten" für solche Aufgaben.

Und zu solchen Zivilisten sollen sich die überschüssigen Postler und Telekomleute freiwillig melden. Bis jetzt finden das alle eine gute Idee, und sofern nicht ein Haken verschwiegen wird, scheint es das auch zu sein. (Die Qualität was die als Schreibkraft verwendeten Polizisten so niederschreiben, ist ja auch diskussionswürdig, siehe hier.)

Scheint ja mal zur Abwechslung was besser zu werden.

Noch ein paar Kommentare vom Standard:
Dieser wurde vom Standard-Team überhaupst zum Post des Tages:
Pirjeri Ryynänen wrote: Und Polizisten als Postler?
Im Gegenzug könnten die Polizisten, die dann vermehrt auf der Straße sind, auch gleich die Post austragen.
E.B. wrote:wenn sie schon mal da sind könnten sie doch auch gleich den müll mitnehmen.

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Für alle, die es noch nicht wissen, es läuft gerade (noch bis Montag, wenn mich nicht alles täuscht) ein Post-Volksbegehren. Betreiben tun das die schwarzen Gewerkschaft mit Unterstützung der Roten. Trotz etwas herumgegoogle und gebinge habe ich jetzt nicht gefunden, was eigentlich überhaupt das Ziel dieses Begehrens ist, außer per Gesetz privatrechtliche Entscheidungen einer AG, Filialen zuzusperren zu unterbinden.

Wie dem auch sei:
http://derstandard.at/1246543269655/200 ... ne-Postamt
Die teilstaatliche Österreichische Post wird ab September auch Online-Briefe zustellen. Zu diesem Zweck hat die Post 40 Prozent am Wiener Softwarehaus EBPP (Electonic Bill Presentment and Payment) übernommen, berichtet das "WirtschaftsBlatt". EBPP war zuvor eine 100-prozentige Tochter der Raiffeisen Informatik. Wie viel die Post für die Anteile bezahlt hat, ist nicht bekannt.
Im Frühjahr hatte EBPP den Online-Briefzustellungsdienst www.meinbrief.at gestartet. Für Einschreiben zahlt der Empfänger 92 Cent. "Im Herbst werden wir Näheres zum Geschäftsmodell präsentieren", so Post-Sprecher Marc Zimmermann zum "WirtschaftsBlatt". Ob die Post zusätzliche Anteile an EBPP übernehmen will, wollte er nicht sagen.
"Es wird ein einfach zu nutzender Dienst werden", erklärt Ursula Freiseisen, Sprecherin der Raiffeisen Informatik. Der Kunde soll künftig ohne Bürgerkarte mittels Mobile-TAN digital Briefe verschicken können. Damit wird eine eindeutige und somit sichere Identifikation des Absenders und seines E-Mails gewährleistet. "Für RSa und RSb-Briefe wird es Online-Lösungen geben", bestätigt Zimmermann. Ebenso soll ein Internetportal eröffnet werden, über das Firmen mit Privatkunden ihre Korrespondenz abwickeln.

Die Deutsche Bundespost hat vorige Woche einen Online-Postdienst präsentiert. Die Post-Monopolisten wollen den durch E-Mails und vor allem durch die Postliberalisierung schrumpfenden Umsatzanteil ihres Geschäfts versuchen zu kompensieren.
Bin zwar bei meinbrief angemeldet, aber dass ich über die auch Reco schicken kann, habe ich verpasst. Welch Ärger, hätte ich ein paar Euros gespart... und die Schlange bei der Post.

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Das Postvolksbegehren bringt allen was.

Mir zB, dass ich gestern (=Sonntag) von 5.50 bis 13.30 arbeiten musste. Ok, müssen ist übertrieben, "müssen" musste ich nur von 08.00-13.00.

Jedenfalls habe ich jetzt herausgefunden, worum es eigentlich ging:
Gefordert wird, dass kein Postamt zugesperrt wird, und dass der Postler-Kollektivvertrag für die gesamte Branche gilt.
Blöd, das mit dem Kollektivvertrag ist ja durchaus eine sinnvolle Forderung. Da hätte ich es doch unterschreiben sollen, hätte es ja nicht weit gehabt. Wäre aber auch schon egal gewesen:
Schon im Vorfeld zeichnete sich eine eher geringe Beteiligung am Volksbegehren ab, die erforderlichen 100.000 Unterschriften könnten nicht erreicht werden.

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Diesmal bringt das IHS der Post was. Und zwar harsche Kritik am geplanten Postgesetz.
(Abgeschrieben von orf.at)
Das Gesetz, das sich nun in parlamentarischer Begutachtung befindet, habe kein "ordnungspolitisches Konzept" und schiebe die Probleme nur hinaus, so Felderer weiter. Er mahnte die Politik zu handeln, sonst drohten der Post wirtschaftliche Turbulenzen. "Denken Sie an die voest, denken Sie an die AUA."
So wie der Gesetzesentwurf des Verkehrsministeriums angelegt sei, entspreche er nicht den Intentionen der EU-Richtlinie für mehr Wettbewerb. Außerdem sei nach wie vor das Problem mit überzähligen Mitarbeitern nicht gelöst. Wenn die Politik nicht handle, werde die teilstaatliche Post in ganz erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen geraten.
Entscheidender Knackpunkt für eine faire Chance für alle Zusteller nach der Vollliberalisierung des Briefmarktes Anfang 2011 sei die Öffnung der Hausbrieffachanlagen für alle Marktteilnehmer und nicht nur für die Post AG.

Diese ist laut Gesetzesentwurf erst Ende 2012 geplant, bis dahin können Mitbewerber der Post in Wohnhausanlagen keine Briefe zustellen, obwohl der Markt schon geöffnet ist. Das würde rund 40 Prozent der Briefkästen betreffen. Mit dem Briefmonopol habe die mittlerweile börsennotierte Post jedenfalls "nicht schlecht verdient", so Felderer.
Es sei fraglich, ob der Markt überall eine Briefzustellung innerhalb von 24 Stunden brauche, gab Felderer zu bedenken.

Es sei auch fraglich, ob ein Postamt gerechtfertigt sei, das nur ein paar Kunden pro Tag habe. Trotzdem werde es sich nicht vermeiden lassen, dass der Staat einen Teil der Kosten übernimmt.
Dazu kämen Löhne, die weit über jenen der Mitbewerber liegen würden, so Felderer, wobei letztere stark auf prekäre Arbeitsverhältnisse setzen würden, was aus "beschäftigungspolitischer Sicht wenig wünschenswert ist", so das IHS.
Rudolf Jettmar, Chef der Post AG, nahm die Aussagen Felderers zum Anlass, von der Politik rasche Entscheidungen über die Zukunft der unkündbaren Postbediensteten zu treffen.
ich weiß nicht so recht, vielleicht liegt's am ORF Artikel, aber der Felderer hüpft hier meiner Meinung nach von Allgemeinplatz zu Allgemeinplatz.

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... und zwar im Moment ganze 4 Pakete nicht, auf die wir warten.

Bei einem habe ich mir die Mühe gemacht, zu schauen wann es weggeschickt wurde: Am 21. Oktober. Die anderen sind auch um die Zeit bestellt bzw weggeschickt worden.

Wie dem auch sei, deswegen schreibe ich ja gar nicht:

http://derstandard.at/1256743527467/VfG ... rn-stoppen
Infrastrukturminister Doris Bures (SPÖ) darf sich über einen Etappensieg im Streit mit der Post AG um die Schließung von defizitären Postämtern freuen. Die Ministerin hatte im Juni das Zudrehen von 193 Postämtern per Bescheid gestoppt. Die Post AG ortete darin ein verfassungswidriges Vorgehen, blitzte nun aber beim Höchstgericht ab.
Strittig waren jene Ämter, für die die Post keinen gleichwertigen Ersatz finden oder die Einbindung der Gemeinden nicht nachweisen konnte. Die Post sah im Bescheid der Ministerin eine Einschränkung der "unternehmerischen Gestaltungsfreiheit". Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) sieht das aber anders. Da der Staat die Infrastrukturverantwortung an die Post übertrage, habe das Unternehmen "auch ein höheres Maß an Intensität der Wirtschaftsaufsicht hinzunehmen", heißt es in dem Erkenntnis
Laut Gesetz sei die Post nicht zur Weiterführung von defizitären Postämtern verpflichtet, sondern müsse lediglich "alternative Lösungen" suchen. Daher lege der Gesetzgeber dem Unternehmen "keine unverhältnismäßige Last auf".

Auch die von der Post beklagte verbindliche Einbindung der Gemeinden vor dem Schließen einer Niederlassung ist für den VfGH kein Problem.
Jetzt kommt meine Lieblingsstelle:
Hier übersehe die Post, "dass der Postmarkt nicht nur aus den Postdienstbetreibern besteht, sondern auch aus deren Kunden".
Gleichheitssatzwidrig ist es auch nicht, Doris Bures freut sich und mit Ende des Jahres soll es eh ein neues Postmarktgesetz geben.

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dejost
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Auf mehr als 4 Pakete warten wir, bin ich mittlerweile draufgekommen. Immerhin eines ist heute gekommen (und zwar so ungefähr jenes, welches als letztes weggeschickt wurde).

Wie dem auch sei, es geht um Folgendes:

http://derstandard.at/1256743565121/Mus ... tivvertrag
Die Post AG hat am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch einen möglicherweise richtungsweisenden Prozess gegen eine Mitarbeiterin im Zusammenhang mit dem neuen Kollektivvertrag (KV) verloren. Die seit mehreren Jahren befristet angestellte Frau hätte in den neuen KV wechseln sollen, der für sie finanzielle Einbußen bedeutet hätte. Als sie sich weigerte, wurde ihre Anstellung nicht verlängert. Das Erstgericht wertete ihr Arbeitsverhältnis nun als aufrecht, das Unternehmen wurde zur Nachzahlung des ausstehenden Gehalts verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Die Dame war halbtags in Kettenarbeitsverträgen angestellt und hätte "Einbußen von mehreren hundert Euro brutto" hinnehmen müssen.

Nach altem KV (dem die Dame unterlag und - nicht rechtkräftig - noch unterliegt) ist bei 2x Verlängerung von einem unbefristeten Verhältnis auszugehen (soweit ich mich erinnere ist das bei Kettenarbeitsverträgen ohne Pausen eh immer so). Laut Postgewerkschaft klagen noch weitere und betrifft das noch viel mehr, laut Post sind das nur Einzelfälle. Ob die Post beruft, wird sie noch überlegen.

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Die Post bringt allen was - und zwar mir Pakete ohne Zustellversuch.

Ich bestelle öfters was ua bei Amazon. Die schicken das dann meistens mit der Post.
Mehrere Pakete, die ich bestellt habe, wurden schon vor geraumer Zeit weggeschickt, aber angekommen sind sie nicht. Ich wollte noch ein paar Tage warten, und dann Amazon kontakten, aber meine liebe Frau meinte, ich solle mal auf meinen Account dort schauen. Dort gibt es nämlich bei manchen Paketen wie ich gelernt habe, die Möglichkeit den Zustellstatus zu überpüfen.

Und jenem konnte ich zu meiner Überraschung entnehmen, dass angeblich am 23. Oktober, ein Tag wo ich wegen Urlaubs durchgehend zu Hause war und auch die Glocke funktioniert hatte (ich habe es nämlich überpüft, als ich in zeitlicher Nähe einen gelben Zettel im Postkasten gefunden habe, ohne dass wer angeläutet hatte) ein Zustellversuch stattgefunden habe und dass das Paket seitdem auf der Post wartete.
Benachrichtigung über den Zustellversuch habe ich im Übrigen keine bekommen, sonst hätte ich es ja schon längst abgeholt.

Ergo dessen ging ich zur Post. Ich musste mich vergleichsweise kurz anstellen und war betont freundlich zum Schalterbediensteten, gab eben an, dass mir Amazon mitgeteilt hatte, man habe versucht mir ein Paket zuzustellen, als ich daheim war, und dass man mir keinen Benachrichtung hinterlassen hatte und er möge doch nachschauen, ob es noch da ist.

Immerhin, es war noch da und ich habe es bekommen.
Da die Post sparen muss, haben sich die Mitarbeiter auch eine Entschuldigung gespart - wenigstens hat er nicht gesagt "Äh, vielleicht war die Klingel kaputt" oder "Äh, vielleicht haben Sie den gelben Zettel mit der Werbung weggehaut" (Anm: Wir haben einen "Keine Werbung"- Sticker am Briefkasten, und meistens beachten den zumindest die Postler)

Ein anderes Pakte ist heute auch gekommen, bei dem ich schon vergessen habe, dass ich es bestellt hatte. Von den oben erwähnten sonst offenen Paketen fehlen nur mehr 2. Es wird ja...

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dejost
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http://derstandard.at/1271375283597/Lis ... liessungen

Da gibt's die Liste von Postämter, wo die Post-Control-Kommission erlaubt, dass man sie zusperrt und die, wo sie es nicht tut.

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dejost
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http://derstandard.at/1271377611265/Bei ... ie-Post-ab
Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 144.000 Postkunden beschwert, weil sie mit der Brief- oder Paketzustellung unzufrieden waren. Damit haben die Beschwerden gegenüber 2008 um 30 Prozent zugenommen, wie die Gratiszeitung "heute" und das ORF-"Mittagsjournal" am Donnerstag berichteten. Die Post begründet den Anstieg der Beschwerden damit, dass die Telefonnummer des Post-Kundenservice immer bekannter wird.
[Erster Hauptgrund: Verspätete Zustellung] Der zweite Hauptgrund: Gelbe Abholscheine im Briefkasten, obwohl der Adressat meint, er sei doch zu Hause gewesen. Insgesamt gab es im Vorjahr beim Post-Kundenservice 84.000 Beschwerden über Briefsendungen, 43.000 über Paketzustellung und 8.600 über das Filialnetz.
Darüber, wie viele Briefe und Pakete im Vorjahr bei der Post verloren gegangen sind, konnten oder wollten vorerst weder die Post AG noch die Post-Regulierungsbehörde oder das Infrastrukturministerium gegenüber dem ORF Auskunft geben.

harald
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Post by harald »

Mindestens 3 Beschwerden gehen auf mein Konto, sowohl letztes Jahr als auch heuer.
--Harald
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@Postbeschwerden: Gibt's da eigentlich eine Emaildresse auch für Beschwerden?

@die Post bringt sich Beteiligungen und stellt sich für die Zukunft auf:

http://derstandard.at/1276413707838/Int ... geschluckt
Die börsenotierte Österreichische Post AG hat von Raiffeisen Informatik das bisher gemeinsam gehaltene Tochterunternehmen EBPP Gmbh (Electronic Bill Presentment and Payment) zur Gänze übernommen. Die Post hat dabei ihren bisherigen Anteil von 40 auf 100 Prozent aufgestockt. Raiffeisen Informatik bleibt weiter als Technologiepartner mit der EBPP verbunden, teilte die Post am Dienstag mit.

Die 2003 gegründete EBPP GmbH ist auf elektronische Rechnungslegung spezialisiert. Zu ihren Kunden zählen unter anderem die Bank Austria, Uniqa, Hutchison 3G und der Magistrat der Stadt Wien.

harald
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Nur das allgemeine Webformular mit Zeichenbegrenzung. Man darf aber Dateien hochladen. Hab also meinen Beschwerdetext, der länger als die Beschränkung war geschrieben und als PDF hochgeladen.
--Harald
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Die Post bringt allen was...

... und zwar Floormanager

http://wien.orf.at/stories/472791/
Bei ihren Kunden hat sich die Post mit den geplanten und umgesetzten Filialschließungen nicht beliebt gemacht. Dieser Tage startet die Post nun "Wien-Offensive", welche neben den "Floormanagern" auch die Präsentation neuer Postpartner umfasst.

Zum bisher einzigen Post-Partner, der Kurapotheke Oberlaa, werden demnächst sechs weitere Standorte hinzukommen, kündigte Vorstandsdirektor Herbert Götz in einer Pressekonferenz am Mittwoch an.

Insgesamt investiert das börsenotierte Unternehmen in Wien bis Weihnachten mehr als 1,5 Mio. Euro. Damit will die Post die Kundenzufriedenheit heben.
Mit Geld kann man meine Kundenzufriedenheit sehr schnell heben.
Einerseits werden erfahrene Mitarbeiter als "Floormanager" im Wartebereich unterwegs sein, für Fragen zur Verfügung stehen und abzuholende Pakete an den Schaltern bereitlegen.

Andererseits wird das Filialpersonal - derzeit 900 Beschäftigte - um 55 Vollzeitkräfte aufgestockt, um die Arbeitsabläufe zu beschleunigen. Insgesamt verzeichnet die Post laut Götz rund 100.000 Geschäftsfälle pro Tag.

Zudem werden in den nächsten Wochen vier weitere Postpartner ihren Betrieb aufnehmen. Zwei davon liegen in Wien-Landtsraße, einer in Wien-Wieden und einer in der Donaustadt. Außerdem sei man mit zwei Partnern in Endverhandlungen, versicherte Götz. So soll es in naher Zukunft auch im Stadioncenter und in Simmering einen Postpartner geben.
Änderungen wurden auch im optischen Erscheinungsbild vorgenommen. So trägt das Personal ab sofort einheitliche Uniformen: hellblaue Hemden bzw. Blusen und dunkelblau-gelbgestreifte Krawatten bzw. Halstücher.

Auch die Filialen selbst werden einem sanften "Facelifting" unterzogen, das Produktangebot angepasst und seine Präsentation attraktiviert werden. Sympathiepunkte will die Post mit einer speziellen Aktion am Freitag sammeln. An diesem Tag kann jeder Wiener einen Brief gratis verschicken.

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http://derstandard.at/1287099536096/Ein ... ra-Abzocke
Bis weit ins moderne Kommunikationszeitalter hinein litten die österreichischen Untertanen und -taninnen in österreichischen Postämtern unter von Beamten als beamtete Gnade verteilten beamteten Postdiensten. Heute ist das ganz anders, aus dem Bittsteller ist der Kunde geworden, aus dem Staatsdiener der postalische Serviceleister, und die allermeisten Angehörigen dieser Spezies sind wirklich freundliche und tüchtige Menschen, das sei hier betont. Es ist ja bitte kein Honiglecken, Leistungen an den Mann und die Frau bringen zu müssen, die mit "Trari trara" beworben werden.

Warum unser Verhältnis zur Post trotzdem ein getrübtes ist, hat damit zu tun, dass sie einen ihr verbliebenen Anachronismus knallhart gegen ihre Kunden einsetzt: ihr Noch-Monopol. Das darf etwa erleben, wer 2009 umgezogen ist und 2010 entscheidet, sich die Post auch noch ein zweites Jahr an die neue Adresse nachschicken zu lassen.

30 Euronen kostete dies 2009 für ein Jahr: Das ist recht günstig und eine Erhöhung durchaus einzusehen. Auf 47,60 Euro im Jahr 2010 ist es zwar ein prozentuell stattlicher Sprung, aber soll sein. Nur: Pakete und EMS-Briefe sind nicht mehr in der Nachsendeleistung enthalten, sie kosten extra "7 Euro für drei Monate", wie es - "trari trara" - verkauft wird. Sprich 28 Euro pro Jahr, das macht zusätzlich zu den 47,60 nach Adam Riese 75,60 - und von 30 Euro auf 75,60 ist es keine Erhöhung mehr, sondern Abzocke.

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... und zwar Beschwerdeformulare.

Die Post hat vor einiger Zeit einen Fragebogen ausgeteilt, mit Fragen wie man zufrieden ist, was für Probleme man in letzter Zeit hatte, wie oft man den Postkasten leert und mit nona Fragen wie "Hätten Sie gerne auch eine Zustellung von persönlich zu übernehmenden Schreiben und Paketen nach 1600".

Kurz zu meinen Problemen:
Erstens mal hatte ich es mal wieder, dass ein gelber Zettel im Postkasten, obwohl ich den ganzen Tag zu Hause war. Noch ärgerlicher war, dass einmal der Postler bei mir angeläutet hat, gesagt hat "Post", aber dann das Paket doch beim Nachbarn ein Stock drunter abgegeben hat. Ich war an dem Tag krank und hatte deswegen keine Lust, im Bademantel durch das Haus zu rennen.

Das schrieb ich der Post und wollte das ganze in den Briefkasten werfen. Nur musste ich ewig lange einen solchen finden, auf der halben Thaliastraße gab es offensichtlich keinen einzigen mehr.

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Diesmal wird der Post in ein paar Tagen was genommen:
Das letzte Monopol (was nicht heißt, dass sie nicht weiterhin der einzige Anbieter sein wird)

http://derstandard.at/1293369707547/Mit ... uer-Briefe
Wie berichtet, dürfen aufgrund einer Antiterror-Bestimmung der US-Transport-Sicherheitsbehörde (TSA) Briefe und Pakete in die USA, die schwerer als 499 Gramm sind, nicht mehr "normal" aufgegeben werden. Als Ersatz kann die Post nur den wesentlich teureren Express Mail Service (EMS) anbieten. Dem vertrauen die USA nämlich noch, weil EMS-Poststücke auf ihrem Weg genauer unter die Lupe genommen werden.
Weil deswegen gleich einmal 40 statt bisher 10 Euro anfallen können, haben es vor allem Salzburger Packerlschicker in Deutschland versucht. Und siehe da: "Das 600 Gramm schwere Packerl wurde ohne irgendwas angenommen - zum Normaltarif. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass die Sendung ein paar Tage länger unterwegs sein könnte, weil eine genauere Zollkontrolle stattfinde", berichtet ein Kunde dem Standard.
Auf Nachfrage heißt es bei der deutschen Post tatsächlich, dass man nichts von Verboten im US-Postversand wisse. Damit konfrontiert, verweist die heimische Post wiederum darauf, dass die deutschen Kollegen Packerl und Briefe über 500 Gramm wahrscheinlich gleich der Post-Tochter DHL überlassen. Da es generell zu jedem Land unterschiedliche Tarife gebe, könne es sein, dass jenseits der Grenze Sendungen in die USA billiger seien als der heimische EMS-Service. An den Vorgaben des US-Heimatschutzministeriums könne man aber leider nichts ändern.
Das Gerücht, dass ab Jänner kein Strafporto mehr für unterfrankierte Briefe eingehoben wird, stimmt. Mit Ende des letzten Postmonopols, nämlich auf die Zustellung von Briefen unter 50 Gramm, ändern sich auch steuerrechtliche Bestimmungen, weshalb Briefträger das Strafporto nicht mehr einheben können. Bei unter- oder unfrankierten Briefen wird die Post deshalb das Elvis-Lied "Return to Sender" singen. Intern soll die Anweisung ergangen sein, dass Briefe ohne Marke und Absender, wenn sie im Inland in einen Briefkasten geworfen wurden, vorerst zugestellt werden. Eine offizielle Bestätigung für dieses geheime Gratis-Service gibt es nicht - aber auch kein Dementi.

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Die Salzburger Postler fungieren als Werbeträger - pun intended.
orf.at wrote:Salzburgs Briefträger fungieren noch bis Donnerstag als Werbebotschafter. Per Anweisung müssen sie Kappen mit Werbung für ein Versandhaus tragen. Die Gewerkschaft protestiert.
Die Dienstanweisung aus der Post-AG-Zentrale an die Briefträger ist klar: Sie müssen bis Donnerstag bei der Arbeit ein Kapperl auf dem Kopf haben - mit der Werbung eines großen Versandhauses . Der Grund: Derzeit werden die neuen Prospekte des Händlers zugestellt.

Personalvertreter Kurt Friedl (Fraktion Christlicher Gewerkschafter) stößt die Aktion sauer auf. Damit degradiere das Management die Mitarbeiter zu lebenden Litfaßsäulen, sagt Friedl.
"Es ist einfach nicht zumutbar, dass ich in den Wintermonaten mit so einem Sommerkapperl durch die Gegend spazieren muss", ärgert sich Friedl. "Jeder Mitarbeiter hat an die 500 Abgabestellen - und überall wird man gefragt: 'Was ist los? Seid ihr verkauft worden?' Das haben sich unsere Leute nicht verdient."
Am Postmanagement prallt die Kritik ab. Der Versandhandel sei ein sehr wichtiger Kunde. Die Personalvertreter sollten sich eigentlich freuen, dass die Post den Auftrag erhalten hat, sagte ein Sprecher.
Die Postler, so berichtet orf.at, erhalten aber schon etwas für ihre Werbefunktion, einen 20€ Gutschein des nicht genannten Versandhauses.

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...und zwar ein erhöhtes Briefporto

http://derstandard.at/1295570707016/Fru ... Briefporto
Der freie Postmarkt beginnt für die Konsumenten in Österreich mit einer Preiserhöhung. Die teilstaatliche Österreichische Post AG hat bei der Regulierungsbehörde eine Anhebung des Portos für Briefe bis 50 Gramm beantragt. Laut Standard-Recherchen soll der sogenannte Standardbrief künftig 65 Cent kosten statt bisher 55 Cent.

Die Post bestätigt die Höhe der Tariferhöhung nicht, wohl aber, dass sie im Jänner beim Postregulator RTR ein umfangreiches Produktportfolio samt neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Genehmigung eingereicht habe. Darin enthalten sei auch eine Anhebung des zuletzt im Jahr 2003 angehobenen Beförderungsentgelts für die neuerdings nicht mehr dem Briefmonopol unterliegenden Briefsendungen bis 50 Gramm.
Postmarktgesetz und Universaldienstverordnung sehen, wie berichtet vor, dass die Post als Universaldiensterbringer im liberalisierten Postmarkt vier Grundsätze erfüllen muss: Nichtdiskriminierung, Transparenz, Erschwinglichkeit und Kostenorientierung. Während die Erschwinglichkeit einer Erhöhung um bis zu zehn Cent nach neun Jahren vermutlich relativ einfach argumentierbar ist, dürfte die Kostenorientierung der Knackpunkt sein. Dem Vernehmen nach hat die RTR betreffend Kostenorientierung und Kostenrechnung des Universaldienstes ein Gutachten in Auftrag gegeben, um sich gegen die Argumentation der Post zu wappnen. Früher hatte die Post stets argumentiert, der Transport von Massensendungen sei in der Grundversorgung nicht inkludiert und daher sei der Universaldienst, den sie seit Jahrzehnten erbringe, nicht kostendeckend. Postmarktexperten verneinten diese Rechnung stets.

Wann die für die Entscheidung zuständige Post-Control-Kommission ihre Entscheidung trifft, ist offen. Längstens Anfang Mai will die Post mit ihren neuen Produkten durchstarten.

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Die Feibra bringt auch bald allen was

http://derstandard.at/1296696360379/Lib ... chiene-aus

Der Postmarkt ist seit Jahresbeginn vollständig liberalisiert. Um dem Rechnung zu tragen, öffnet die Post AG die Briefzustellung für ihre Tochter Feibra, die bisher auf die Zustellung von Broschüren und Katalogen spezialisiert war. Im Gegensatz zur Mutter, wo die Mitarbeiter beamtet oder angestellt sind, beschäftigt Feibra größtenteils freie Dienstnehmer.
Zu diesen freien Dienstnehmern gibt's auch noch ein paar ungelöste Rechtsfragen.
Post-AG-Vorstand Walter Hitziger glaubt, dass Feibra bis zum Sommer technisch so weit ist, die Briefe unter 50 Gramm, die bisher durchs Postmonopol geschützt waren, zustellen zu können. Allerdings müsse erst eine Lizenz bei der Regulierungsbehörde beantragt werden, so Hitzinger im "Wirtschaftsblatt". Postgewerkschaftschef Helmut Köstinger hat gegen die bereits in der Vergangenheit von Postchef Georg Pölzl anvisierte Aufgabenerweiterung der Feibra keine Einwände, solange die bisherige Postzustellung durch "echte" Postler davon nicht betroffen ist - darauf will er künftig genau achten.
Entweder hat die Gewerkschaft was nicht verstanden oder ich.
Künftig sollen die Postzusteller acht statt wie bisher sechs Stunden unterwegs sein, auch bei minus 20 Grad, hieß es aus gut informierten Kreisen. Die Sortierung der Postsendungen solle dann durch neue Arbeitskräfte erfolgen. Die Gewerkschaft will für die Zusteller aber eine "Entschädigung" für die "größeren Touren" und die schlechteren Arbeitsbedingungen, ist jedoch bei der Post-Geschäftsführung bsiher auf taube Ohren gestoßen. Die Postgewerkschaft habe deswegen Vorbereitungen für mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen getroffen, so ein Branchenkenner.

Die teilstaatliche börsenotierte Post AG hat am Freitag auch mitgeteilt, dass sie 40 Millionen Euro in die Hand nehmen wird, um - wie vom Postmarktgesetz vorgeschrieben - die Hausbrieffachanlagen bis Ende 2012 umzurüsten. Dann soll auch den Mitbewerbern der Post der Einwurf in die Postfächer möglich sein. Dass dies erst zum Jahreswechsel 2012/13 garantiert ist, hatte in der Vergangenheit zu Kritik am Postmarktgesetz geführt. Denn schließlich ist der Markt für Briefe unter 50 Gramm seit Jahresbeginn liberalisiert - was aber den potenziellen Konkurrenten nichts bringt, wenn sie nicht zustellen können.

Für die Umrüstung zuständig ist die neu gegründete PS Postservicegesellschaft m.b.H., eine 100-Prozent-Tochter der Post AG unter der Geschäftsführung von Andreas Grüneis. Es wird ein Basissortiment an Standardanlagen geben, darüber hinaus sollen Möglichkeiten zum Upgrade auf höherwertige Anlagen bestehen. Außerdem denkt die Post darüber nach, Service-Packages zur Montage und Instandhaltung der Hausbrieffachanlagen anzubieten. Für die Auswahl der neuen Hausbrieffachanlagen ist derzeit eine Ausschreibung im Gange, die Entscheidung soll bis Mitte März fallen.
Naja, wenn die Liberalisierung so überraschend kommt. Und dann auch noch die total überraschende Aufhebung des total nicht verfassungswidrigen Gesetzes durch den VfGH. Da ist doch klar, dass man den Mitbewerb (der einem nicht selbst gehört) die ersten paar Jährchen behindern muss. (Nicht dass irgendwer in Österreich überhaupst die Zustellung von Briefen machen wollen würde).

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Info-Mails - also die Werbesendungen - werden teurer, schreibt das Wirtschaftsblatt.

Die Feibra wird's freuen (die gehört ja bekanntlich der Post AG). Wie's die ZustellerInnen sehen, wird sich weisen, weil die kriegen die Werbung extra gezahlt, dafür hindert sie sie auch an ihrer Arbeit.

Wir haben ja ein "keine unadressierte Werbung" Sticker. Der Postler hält sich auf immer dran, aber die ganzen Essenszettelverteiler leider nicht. Vielleicht kaufe ich mir einen Sticker "Besitzstörungsklage vorbehalten", vielleicht hilft das.

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und zwar bald gebündelte Werbung.

http://wien.orf.at/news/stories/2519708/
Die Post wird ab kommendem Montag Werbesendungen nur noch zweimal in der Woche pro Haushalt zustellen. Die Zusteller fürchten nun einen Einkommensverlust durch Wegfall der Sortierprämie.

Nicht adressierte Prospekte und Gratiszeitungen mit einer Auflage von über 30.000 Stück werden künftig von Hightech-Maschinen, Collatoren, in Wien, Salzburg und Graz in einem gemeinsamen Umschlag gebündelt, der „zustellfertig“ vom Briefträger übernommen wird.

Das neue System wurde laut Post-Sprecher Michael Homola in Probebezirken getestet und „langsam hochgefahren“. Die Kunden hätten sich Ordnung in ihrem Briefkasten gewünscht, betonte Homola.
Wenig begeistert von der neuen Maßnahme sind die rund 9.000 Zusteller. Sie erhalten derzeit für die Sortierung der Werbesendungen eine Infopostprämie. Für Februar soll die Prämie noch weitergezahlt werden, so Post-Gewerkschafter Martin Palensky. Die Sortierung der Werbesendungen sei bis dato zur Hälfte in der Freizeit passiert. In den kommenden Wochen werde über Änderungen im Zustellsystem verhandelt werden.

Einsparungen beim Personal will die Gewerkschaft aber nicht hinnehmen: „Die Post hat zu wenige Zusteller. Es werden permanent Leute gesucht“, betonte Palensky. Die Briefträger würden derzeit am Limit der Belastungsfähigkeit arbeiten. Die Post will wegen der Zeitersparnis von bis zu einer Stunde über eine Vergrößerung des Zustellgebiets für die einzelnen Briefträger verhandeln.
Ich weiß nicht so recht, wie das Kuvert dann aussehen wird (und da ich keine Werbung bekomme, werde ich es auch nicht erfahren), aber wenn es aus Papier ist, so dass man's direkt ins Altpapier werfen kann, für die Kunden ein Fortschritt.
Die Handelsunternehmen haben sich offenbar mit dem Werbekuvert angefreundet. Im vergangenen September war die Bündelung der Prospekte noch skeptisch beäugt worden, weil keine taggenaue Zustellung mehr möglich ist.
http://wien.orf.at/news/stories/2519397/
„Postamt 1008 mit Postfach 555“: Dieser Absender findet sich auf Tausenden persönlich adressierten Werbebriefen unterschiedlichen Absender. Doch das Postamt besteht nur auf dem Papier. Alle Retourbriefe mit diesem Absender landen im Altpapier und werden vernichtet, die Kombination Postfach 555, 1008 Wien ist ein interner Postcode
Wer ist überrascht?
Jetzt aber ernsthaft, wem war das noch nicht klar?
Gekommen ist es zu diesem Post-Code, weil das Unternehmen den Tarif „Info-Mail“ für Massensendungen eingerichtet hat. Wer das ominöse Postamt als Absender angibt, verzichtet auf die Retourzusendung und zahlt weniger Porto. Werbegeschenke wie etwa Kugelschreiber dürfen diese Briefe allerdings nicht enthalten.

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Nicht nur die Post bringt allen was.

http://science.orf.at/stories/1695195/
Ein paar Klicks, und schon bekommt man das Gewünschte als Paket geliefert. Gar nicht angenehmer wurde aber das Leben der Zusteller. Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Haidinger hat deren Alltag erforscht und festgestellt: Der Preiskampf wird über die Arbeitsbedingungen geführt.

Zehn bis zwölf Stunden Arbeit am Tag, viel Stress und wenig Gehalt kennzeichnen das Arbeitsleben der "Paketsklaven". Wie sich die österreichische Post von ihren Konkurrenten unterscheidet, dass die Zusteller meist nur das kleinste Rädchen in einer Kette aus Subunternehmern sind und wie ihre Situation verbessert werden kann, erklärt die Forscherin im science.ORF.at-Interview.
Grundsätzlich muss man unterscheiden, ob ein Zusteller von der Post oder einem Konkurrenzbetrieb kommt, der Aufträge internationaler Unternehmen wie UPS oder DHL übernimmt. Im zweiteren Fall steht der Zusteller zwischen 5 und 6 Uhr auf, muss dann in das Verteilerzentrum, wo er sein Auto mit Paketen bis auf den letzten Platz vollräumt, dann fährt er los. Bis zirka 15 Uhr ist er mit der Auslieferung beschäftigt, am Nachmittag holt er dann Pakete ab, die noch verschickt werden müssen. Insgesamt ist er täglich zehn bis zwölf Stunden unterwegs. In Spitzenzeiten wie etwa vor Weihnachten oder nach Feiertagen können es auch mehr sein. Überstunden werden in der Regel nicht abgegolten, und wenn doch, dann durch Pauschalen, die in keiner Relation zu den Arbeitszeiten stehen. Abhängig davon, wie lange eine Person schon in der Paketzustellung tätig ist, welche Gebiete sie abdeckt, bekommen diese Zusteller zwischen 1.100 und 1.600 Euro brutto im Monat. Die selbstständigen Zusteller nennen oft höhere Summen, müssen davon aber auch alle Ausgaben für Auto, Sozialversicherung etc. selbst begleichen.
Expresspakete etwa müssen bis zwölf Uhr zugestellt werden. Schafft ein Fahrer das nicht, muss er manchmal sogar Strafe zahlen, oder die Strafe wird ihm vom Gehalt abgezogen. Das ist natürlich illegal, wird aber trotzdem gemacht. Zusätzlich müssen sie unter diesem Zeitdruck auf den Verkehr achten, Parkplatz suchen, Telefonate führen - die Fahrer essen sogar während der Fahrzeit, weil sie keine Pausen haben.
Illegal ist da nicht nur das. Besser ist da die Post:
Auch der Arbeitsalltag eines Paketzustellers der österreichischen Post gestaltet sich zunehmend stressig, dort werden allerdings Überstunden penibel abgerechnet. Obwohl ein Zusteller nach neuem Kollektivvertrag bei der Post weitaus weniger als Postbedienstete mit "alten" Verträgen verdient, ist das Einkommen im Vergleich zu den anderen Zustellfirmen noch immer am besten.
Rund ein Drittel der Pakete [der ö Post] wird durch "Subcontractors" ausgeliefert. Die Post vergibt einen Vertrag nach außen, wie dieses Unternehmen die Auslieferung organisiert, interessiert die Post nicht mehr. Angeblich findet langsam ein Umdenken seitens der Post statt, weil die Qualität der Dienstleistung bei den Subunternehmen teilweise nicht gestimmt hat. Da wurden im Namen der Post beschädigte Pakete abgegeben oder sie wurden einfach vor die Tür gelegt und sind dann verschwunden - solche Vorfälle beschädigen natürlich den Ruf des Unternehmens. Es hat auch Razzien durch Finanzamt und Arbeitsinspektorat in den Verteilerzentren der österreichischen Post gegeben. Das ist natürlich peinlich. Nichtsdestotrotz kalkuliert die Post damit, diese Paketzustellung auslagern und damit die Preise drücken zu können.
Man muss aber auch sagen, dass die Paketzustellung bisher kein wichtiges Betätigungsfeld der Gewerkschaft war. Es braucht Zeit, um Kontakte mit den Fahrern aufzubauen, diese Leute kommen nicht von selbst. Da liegt es wohl auch noch an der Gewerkschaft, sich zu überlegen, wie auf diese Menschen zugegangen werden soll.

Bei der Post sind die Reaktionen interessant: Geschäftsführung und Betriebsrat sagen übereinstimmend: "Bei uns sind die Arbeitsbedingungen in Ordnung. Was bei den Subunternehmen passiert, liegt nicht mehr in unserer Zuständigkeit." Da muss man natürlich nachfragen, welche Verantwortung ein Auftraggeber hat. Und was man auch festhalten muss: Die österreichische Post agiert genauso wie die deutsche Post und ihr Tochterunternehmen DHL international. Sie haben Niederlassungen in Ost- und Südeuropa gegründet. Und dort sind es die Tochterunternehmen genau dieser ehemaligen Staatsmonopole, die prekäre Arbeitsverhältnisse eingehen und die Preise nach unten drücken. Während diese Unternehmen also bei uns auf ihre weiße Weste hinweisen, betreiben sie in anderen Ländern Lohndumping.
Das große Dogma der Europäischen Union ist: möglichst viel Wettbewerb zugunsten der Kunden. Und natürlich sind wir alle damit einverstanden, weil wir gern weniger zahlen. Fest steht aber auch: Der Preiskampf wird über die Arbeitsbedingungen geführt
Wer ist überrascht?

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Ein heute geschaltetes Inserat weise bei einer 40-Stunden-Woche eine Entlohnung von 821,20 Euro brutto für Briefzustellungsersatzkräfte aus. "Das ist eines österreichischen Paradeunternehmens unwürdig", befand Riepl [SPÖ]. "Umgerechnet bedeute das einen Brutto-Stundenlohn von 4,74 Euro. Inakzeptabel wenig, so Riepl, der dazu eine Anfrage an Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) richtete.
Ich hab zu meiner Zeit noch mehr gekriegt (über 900 netto, wenn ich mich jetzt richtig erinnere).
Die Post AG konterte am Nachmittag: Lohndumpingvorwürfe wurden zurückgewiesen. Die Post bezahle Urlaubsersatzkräften zwischen 821,20 bis 872,07 Euro (plus eventueller Zulagen) pro Monat. "Vergleichbare Unternehmen in Österreich, auch etliche die an der Wiener Börse notieren, bezahlen weniger", hieß es in einer Postmitteilung.
"Die anderen machen's ja auch" :roll:

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Diesmal bringt die Post nichts, sie wird gebracht.
Und zwar an die Grenze der Belastbarkeit durch das Weihnachts-Onlinegeschäft.

http://orf.at/stories/2157935/
Vielen Menschen ist der Einkaufstrubel in der Vorweihnachtszeit zu anstrengend, immer mehr weichen auf Onlineshopping aus. Für Post und Zustelldienste bedeutet das heuer einen Rekord im Paketgeschäft. Damit auch alles, was (rechtzeitig) bestellt wurde, wirklich pünktlich unter dem Christbaum liegt, müssen die Angestellten unter enormem Druck Extraschichten einlegen. Vor allem bei Subunternehmen der großen Paketdienste sind die Arbeitsbedingungen oft hart an der Grenze.
Das weltweit größte Onlinekaufhaus Amazon stellte allein für das heurige Weihnachtsgeschäft in Deutschland temporär 10.000 zusätzliche Lagerarbeiter an. Die Beschäftigten müssen dort pro Tag 20 Kilometer und mehr zu Fuß zurücklegen.

Bei der Österreichischen Post verdoppelt sich das tägliche Paketvolumen nach eigenen Angaben in der Weihnachtszeit auf 400.000 Stück. Damit werden voraussichtlich in der Weihnachtszeit rund acht Millionen Pakete ausgeliefert. Auf einer „Weihnachtstour“ muss ein Paketausfahrer rund 200 Pakete zustellen, anstatt normalerweise rund 100 bis 120 Stück.

Mehr Mitarbeiter stellt die Österreichische Post deswegen nicht an, weil die Einschulungszeit zu lange dauern würde. Um rechtzeitig vor Weihnachten auszuliefern, hat die Post in der Adventzeit auch Pakete am Wochenende in Wien und Graz zugestellt.
Beim Post-Mitbewerber GLS steigen die Paketmengen im November und vor den Feiertagen um bis zu 40 Prozent an, hieß es auf APA-Anfrage. Der deutsche Aufdeckungsjournalist Günter Walraff hatte im Mai die Arbeitsbedingungen bei GLS mit „moderner Sklaverei“ verglichen: „Ich habe dort an verschiedenen Standorten mitgearbeitet und recherchiert - und habe Arbeitsbedingungen festgestellt, die körperlich, nervlich und finanziell ruinieren“, betonte der Journalist.

„Es konnten oft keine Pausen gemacht werden, nachts waren nur vier oder fünf Stunden Schlaf drin. Das Unfallrisiko ist enorm.“ GLS hatte damals den Beitrag als „einseitige und verkürzte Berichterstattung“ zurückgewiesen. „GLS setzt für die Paketabholung und -zustellung selbstständige Transportunternehmer ein, die Fahrer beschäftigen. Das ist ein branchenübliches Vorgehen. GLS Austria schließt dabei Sub-Sub-Verhältnisse explizit vertraglich aus“, erklärte das Unternehmen gegenüber der APA. In Österreich gelte der Kollektivvertrag Spedition.
Nur zur Erinnerung:
Laut der vom ÖGB herausgegebenen Studie „Prekäre Arbeitsbedingungen bei den Paketdiensten“, erstellt im Februar 2012 von Bettina Haidinger (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt Wien) mit Högelsberger, „schreitet die Prekarisierung der Arbeitswelt in der Paketzustellung auch in Österreich weiter fort“.
So erfolge bei Paketzustellern wie GLS, aber auch DPD und UPS, die gesamte Paketauslieferung in Österreich durch Subunternehmen. Bezahlt werde nach dem Kollektivvertrag für das Kleintransportgewerbe - „jedoch werden häufig die kollektivvertraglichen Regelungen nicht eingehalten“, heißt es in der Untersuchung. Oft würden Beschäftigte und selber fahrende Paketzusteller kein festes Einkommen beziehen, sondern nur nach zugestellten Paketsendungen bezahlt.

„Somit sind sie zu extrem langen Arbeitszeiten gezwungen, um ihre Kosten decken zu können. Die Fahrer sind Auftragnehmer der Subunternehmer, manchmal sogar der Sub-Sub-Unternehmer.“ Die Gewerkschaft vida rechnet damit, dass ein Drittel bis zu der Hälfte der 30.000 in der Paketbranche in Österreich tätigen Leute von prekären Arbeitsbedingungen betroffen sind.
Bei Amazon und anderen Lagerhäusern von Onlinehändlern gibt die Technik den Takt vor. Eine Software weist den „Pickern“ - jenen Lagerarbeiter, die Waren aus den Regalen picken - den Weg durch die Hallen. Bei Amazon in Deutschland misst jede Halle in etwa 17 Fußballfelder. „Auf den Handscannern der Picker wurde jüngst ein Countdown installiert, der im Sekundentakt herunterzählt, wie viel Zeit sie von einem Pick zum nächsten brauchen“, berichtet die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“ über die Arbeitsbedingungen bei Amazon.

Wenn jemand nicht schnell genug arbeite, werde er zum Gespräch gebeten. Wer dann nicht deutlich schneller arbeite, dem drohe ein Abmahnung. In den USA mussten Amazon-Mitarbeiter bis zu 500 Stück pro Stunde „picken“, berichtete die USA-Zeitung „The Morning Call“ im vergangenen Jahr in ihrer investigativen Reportage „Inside Amazon’s Warehouse“.
Neben den „Pickern“ gibt es die „Packer“, die mit monotonen Bewegungen die Waren versandfertig machen. „Die Arbeitsschritte sind standardisiert und auf Effizienz getrimmt. Wer dem Druck nicht standhält, muss damit rechnen, schneller draußen zu sein, als er reingekommen ist“, schreibt die „Zeit“. Auch in anderen Warenhäusern von Onlinehändlern müssen die Lagerarbeiter unter enormem Zeitdruck arbeiten.

In Österreich betreibt Amazon keine eigenen Lagerhäuser, alle auf Amazon.at bestellten Waren werden aus Deutschland oder aus anderen Ländern zugestellt. Bei Amazon.de wurden im vergangenen Jahr am Spitzentag, dem 18. Dezember, über 2,8 Millionen Artikel bestellt. Für heuer liegen noch keine Zahlen vor, sie dürften aber voraussichtlich wieder deutlich höher ausgefallen sein.

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Post by dejost »

http://oesterreich.orf.at/stories/2569903/
Die Österreichische Post AG ist mit der verpflichtenden Umstellung auf neue Brieffächer, die für alle Postdienste zugänglich sind, im Verzug. Man müsse noch rund 200.000 Hausbrieffächer umrüsten, weil es bis Jahresende 2012 nicht gelang
Wir haben unseres auch erst vor 2 Wochen bekommen, also 2013.
Der ehemalige Monopolist ist wegen der Marktliberalisierung verpflichtet, die alten Postkästen in Wohnhäusern gegen Briefkästen mit Einwurfschlitzen auszutauschen - damit auch andere Anbieter zustellen können. Pro Adresse ist im Gesetz eine Strafe bis zu 30.000 Euro vorgesehen. Laut „SN“ hatten Hauseigentümer in 44.000 Fällen die Umrüstung schlicht verweigert.

Laut „Presse“ werden in fünf Beschwerdefällen gegen die Post „sicher Strafverfahren eingeleitet“. Im zuständigen Infrastrukturministerium will man den entsprechenden Bericht des Post- und Telekomregulators RTR abwarten. In der überwiegenden Zahl der Fälle dürfte man sich mit der Fristverlängerung bis Ende März 2013 für den Austausch begnügen.
Grund für die Verspätung seien „Bestellungen, die erst Ende Dezember einlangten; die Lieferzeit aus Deutschland beträgt aber zwölf Wochen“.
Der Post-Sprecher sagte gegenüber der APA, es sei oft nicht auf entsprechende Infoschreiben der RTR reagiert worden. „Jetzt werden alle noch einmal angeschrieben - rund 3.100 Adressen mit 38.000 Fächern -, und wenn sie binnen drei Wochen reagieren, erfolgt der Austausch ebenso noch bis Ende März gratis“, so der Post-Sprecher. Danach müssten die Eigentümer selbst für die Umrüstung aufkommen.

Ob die RTR ein Verfahren gegen die Post anstrengen wird, weil diese die gesetzliche Umtauschfrist nicht geschafft hat, ist offen. Man müsse zunächst die offenen Einzelfälle prüfen, aber auch, ob das Umrüstungsverfahren der Post mangelhaft gewesen sei, hieß es aus der Regulierungsbehörde zu den „SN“.

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Post by dejost »

Mal sehen, ob diese Postkonkurrenz auch allen was bringen wird:

http://derstandard.at/1361240932880/Jag ... chaeft-ein
Multi-Unternehmer Hannes Jagerhofer beginnt, Postdiensten Konkurrenz zu machen. Er startet im Transport-Bereich am Montag die Beta-Version der Plattform "Checkrobin.com". Diese bietet Autofahrern die Möglichkeit, auf ihrer Route Gegenstände aller Art für andere entgeltlich zu transportieren. "Ab morgen suchen wir Fahrer, in drei, vier Wochen soll die Alpha-Version starten", bestätigte Jagerhofer einen Trend-Bericht.
Nach drei Jahren soll der Turnaround geschafft sein. Los geht es für die potenziellen Privattransporteure laut dem Unternehmer auf der Südstrecke zwischen Wien und Villach in Kärnten.

Täglich würden 49.000 Fahrzeuge auf der Südstrecken hin- und zurückfahren, so Jagerhofer. "Zu 90 Prozent sind die Autos bis auf den Fahrer fast leer - also gilt es die leeren Kubikmeter auch im Sinne der Umwelt zu nutzen." Es liege im Trend, das die "Crowd" (Masse, Anm.) selbst beginne, sich zu organisieren, auch wegen der hohen Spritkosten sei man mit der Idee "am Puls der Zeit". Vor allem auch Pendler sollen angesprochen werden, sich ein Körberlgeld zu verdienen.

Zusätzlicher Vorteil sei die potenzielle Verfügbarkeit an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden am Tag. Eine Fahrt von Wien bis Kärnten soll dem Paket-Versender rund 15 Euro kosten, sagte Jagerhofer. Der Betrag entstehe über eine Grundgebühr und die Streckenlänge. Er erhöhe sich, wenn der Fahrer das Paket direkt vom Sender abholt. Umgekehrt kann der Sender das Paket auch zum Fahrer bringen, um etwas günstiger davonzukommen. Fix ist jedenfalls, der Fahrer soll die Sendung zur gewünschten Adresse bringen.
Interessant, aber ob das in der Praxis funktioniert? In 3 Jahren wissen wir es.

harald
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Post by harald »

Frag mich, wie man das Paket versichert, was im Falle eines Unfalls ist oder wenn es eine Verspätung gibt durch Megastau auf der Autobahn.
--Harald
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Post by dejost »

Diesmal bringen die Wahlen der Post was.

http://orf.at/stories/2193856/
Wahlen und Volksbefragungen haben die Kassen der Post klingeln lassen. Der Umsatz im ansonsten schrumpfenden Briefgeschäft legte im zweiten Quartal auf 570 (Vorjahr: 567,4) Millionen Euro zu, wie der teilstaatliche Konzern heute mitteilte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg auf 38,6 (Vorjahr: 36,4) Mio. Euro. Analysten hatten aber mit mehr gerechnet. Im Schnitt prognostizierten die Experten einen Betriebsgewinn von 41,8 Millionen Euro.

Im Briefbereich habe die Post im ersten Halbjahr vom gestiegenen Briefverkehr durch die Landtagswahlen in einigen österreichischen Bundesländern und der Volksbefragung zur Abschaffung der Wehrpflicht profitiert. Aber auch durch die Einbeziehung der neuen Töchter in Polen, Rumänien und Bulgarien sei ein Umsatzplus erzielt worden, hieß es. Im deutlich kleineren Paketbereich seien dank des boomenden Onlinegeschäfts Zuwächse erzielt worden.

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin einen stabilen bis leicht steigenden Umsatz sowie eine Verbesserung des operativen Ergebnisses. Einen weiteren Schub erwartet sich die Post auch von der Parlamentswahl im September.

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Post by dejost »

Diesmal bringt "Jene Grüne Straßenkatze" der Post eine traurige Wahrheit zum Thema ob die Wettbewerbsfähigkeit der Post bestehen bleibt, obwohl die Servicequalität eher abnimmt:
Doch, definitiv. Weil die Konkurrenz schafft nichtmal dieses Service.
Die Privatisierung der Paketdienste hat der Post die Möglichkeit gegeben, den Service ziemlich zu verschlechtern, ohne deshalb das mieseste Angebot am Markt zu haben.

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Post by dejost »

Während die deutsche Post mit Drohnenzustellung experimentiert, bringt die kanadische Post bald gar nix mehr:
http://orf.at/stories/2210015/
Die angeschlagene kanadische Post will mittelfristig die Zustellung von Briefen und Paketen bis zur Haustür einstellen. Bis in fünf Jahren bekämen sämtliche Haushalte ihre Post in Sammelbriefkästen geliefert, teilte das halbstaatliche Unternehmen gestern mit.

Die Firma will damit bis zum Jahr 2018 zwischen 6.000 und 8.000 Stellen einsparen. Zudem soll das Briefporto auf einen kanadischen Dollar (0,68 Euro) verdoppelt werden. Das Ziel von Canada Post ist es, bis 2019 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.
Angesichts der Konkurrenz privater Briefzusteller und der Umstellung der Kommunikation auf E-Mail ist die Zahl der zugestellten Briefe in Kanada zwischen 2006 und 2012 von fünf auf vier Milliarden im Jahr zurückgegangen.

Die Umstellung auf Sammelbriefkästen betrifft vor allem städtische Gegenden. In ländlichen Gebieten wird die Post bereits nicht mehr bis zur Haustür zugestellt.
Achja, und laut aktuellen Koalitionsverhandlungsgerüchten soll die österreichische Post ganz privatisiert werden.

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Post by dejost »

Der gleich zitierte Artikel ist zwar recht mau, aber er hat viele, schöne Zahlen.

[schild=standard fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=68524831nx18340]101001011001011001100101010101[/schild]
http://futurezone.at/b2b/amazon-bescher ... eihnachten
Die Post hat 2013 70 Mio. Pakete zugestellt. Im Dezember waren das 350.000 bis 400.000 pro Tag, am 17. Dezember wurde mit 429.000 ein Rekord erreicht. Der Zuwachs sei „auf die Zustellqualität und den nach wie vor steigenden Internet-Handel zurückzuführen“, so die Post am Donnerstag in einer Aussendung. Alleine im Advent wurden außerdem 70 Mio. Briefe und Weihnachtskarten zugestellt.

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Post by dejost »

Wenn's nach Volvo geht, bringt die Post bald dem Auto was:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... ketstation
Der schwedische Fahrzeughersteller Volvo will in Zukunft Autos als Paketstation nutzen und so sicherstellen, dass Verbraucher online bestellte Waren schnell und zuverlässig erhalten. Dass das funktioniert, zeigte den Firmenangaben nach ein Pilotprojekt mit 100 Teilnehmern, bei dem Online-Bestellungen in deren Fahrzeugen geliefert wurden. Der Halter gibt dazu einen digitalen Schlüssel für die einmalige Nutzung frei, mit dem der Zusteller per mobilem Endgerät den Wagen öffnen und wieder verschließen kann, wenn er die Lieferung in den Kofferraum gelegt hat, erläutert Volvo.

Sobald der Lieferdienst Waren zustellen oder zum Versenden abholen möchte, wird der Nutzer per Smartphone oder Tablet benachrichtigt. Gibt der Autobesitzer sein Okay, ortet der Zustellservice den Pkw und wickelt die Lieferung ab. Der Nutzer wiederum kann laut Volvo auf seinem Mobilfunkgerät genau nachvollziehen, wann sein Wagen geöffnet und verschlossen wurde. Das Zustellsystem basiert auf der
Telematik-App "Volvo On Call", die schon heute beispielsweise das Vorheizen oder Kühlen des Autos mittels Smartphone-Steuerung ermöglicht.
Natürlich sind noch einige Fragen zu klären (Versicherung zB), aber mal ein interessanter Ansatz.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar ...

Post by dejost »

Dieses Mal bekommt die Post was - und zwar (relatives) Lob vom Konsument.
Die aktuellen Ausgabe des "Konsument" hat Paketdienste unter die Lupe genommen. Wirklich top waren alle vier getesteten Anbieter nicht, aber die Österreichische Post brachte es immerhin auf ein "gut" (60 von 100 Punkten). Dahinter landete die DPD (59 Punkte), gefolgt von GLS (50 Punkte) und Hermes (47 Punkte) mit jeweils einem "durchschnittlich".
http://derstandard.at/2000008348345/Pos ... st-punkten

Meine persönliche Reihung wäre immer noch Post > DPD > GLS.
Hermes kann ich mich nicht erinnern, je was bekommen oder verschickt zu haben.
Preissieger wurde Hermes mit Durchschnittskosten von 4,69 Euro. Es folgen DPD (5,48 Euro) und Post (5,53 Euro). Am teuersten war es im Test bei GLS mit 6,26 Euro.

Laut "Konsument" beschäftigt kein Paketdienst außer der Post eigene Zusteller. Gearbeitet werde mit Vertragspartnern. "Die Multis errichten und unterhalten die Verteilerzentren und besorgen den Pakettransport zwischen diesen. Von Stadt zu Stadt, Land zu Land. Mit der eigentlichen Zustellung zum Empfänger haben sie nichts zu tun. Diese - und die soziale Verantwortung dafür - delegieren sie an 'Vertragspartner', also an Subunternehmer", schreibt der Konsument.

Der "Unternehmer" wird pro zugestelltem Paket bezahlt. Laut einer deutschen Fallstudie komme er damit auf einen Stundenlohn von 5 Euro. Davon seien noch Einkommenssteuer und Sozialversicherung abzuziehen.
Wobei auch die Post tw Subunternehmer heranzieht.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar ...

Post by dejost »

- und zwar ziemlich viel Luft, und sie kann nicht mal was dafür.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... itrag.atom
Im ständig wachsenden deutschen Onlinehandel wird auch viel Luft transportiert. Die bestellte Ware nimmt oft nur einen Bruchteil der Pakete ein.
Große Pakete für ein kleines Produkt müssen aus Sicht der Logistik-Branche nicht unbedingt ein Fehler sein, sagt Forscher Michael Böhmer vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund. Gefragt sei vielmehr eine gute Stapelbarkeit der Pakete beim Transport. Hinzu kämen Kostenersparnisse bei der Einrichtung der Verpackungsmaschinen und beim Einkauf der Kartons in möglichst großen Stückzahlen, so Logistik-Experte Ingmar Böckmann vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh)."Da ist es günstiger, Luft zu verschicken, als Kartonagen anders zu dimensionieren", sagt er.
Nach Schätzungen sind Pakete im Onlinehandel im Durchschnitt etwa zur Hälfte gefüllt. Bei einer Untersuchung habe man aber auch Pakete mit nur 20 Prozent an Wareninhalt gefunden, weiß Böhmer. In Extremfällen wie etwa beim Versand von Ersatzteilen könne der Warenanteil aber auch bis auf etwa ein Prozent schrumpfen.

Für die Versender bedeute dies zusätzliche Kosten beim Ausstopfen der Pakete mit nicht bestelltem Füllmaterial. Neben Billigvarianten wie geknülltem Papier werde aber auch hochwertiger Schaum eingesetzt – etwa beim Versand von teuren Bauteilen für die Industrie, sagt Böhmer.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar ...

Post by kaf »

Bonn (dpo) - Das erklärt einiges: Wie Recherchen des Postillon ergaben, handelt es sich bei rund drei Vierteln der Zusteller von großen Paketdiensten wie DHL, DPD und Hermes um gut ausgebildete Ninjas. Ihre Hauptqualifikation besteht offenbar darin, möglichst unbemerkt Zettel oder Karten mit dem Hinweis "Leider haben wir Sie heute nicht persönlich angetroffen" an die Briefkästen oder Haustüren der jeweiligen Empfänger auszuliefern.

http://www.der-postillon.com/2015/03/gr ... rheit.html

Pakete haben die Ninja-Zusteller offenbar gar nicht erst im Gepäck, um ihre Agilität nicht einzuschränken. Die Abholung der Sendung in der nächsten Filiale fällt anschließend den Empfängern zur Last, die sich immer häufiger wundern, warum ihre Lieferung nicht zugestellt werden konnte, obwohl sie den ganzen Tag zu Hause waren.
Vermutlich wäre die fragwürdige Personalpolitik der betroffenen Unternehmen aufgrund der legendären Tarnfähigkeit der Ninja-Boten nie aufgeflogen, hätte sich nicht inzwischen Unmut bei den letzten verbliebenen regulären Paketzustellern breitgemacht: "Das hat schon vor etwa einem Jahrzehnt angefangen, dass die Paketzusteller ihre Belegschaft ganz langsam gegen diese Ninjas ausgetauscht haben", erklärt ein Whistleblower, der seine neuen Kollegen selbst noch nie zu Gesicht bekommen hat. "Die schaffen die Route viel schneller als herkömmliche Boten, die ja auch immer wieder einmal vom Empfänger dabei erwischt wurden, wie sie den Zettel in den Briefkasten schmeißen wollten. Von den Ninjas selbst hält er nach eigener Aussage wenig. "Die machen doch nur diese Scheißjobs, weil sie heutzutage niemand mehr anheuern will, um private Fehden auszutragen oder den Shogun zu meucheln."
Angeblich nehmen die stummen Krieger lediglich drei Silbermünzen und einen Beutel Reis als Bezahlung, die von den Paketzustellern einmal im Monat an einem vorher vereinbarten Versteck hinterlegt wird.
In einer ersten Stellungnahme haben sowohl DHL und Hermes bereits den großflächigen Einsatz von Ninjas eingeräumt. Laut DHL müssen sich Kunden und Empfänger jedoch keine Sorgen um ihre Sicherheit machen. "Unsere Ninjas sind zwar gemäß Bansenshūkai und Shoninki nach allen Regeln der Kampfkunst ausgebildet, nutzen ihre fantastischen Fähigkeiten jedoch ausschließlich zur Überbringung der vorgesehenen Kärtchen", beschwichtigt ein Sprecher des Unternehmens.
Die Aussage eines betroffenen Ninjas war leider nicht zu bekommen, da der Redakteur des Postillon am vereinbarten Treffpunkt lediglich einen Zettel mit dem Hinweis "Leider haben wir Sie heute nicht persönlich angetroffen" vorfand.


Falls es jemand nicht checkt, vorsichtshalber der Hinweis: Das ist SATIRE. Oder etwa nicht?
Ziegenficker! Ziegenficker! Ziegenficker. Richtig erkannt, ich bin Satirist... Satyr... jemand, der Satiren schreibt!

Du verstehst die Essays gegen die Wirklichkeit im Märchenland nicht?
Hier gibt es eine Erklärung!

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Die Post bringt allen was - und zwar Streikbrecher

Post by dejost »

In Deutschland versucht die Post sich selbst Streikbrecher (und - innen) zu bringen.

25000 deutsche PostlerInnen streiken seit über 2 Wochen.
Versucht werde, mindestens 200 Freiwillige für die Paketzustellung anwerben, darunter auch Familienangehörige, zitierte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ („HAZ“) aus einer internen Mitteilung.

Die Helfer bekämen neben Sonderzuschlägen auch einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro „zum Beispiel von Amazon oder Zalando“, so die „HAZ“ weiter. Post-Sprecher Jens-Uwe Hogardt bestätigte der Zeitung die Existenz eines solchen Aufrufs. Allerdings sei dieser „nur für Führungskräfte“ bestimmt gewesen. „Das hat wohl jemand missverstanden und meinte, er müsste das weiterleiten“, sagte Hogardt. Er fügte hinzu, eine Motivation von Mitarbeitern finde er „nicht verwerflich“.
http://orf.at/stories/2285117/

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar Golden Handshakes für Mitarbeiter über 50

Post by dejost »

Die Österreichische Post will weniger Mitarbeiter über 50. Vertragsbediensteten wird zum Abschied unter anderem die Verdreifachung der Abfertigung angeboten.

http://wien.orf.at/news/stories/2741927/
Der Betriebsratsvorsitzende Helmut Köstinger betont gegenüber der Zeitung, dass es sich um eine Initiative der Post handelt und kein Mitarbeiter zur Annahme des Angebots gezwungen werden kann. Dass ausgerechnet die mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Post ältere Arbeitnehmer aus dem Unternehmen bugsieren will, „gefällt mir auch nicht, ist aber eine moralische Frage“, sagt Köstinger.
O tempora, o mores, wenn ein Betriebsrat (!) es ok findet, das man versucht, ältere ArbeitnehmerInnen loszuwerden. Immerhin wird niemand gezwungen. :roll:

http://derstandard.at/2000025618746/Tur ... elben-Post
Laut einem Einladungsbrief an Mitarbeiter zwischen 50 und 56 Jahren, der dem STANDARD vorliegt, lockt die Post Bedienstete, die länger als zehn Jahre im Unternehmen sind, mit bis zu 45 Bruttomonatsbezügen an freiwilliger Abfertigung zuzüglich der gesetzlichen Abfertigung. Beim Übertritt in die Arbeitsstiftung kommen weitere 5.000 Euro dazu.
Was die Post das kostet, weiß keiner, laut Standard sollen 1500 Mitarbeiter(innen) avisiert sein.
Dem Vernehmen nach gibt es insbesondere im Filialnetz Personalüberhang, was nach Filialschließungen (wurden durch Postpartner ersetzt) auf der Hand liegt.
Apropos: Das laufende Geschäft lief – auch dank der Wiener Landtagswahl – zufriedenstellend, "die Wien-Wahl war ein Highlight", sagte Post-Chef Georg Pölzl bei Vorlage der Neunmonatszahlen. Die Post hat im dritten Quartal mehr verdient. Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg von 33,8 auf 38,7 Millionen Euro, der Umsatz von 560,8 auf 573,4 Millionen Euro. Von fünf Sorgenkindern im Ausland wurden vier (mit leichten Verlusten) verkauft. Einzig der deutsche Expresszusteller Trans-o-flex harrt noch einer Zukunftslösung.

Der Briefumsatz legte bis 30. September um 0,4 Prozent zu, das Paketgeschäft um 2,5 Prozent. Im heißumkämpften Privat-Paket will sich die Post ihre 77 Prozent Marktanteil "sicher nicht kampflos abjagen lassen", wie Pölzl versichert. Neue Selbstbedienungsboxen in Wohnhäusern und Landabgabekästen sollen die Zustellung vereinfachen. Ab 2016 will man auch für Haushalte gesicherte Abgabefächer (für eingeschriebene Briefe und kleine Pakete) anbieten.
Was die Post auch bald anbieten wird ist ein "langsamer" Brief, gedacht für Massensendungen udgl, wo es nichts ausmacht, wenn die die eine Woche statt nur ein paar Tage brauchen. Für PrivatkundInnen soll das nicht angeboten werden.

manche PosterInnen merken an, dass vor kurzem die PVA Briefe ausgeschickt hat - vermutlich mit der Post - man soll doch länger arbeiten.

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Die britische Post bereitet sich schon auf Zustellung zum Mars vor

Post by dejost »

Die britische Post bereitet sich schon auf Zustellung zum Mars vor

Ok, zugegeben, das war jetzt etwas clickbaiting.

2006 habe ich aber einen Vortrag der damaligen österreichischen (Vize?)Postchefin gehört, die angekündigt hat, dass die ö Post wenn der Mond jemals besiedelt sein wird auch dorthin Post zustellen wird und dass zumindest die letzten Meter ein Mensch die Post bringen wird.

Zurück zu Mars und Britannien:
Mit einer einfachen Frage hat ein fünfjähriger Bub die britische Post ins Schwitzen gebracht – aber nicht aus dem Konzept. "Wie viel kostet ein Brief zum Mars?", wollte Oliver Giddings wissen. - derstandard.at/2000026973564/Wieviel-kostet-ein-Brief-zum-Mars-Die-britische-Post-weiss
http://derstandard.at/2000026973564/Wie ... Post-weiss
Der kleine Oliver wird einen Brief zum Mars wohl nicht bezahlen können – das Porto würde 11.602,25 Pfund (umgerechnet 16.290,72 Euro) kosten. In ihrem am Freitag veröffentlichten Antwortbrief an Oliver, der Astronaut werden will, erklärt Kundenberater Andrew Smout: "Treibstoff ist sehr teuer und beeinflusst den Preis für das Senden eines Briefes zu einem anderen Planeten." Die NASA habe auf Nachfrage mitgeteilt, dass ihre letzte Marsmission zur Landung des Roboters "Curiosity" auf dem Roten Planeten rund 700 Millionen Dollar (655,98 Mio. Euro) gekostet habe. Diese Kosten seien ins Verhältnis zu dem transportierten Gewicht gesetzt und dann der Preis für einen bis zu hundert Gramm schweren Brief berechnet worden, schrieb Smout weiter. Dieser betrage 11.602,25 Pfund – das entspräche 18.416 Erste-Klasse-Briefmarken. - derstandard.at/2000026973564/Wieviel-kostet-ein-Brief-zum-Mars-Die-britische-Post-weiss

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Weihnachten ist Packerlzeit. Und damit die Zeit der Paketzustellung.
http://futurezone.at/digital-life/weihn ... tzusteller
Paketzusteller machen dafür Überstunden sowie Extraschichten und liefern pro Arbeitstag bis zu 160 Pakete aus.

Die teilstaatliche Österreichische Post AG allein erwartet heuer zehn Millionen Pakete im Weihnachtsgeschäft, ein Plus von rund 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr war der 9. Dezember mit 470.000 Stück der Rekordtag. Um Auftragsschwankungen auszugleichen, greift die Post auch auf private Frächter zurück. Prekäre Arbeitsverhältnisse wie oftmals bei privaten Zustellern gebe es bei der Österreichischen Post nicht, hieß es auf Anfrage.
Bei der Post selbst natürlich nicht, dafür hat man zum einen die Feibra gekauft, zum anderen gibt's dafür Subfirmen.
Die Post übrigens hat auch am 8. Dezember, obwohl Feiertag zugestellt, und ich glaube sie stellen auch am Sonntag vor Weihnachten zu.
Die Gewerkschaft hat in der Vergangenheit oftmals die Arbeitsbedingungen bei privaten Paketzustellern kritisiert. Hoher Arbeitsdruck, schlechte Bezahlung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind Realität in der Branche. Selbstständige Zusteller werden von Subunternehmen oftmals pro ausgeliefertem Paket bezahlt, bei schlechter Auftragslage verdienen die Paketausfahrer sehr wenig.

Für die Arbeiterkammer (AK) sind Paketzusteller, die als Ein-Personen-Unternehmen arbeiten, als Scheinselbstständige einzustufen, weil sie von einem Auftraggeber wirtschaftlich abhängig sind. Der deutsche Aufdeckungsjournalist Günter Walraff hatte im Jahr 2012 die Arbeitsbedingungen beim deutschen Paketdienst GLS mit „moderner Sklaverei“ verglichen. GLS hatte damals den Beitrag als „einseitige und verkürzte Berichterstattung“ zurückgewiesen.
Für den Handelsexperten Peter Schnedlitz von der Wirtschaftsuniversität Wien führt der Onlinehandel zu einer Proletarisierung der Mitarbeiter. Die Logistikmitarbeiter im Lager der Onlinehändler und die Paketzusteller könnten kaum von ihrer Arbeit leben, sagte er heuer in einem Interview. Im Gegensatz dazu könne man mit einem Job im stationären Handel noch eine Familie ernähren.

Die deutsche Gewerkschaft Verdi (ver.di) fordert beim weltweit größten Onlinehändler Amazon in Deutschland seit langem die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel für die Lagerarbeiter. Amazon lehnt Verhandlungen darüber aber ab. Deswegen kommt es seit dem Frühsommer 2013 immer wieder zu Streiks. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des branchenüblichen Tarifs.

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Rohrpost gibt es noch - zB im Krankenhaus

Post by dejost »

Früher wurde Rohrpost für Briefe verwendet, heute für Blutproben im Krankenhaus.

http://orf.at/stories/2363616/2363617/

Ein sehr netter Artikel von orf.at, wo darüber berichtet wird, wo heutzutage noch die Rohrpost verwendet wird, zum Beispiel um Proben in Krankenhäusern rasch ins Labor zu schicken, tw sogar während Operationen. Auch für Medikamente wird sie verwendet, um Wechselgeld zu schicken und für sonstige Proben, die in Labore müssen. Dafür werden auch laufend neue Rohrpostsysteme gebaut.
Für noch mehr Details darf ich den Artikel empfehlen.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Amazon baut ja an seinem eigenen Zustellsystem.

Immer, wenn im Online-Standard darüber berichtet wird, posten zahlreiche Leute, wie zufrieden sie mittlerweile mit ihrem Pakteboten der Post sind (und was sie für schlechte Erfahrungen mit allen anderen haben).

Man muss der Österreichischen Post AG also zugestehen, dass sie auch meines Erachtens nach (derzeit) die mit Abstand besten Paketzusteller sind, und dieses Mal nicht hauptsächlich, weil die Konkurrenz schlecht ist.

Weder Mensch noch Böhmermann

Re: Böhmermann bringt keinem was

Post by Weder Mensch noch Böhmermann »

https://www.youtube.com/watch?v=pQsS0VqM4aA

Böhmermann singt mal wieder.

Wem das was bringen soll (außer seinem Ego) weiß ich auch nicht.

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dejost
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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Laut einer Studie des Consulting-Unternehmens McKinsey kommen durchschnittlich 14 Sendungen pro Jahr auf einen Österreicher bzw. eine Österreicherin. In Deutschland seien es 24 und damit deutlich mehr.
https://orf.at/stories/3126969/
McKinsey hat die Paketmärkte in 17 Staaten unter die Lupe genommen. Dabei kam nur China mit geschätzten 70 Paketen pro Kopf und Jahr auf noch einen höheren Wert als Deutschland. Allerdings handelte es sich bei dem Wert nur um den für den Großraum Peking und Schanghai. In Großbritannien kommen pro Jahr 22 Pakete auf eine Person, in den USA 21. Noch weiter weg als von Österreich ist die „Paketflut“ mit neun Sendungen pro Jahr in der Schweiz, Schweden kommt auf sechs und Italien überhaupt nur auf zwei.
Schade, dass da wieder mal nur das Executive summary veröffentlicht wird, aber sonst keine weiteren Informationen oder Links.

Spannend wäre zB, pro Einwohner oder pro Einwohner im Alter von zb 16-65.

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dejost
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Ebay bringt bald allen was

Post by dejost »

Ein möglicher neuer Postsektor-Beteiligter testet gerade das Umfeld, in den USA und Deutschland, nämlich Ebay, wie die Fuzo schreibt.

Die Idee ist, den Ebayverkäufern "Managed Delivery" anzubieten. Die Überlegungen gehen derzeit so weit, dass man es eigentlich so wie Amazon machen möchte: Verkauft von KittyCatty5637, geliefert von Ebay, bis zu eigenen Warenhäusern, wo die Sachen gelagert werden. Das hat mit der ursprünglichen Idee von Ebay nicht mehr so viel zu tun, aber andrerseits braucht Amazon dringend Konkurrenz.

Die Fuzo erwähnt, dass in den USA allein täglich 1,5 Mio Ebay-Pakete verschickt werden, und dass fast die Hälfte der angebotenen Waren grundsätzlich qualifiziert wären. Allerdings ist der Versand teurer als mit einem herkömmlichen Paketdienst - nonaned, der lagert die Sachen ja auch nicht und verpackt sie für einen.

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42 PostlerInnen pro 100 000 Leute EU-weit

Post by dejost »

Die Post bringt alle was - und zwar Beschäftigung.

1,8 Mio Personen sind EU-weit bei Post- und Paketdiensten beschäftigt, das sind EU-weit 42,1 pro 100 000 Bevölkerung. etwa 700 000 davon sind Frauen, 0,8% aller Beschäftigten in der EU arbeiten im Postsektor.

Österreich ist ziemlich nah am Schnitt mit 43,1, die wenigsten sind in Zypern, Griechenland und Portugal (16,5 in PT), die meisten im UK (61,4), welches ja immer noch nicht die EU verlassen hat. Die folgenden Plätze sind CZ, Slowakei und Hungarn.

Quelle:
Eurostat
https://ec.europa.eu/eurostat/web/produ ... 20191008-1

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... mal wieder den Big Brother Award

Post by dejost »

Die Post hat sich selbst - mal wieder - den Negativ-Preis Big Brother Award gebracht.

Zum zumindest 4. Mal sind sie jetzt Preisträger, und wie immer geht es um die Daten, die sie von ihren Kunden sammeln und verkaufen.

Diesese Jahr ist der Jury die Entscheidung (wieder) wohl sehr leicht gefallen:
Die Post hat nämlich Daten zur (wohl geglaubten) politischen Affinität der PostkundInnen erhoben und verkauft. Das war natürlich volles Programm illegal, und - angeblich - wurden die Daten gelöscht. Ob es auch Geldstrafen gegeben hat, weiß ich nicht, aber in einem Prozess hat die Post 800 € Schadensersatz zahlen müssen, weitere laufen.

https://futurezone.at/netzpolitik/big-b ... /400654304

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Die Post gründet - wieder - eine Bank, nachdem sie sich ja von der Bawag getrennt hat.
Diese heißt Bank99.
In Zeiten ausgedünnter Bankfilialnetze leiste die Post mit ihren 1.800 Filialen, in denen die Bank 99 ihre Dienstleistungen erbringen wird, einen Beitrag zur Bank-Nahversorgung, lobte sich die Post in einer Aussendung. Die Postpartner, also Nahversorger, Tankstellen, Trafiken und Supermärkte, folgen Anfang Mai. Angeboten werden Girokonten, Zahlungsverkehr, Kredit- und Debitkarten sowie Sparprodukte.
https://www.derstandard.at/story/200011 ... sst-bank99
Der erste Anlauf zum Aufbau einer Alternative zur Bawag schlug freilich dramatisch fehl: Die Kooperation mit der deutschen Fintech Group funktionierte nicht. Die Trennung kam die Post teuer, denn der teilstaatliche Riese hatte um 35 Millionen Euro Fintech-Aktien erworben.

Im Frühjahr 2019 fand die Post dann einen Partner mit einer verfügbaren Banklizenz: die Grazer Wechselseitige (Grawe) mit ihrer Bank Brüll Kallmus, von der die Post 80 Prozent erwarb. Via Kapitalerhöhung brachte die Post rund 56 Millionen Euro ein. Hinzu kommen rund 40 Millionen Euro an Anlaufkosten in den ersten beiden Jahren, etwa für die IT.
Die FuZo geht mal wieder dem Mysterium der gelben Zettel nach.
https://futurezone.at/digital-life/wenn ... /400735248

Kurzfassung: Als Konsument ist man eh immer noch und weiterhin der Gelackmeierte, kann genau nix machen und die Post ist immer noch der beste der Anbiete (seit der DHl Übernahme, und auch seit dem Einstieg von Amazon, gab es aber keinen neuen Test.)

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Kickl bringt den Postvorständen Strafanzeigen

Post by dejost »

Diesmal bekommt die Post etwas, und zwar - wenn es nach Kickl geht - Aufforderungen zur Rechtfertigung wegen schwerwiegenden Verwaltungsverstößen.
Ausnahmsweise poste ich einmal den ganzen Beitrag:
https://orf.at/stories/3168149/
Die FPÖ erstattet Strafanzeige gegen die Vorstände der Post AG. Das kündigte Klubobmann Herbert Kickl heute bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt an. Als Grund dafür nannte er die „illegale Beschäftigung von Asylwerbern“ durch die Post.

Dass die Post Asylwerber einstelle, nähre den Verdacht, dass es seit Jahren systematische Umgehungskonstruktionen gebe. Dadurch würden Dienstgeberabgaben verkürzt, zudem könnten die Beschäftigten unter Kollektivvertrag entlohnt werden.

Kickl behauptete auch, die Post tue so, als ob es sich bei den Asylwerbern um selbstständige Subunternehmer handle, diese seien in Wahrheit vollkommen abhängig und vor allem seien sie damit ohne Beschäftigungsbewilligung tätig.
Dazu sagen verkneife ich mir, lediglich bin ich froh, dass ich nicht mehr Sachbearbeiter für solche Fälle bin, auch wenn das sicherlich ein besonders spannender Fall wäre.
Und eine ganz allgemein gehaltene, staatstheoretische Aussage: Grundsätzlich wäre bei Verwaltungsstrafverfahren jenseits des Bagatellbereichs eine unabhängige Anklagestelle manchmal eine gute Idee. Aber so etwas haben wir in Österreich ja nicht einmal beim gerichtlichen Strafrecht,

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Die Post wurde vor einiger Zeit dabei erwischt, Daten missbräuchlich zu verwenden (erhielt auch den Big Brother - Award dafür).
Außerdem wurde eine Geldstrafe von 18 Mio € ausgesprochen, gegen die die Post natürlich Rechtsmittel erhoben hat - mit durchschlagendem Erfolg:

https://www.derstandard.at/story/200012 ... onenstrafe
Das teilstaatliche Unternehmen hatte ja viele Daten der Österreicher erhoben und vermarktet. Neben Einkommen, Qualifikationen, Bioaffinität oder Spendenbereitschaft zählten beispielsweise auch die Parteipräferenzen zu dem Raster der Konsumenten, der dann zu Geld gemacht wurde. Eine Einwilligung der betroffenen Personen wurde nicht eingeholt.

Aus Datenschutzsicht war das ein No-Go. Die Datenschutzbehörde hat einen Verstoß gegen entsprechende Regeln gesehen. Sie verhängte wegen der Speicherung und Verarbeitung besonders schutzwürdiger Daten wie der politischen Meinung eine Geldbuße von 18 Millionen Euro plus 1,8 Millionen Verfahrenskosten. Dagegen legte die Post Beschwerde ein.

Das Verfahren ist nun entschieden: Gewonnen hat die Post.
Das Erkenntnis ist, soweit ich weiß, noch nicht nachlesbar, laut dem Standard sagte das BVwG, man hätte konkreten, natürlichen Personen ein Fehlverhalten nachweisen (oder vorwerfen?) müssen, was nicht gemacht wurde. Ob das die DSGVO so voraussetzt, weiß ich nicht, aber die Idee der Unternehmensstrafbarkeit wird hier wohl mit Absicht an der Wurzel unschädlich gemacht. Laut Standard ist die Revision ausgeschlossen (ao Revision bietet sich aber ua an), und die Vorlage an den EuGH hat das BVwG abgelehnt.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by harald »

dejost wrote:
02 Dec 2020, 07:29
Die Post wurde vor einiger Zeit dabei erwischt, Daten missbräuchlich zu verwenden (erhielt auch den Big Brother - Award dafür).
Außerdem wurde eine Geldstrafe von 18 Mio € ausgesprochen, gegen die die Post natürlich Rechtsmittel erhoben hat - mit durchschlagendem Erfolg:

https://www.derstandard.at/story/200012 ... onenstrafe
Das teilstaatliche Unternehmen hatte ja viele Daten der Österreicher erhoben und vermarktet. Neben Einkommen, Qualifikationen, Bioaffinität oder Spendenbereitschaft zählten beispielsweise auch die Parteipräferenzen zu dem Raster der Konsumenten, der dann zu Geld gemacht wurde. Eine Einwilligung der betroffenen Personen wurde nicht eingeholt.

Aus Datenschutzsicht war das ein No-Go. Die Datenschutzbehörde hat einen Verstoß gegen entsprechende Regeln gesehen. Sie verhängte wegen der Speicherung und Verarbeitung besonders schutzwürdiger Daten wie der politischen Meinung eine Geldbuße von 18 Millionen Euro plus 1,8 Millionen Verfahrenskosten. Dagegen legte die Post Beschwerde ein.

Das Verfahren ist nun entschieden: Gewonnen hat die Post.
Das Erkenntnis ist, soweit ich weiß, noch nicht nachlesbar, laut dem Standard sagte das BVwG, man hätte konkreten, natürlichen Personen ein Fehlverhalten nachweisen (oder vorwerfen?) müssen, was nicht gemacht wurde. Ob das die DSGVO so voraussetzt, weiß ich nicht, aber die Idee der Unternehmensstrafbarkeit wird hier wohl mit Absicht an der Wurzel unschädlich gemacht. Laut Standard ist die Revision ausgeschlossen (ao Revision bietet sich aber ua an), und die Vorlage an den EuGH hat das BVwG abgelehnt.

Hier kann man es in Kurzfassung und Detail nachlesen:
Quelle:
https://www.bvwg.gv.at/entscheidungen/a ... ungen.html
Datenschutzverfahren Österreichische Post
Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) hat kürzlich folgende Entscheidungen getroffen:

Das BVwG hat den Bescheid der Datenschutzbehörde (DSB) bestätigt, wonach die Verarbeitung der Datenart "Parteiaffinität" ohne Einwilligung der Betroffenen rechtswidrig war und die Verarbeitung der "Parteiaffinitäten" zu unterlassen ist. (Teilerkenntnisse vom 20.08.2020, W258 2217446-1/15E und vom 26.11.2020, W258 2217446-1/35E).
Das Straferkenntnis der Datenschutzbehörde, mit dem eine Geldbuße von 18 Millionen Euro gegen die Post AG verhängt wurde, hat das BVwG aufgehoben und das Strafverfahren beendet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war ein höchstgerichtliches Erkenntnis in Kombination mit einem Formfehler. So hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) in seinem Erkenntnis vom 12.05.2020, Ro 2019/04/0229, ausgesprochen, dass es für die Verhängung einer Geldbuße über eine juristische Person erforderlich ist, ein tatbestandsmäßiges, rechtswidriges und schuldhaftes Verhalten einer natürlichen Person, das der juristischen Person zugerechnet werden soll, darzutun und in den Spruch aufzunehmen.
Die Datenschutzbehörde hat dies verabsäumt und in ihrem Spruch keine natürliche Person genannt, der das schuldhafte Verhalten der Post AG zuzurechnen war. Daher war das Straferkenntnis aufzuheben (Erkenntnis vom 26.11.2020, W258 2227269-1/14E).

Die Entscheidungen des BVwG sind in anonymisierter Form im Rechtsinformationssystem des Bundes (ris.bka.gv.at) veröffentlicht.
--Harald
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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by dejost »

Eine Zustellung werde nicht einmal mehr versucht, das Paket lande direkt im Paketshop, obwohl die Empfänger zu Hause gewesen wären.
Welcher Postdienst könnte das denn gewesen sein?
Zusteller würden vermerken, dass sie einen Zustellversuch gemacht haben. Verbraucher könnten aber recht anschaulich schildern, dass tatsächlich niemand bei ihnen daheim angeläutet hat.
Im Postmarktgesetz heißt es klipp und klar: Es muss zumindest einen Zustellversuch geben. Genau dieser Zustellversuch unterbleibe, vermutet auch die Rundfunk- und Telekommunikationsbehörde (RTR) und eröffnete vergangene Woche ein Aufsichtsverfahren.
Dieses Mal war es DPD, die es zu bunt getrieben haben.
Üblicherweise gebe es rund 200 Beschwerdefälle im gesamten Jahr. Jetzt habe man an einem einzigen Wochenende mehr als 2.000 Beschwerden. „Das ist für uns schon ein klares Indiz, dass hier ein struktureller Mangel in der Organisation des Postdiensteanbieters vorliegen könnte.“ Das Aufsichtsverfahren wurde deshalb ausgeweitet.
https://help.orf.at/stories/3204857/

DPD ergeht sich jetzt natürlich in PR-Sprech, aber bevor das in den Medien stand, schreiben sie noch an einen Kunden, der sich beschwert hat:
„Aufgrund des momentan besonders starken Paketaufkommens, sind wir gezwungen ausgewählte Pakete direkt bei einem unserer Pickup Paketshop-Partner in Ihrer Nähe zuzustellen.“ Eine Neuzustellung sei aufgrund der angespannten Situation „leider nicht möglich“.
Ich hatte auch das Pech, dass man nicht versuchte, mir zuzustellen (ich war auch daheim), und man hat es nicht mal in den nächsten Paketshop gebracht sondern in einem noch 2km weiter weg.
Ich habe mich aber weder bei DPD noch RTR beschwert, sondern bei meinem Ebay-Verkäuft, der mir daraufhin 10€ nachgelassen hat.

Bin gespannt, was rauskommt - es wird aber vermutlich nicht viel sein, und die Zusteller dürfen es ausbaden.

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Re: Die Post bringt allen was - und zwar... - Neuigkeiten im und aus dem Postsektor

Post by harald »

Mich hatte es auch getroffen, aber wenigstens war die Abgabestelle im selben Bezirk.

DPD ist bei mir im Bezirk besonders auffällig, da sehr oft die roten Pickzettel an der Türklingel kleben und zwar nicht beim Haus, wo der Adressat wohnt, sondern gern mal an der Tür eine Hausnummer weiter oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Um Weihnachten rum habe ich einige gute Taten vollbracht und die Zettel an die Adressaten zugestellt, wenn ich eh schon spazieren war.
--Harald
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